SPIRIT Nr. 10 (3. Quartal 1998)

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Top-Stories

Danke für das schöne Wochenende!

In der letzten Spirit-Ausgabe gab es Freikarten für die »NCA Classic Championships l998« in Bottrop zu gewinnen. Ich hatte Glück und gewann eine dieser Freikarten. Diese habe ich meiner Freundin geschenkt, weil ich selber Cheerleader bin (bei den Grey Angels). Diese Meisterschaft war sehr gut organisiert, was mir persönlich gut gefallen hat. Außerdem fand die Meisterschaft auf einer amerikanischen Matte statt und die Jury bestand ausschließlich aus Amerikanern. Am Freitