SPIRIT Nr. 33 (August/September 2002)

Top-Stories

European Cheerleading Championships 2002

Bereits am Mittwoch, den 4. Juli 2002 machten sich die ersten deutschen Qualifikanten der European Cheerleading Championships (ECC) auf den langen Weg nach Helsinki. So mussten die Wings of Fire und Phönix Power eine lange, 32 Stunden dauernde Anreise in Kauf nehmen, da die Fähre, die eigentlich gebucht war, gestrichen worden war. Die meisten anderen Teams traten ihre Anreise am Donnerstag oder Freitag an, um der lang ersehnten Europa-Meisterschaft näher zu kommen. Der Organisator der Meisterschaft, der Finnische Cheerleader-Verband, hatte sich im Vorfeld große Mühe gegeben, so dass man gespannt auf die eigentliche Veranstaltung sein konnte. Das Programm begann für einige Teams schon am Freitagabend, wo - wie schon in Japan - die Generalproben vor der Jury stattfanden. In diesem Rahmen nahm die Jury eine erste grobe Einordnung der Teams vor. Die Teams konnten ihrerseits noch Fragen klären beziehungsweise wurden auf eventuelle Fehler hingewiesen. Am Samstag war es dann endlich soweit: Am Morgen wurden die übrigen Squads zur Stellprobe gerufen, so dass am Mittag alle 62 Teilnehmer ihre Programme jeweils einmal der Jury vorgestellt hatten. Nachmittags wurde die Meisterschaft dann von der Präsidentin der ECA, Jacqueline Mundele, und der finnischen Cheerleader-Beauftragten eröffnet. Die Juniors waren die ersten, die ihre Programme vorstellten. Die Poppies von den Spandau Bulldogs und die Hamburg Junior Angels vertraten Deutschland in der Kategorie Junior-Cheer. Beide Teams lieferten gute Programme ab, jedoch war die Konkurrenz aus Slowenien und Finnland nicht minder stark, so dass die Poppies aufgrund von Drops am Ende den dritten Platz belegten. Die Freude bei der Siegerehrung war dennoch groß, denn zum einen hatten sie zum ersten Mal an der ECC teilgenommen, zum anderen bestand die Squad vornehmlich aus den jüngeren Mädchen, die bei anderen Meisterschaften sonst immer von ihren älteren, erfahreneren Team-Kameradinnen unterstützt wurden. Die Junior Angels landeten auf dem fünften Platz, mit nicht einmal zehn Punkten Abstand zum Viertplazierten. Auch dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. In der darauffolgenden Kategorie Junior-Dance vertraten Phonix Power aus Bremen und die Junior Shadows die deutsche Delegation. Die Junior Shadows lieferten ein einfallsreiches Programm ab, aus jedem Land war ein Lied vertreten zu dem die jungen Damen dann ihr Können zeigten. Allerdings war die Konkurrenz im Dance-Bereich außerordentlich groß. Slowenien, das bei der WM in Tokio noch mit nur einem Team angetreten war, schickte nun in jeder Kategorie ein Team an den Start. Wenn man sich erinnert, wie stark das Senior-Dance-Team im Damenbereich in Japan war, kann man sich vorstellen, dass die Konkurrenz im Junior Dance sehr groß war. Aber auch die Finnen schickten sehr gute Teams an den Start, so dass die Junior Shadows am Ende auf dem - immer noch tollen - vierten Platz landeten. Leider erfuhren sie dies nicht im Rahmen der Siegerehrung, da nur die ersten drei Plazierten genannt wurden, und man leider auch nicht in der Lage war, die übrige Rangliste sofort zu veröffentlichen. An dieser Stelle sollte beim nächsten Mal zumindest darauf geachtet werden, dass alle Teams sofort eine Liste mit Platzierung und Punktverteilung erhalten...

 

Cheer-Planet - Im Wandel der Zeit

Fast fünf Jahre ist es her, da wurde im SPIRIT ein Artikel über Tanja Hermanns Design (damals noch Tanja Lubos Design) unter der Headline »Sexy aber seriös« abgedruckt. Wie viel sich in einer solchen Zeitspanne ändern kann, zeigt unser heutiger Bericht über die neue Firma Cheer-Planet. Wer in unserer letzten Ausgabe die Multimedia-Ecke gelesen hat, weiß bereits, dass sich auch hinter diesem Namen Tanja Hermanns verbirgt. SPIRIT traf die Jungunternehmerin in Düsseldorf, wo sie uns Teile ihrer neuen Kollektion zeigte. Seit nunmehr zehn Jahren entwirft Tanja Kostüme für Cheerleader, vor mehr als fünf Jahren gründete sie ihre eigene Firma auf diesem Gebiet. Damals entwarf und nähte sie ausschließlich Show-Kostüme, heute jedoch gibt es bei ihr viel mehr. Zum einen hat sie auch College-Kostüme in ihr Programm aufgenommen, zum anderen verfügt sie nun auch über eine Auswahl an Campwear und Pompons. Ebenfalls geplant sind noch andere Accessoires. Auch sitzt sie nun nicht mehr allein an der Nähmaschine. Inzwischen hat sie eine weitere Näherin eingestellt, ein zweite soll bald folgen. Währenddessen kümmert sich ihr Mann um den geschäftlichen Ablauf des Unternehmens. Die Ausweitung des Angebots hin zum College-Kostüm entsprang mehr einem Zufall. Ihr eigenes Team wollte gerne solche Uniformen haben, und da diese ja bekanntlich recht teuer sind, hat sich Tanja auf die Suche nach einem Hersteller für Stoff und Borten gemacht. Nachdem sie dort alles bekommen hatte, wurden daraus besagte Kostüme genäht. Die wiederum gefielen einem befreundeten Team so gut, dass es auch solche Kostüme haben wollte. Bei der Übergabe sah dann wiederum eine andere Squad die Uniformen und bestellte gleich an Ort und Stelle - der Grundstein zur neuen und größeren Firma Cheer-Planet war gelegt. Heute erhält Tanja pro Tag im Durchschnitt sechs Anfragen für Kostüme. Dabei steht die Individualität ganz vorn. Wer nicht auf ein bestehendes Design zurückgreifen will, kann sich von Tanja ein eigenes entwerfen lassen, oder auch selber eines mitbringen. Aber auch die vorgefertigten Auswahlmöglichkeiten sind riesengroß. Man kann jeden beliebigen Rock mit jedem Sattel und jedes Kostümvorderteil mit jedem Rücken kombinieren. Auch Männer finden hier passende Uniformen. Je nachdem, wofür man sich nun entschieden hat, wird für ein Dance-Kostüm ein dicker Lycra aus Italien und für eine College-Uniform ein Polyester aus den USA verarbeitet. Dabei liegen Standardfarben wie Weiß, Rot, Blau oder Schwarz bei Tanja immer auf Lager, so dass sie teilweise bereits nach zwei bis vier Wochen die fertigen Kostüme liefern kann. Ausgefallenere Farben und extravagante Borten werden extra in Amerika bestellt, doch auch hier kann man nach circa sechs bis acht Wochen sein neues Kostüm in den Händen halten. Dazu gibt es auch verschiedene Bodys, Briefs und Midriffs. Geschmückt werden kann das Ganze dann zum Beispiel noch mit dem Team-Namen, der in einer Spezialfirma aus einem bestimmten Stoff ausgelasert und schließlich aufgenäht wird...

 

Cheerleader-Treffen in Grömitz

»So eine Show habe ich noch nicht gesehen. Einfach toll, was die Mädels für Pyramiden bauen« - viele Besucher der Grömenade am 12. Mai in Grömitz staunten nicht schlecht, was Ihnen auf der Auftrittsfläche an sportlichen Höchstleistungen von den insgesamt 17 Cheersquads geboten wurde. Nicht nur die Besucher waren begeistert, auch auf Seiten der Veranstalter und Organisatoren waren nur zufriedene Gesichter zu sehen. »Das Experiment ist gelungen, ein toller Erfolg und eine phantastische Werbung für unseren Sport«, war Peter Geyer mit dem Verlauf der Grömenade sichtlich zufrieden. Zwar konnten die Gründe für diese Zweckgemeinschaft unterschiedlicher nicht sein, aber unter dem Strich wurde die ungewöhnliche Zusammenarbeit belohnt. Die Organisatoren der Tourismuszentrale in Grömitz konnten den Besuchern eine gänzlich andere Sportart als sonst üblich präsentieren, die dazu noch so überhaupt nichts maritimes an sich hatte, und die Landesverbände aus Schleswig-Holstein und Hamburg konnten ihren Teams eine Veranstaltung anbieten, die außer den Reisekosten nichts kostete, aber jede Menge Spaß und Fun versprach. Und mit Hilfe der ICA konnte sogar noch ein Tages-camp ermöglicht werden. »Ein bisschen mulmig war uns im Vorfeld schon,« gesteht Olaf Dose-Miekley vom Tourismus-Service Grömitz. »Die Besucher der Grömenade sind mehrheitlich eher in einem gesetzten Alter, aber wir alle waren von dem Konzept überzeugt, sonst hätten wir auch nicht die Initiative ergriffen. Und daher möchte ich mich bei allen Teams herzlich bedanken. Sie haben ein Super-Programm geboten. Alle waren hoch motiviert und mit soviel Spaß und Enthusiasmus dabei, das war wirklich ansteckend. Und wie uns viele Besucher versichert haben, ist dieser Funke absolut übergesprungen.« Und auch Peter Geyer sieht seine Vorgaben als erfüllt an: »So eine Art Meisterschaft ohne Bewertungsdruck, am Vortag ein Cheercamp und die gemeinsame Übernachtungsmöglichkeit im Jugendcamp Ostsee, das war eine exzellente Mischung. Es war schon immer ein Wunsch von mir, einmal möglichst alle Squads aus Schleswig-Holstein zu versammeln, damit sich die Teams auch einmal außerhalb von Meisterschaften kennenlernen können und private Kontakte knüpfen. Hier hat alles gestimmt. Zwar waren nicht alle Teams da, aber durch die Zusammenarbeit mit Frauke Böttcher (LV Hamburg) und gezielte Einladungen an Teams aus Bremen und Niedersachsen haben wir eben über unseren Tellerrand geblickt. Schade eigentlich nur, dass einige Teams nicht kommen konnten. Unser Konzept mit den Show-Blöcken hat sich hervorragend bewährt. Die meisten Zuschauer hatten noch nie etwas mit Cheerleading zu tun. Besonders klasse fand ich, dass Verletzte durch Instruktoren der ICA oder durch Cheerleader von befreundeten Teams ersetzt wurden. Halt alles für die gemeinsame Sache. Und das ICA-Camp verdient auch ein dickes Lob. Die Instruktoren waren hoch motiviert und haben sich voll reingehängt. Es hat sichtlich allen Spaß gemacht, und der einstudierte Begrüßungstanz kam ja auch super an.« Friede, Freude, Eierkuchen also? Nicht ganz...

 

Inhalt

Meisterschaften I

Europameisterschaften 2002 in Helsinki

Platzierungen und Punkte

Die EM aus Sicht der Honeybees

 

Meisterschaften II

BFC Summer Spirit in Ulm

 

Deutschland

Gelungene ICA-Camp-Premiere

 

Dies & Das

Schminktipps von Profis

 

Hot Stuff

Coole Kostüme von Cheer-Planet

 

Rundblick

Catkins, Lightnings

Magic Saints, Silver Stars

 

Technik Spezial

20 Tipps für eine erfolgreiche Meisterschaft

Step in Hand (Level-2-Stunt)

Approaches und Jumps

 

Multimedia

Die Websites der NFLE-Cheerleader

 

On Tour

Cheerleader-Treffen in Grömitz

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten SPIRIT-Ausgabe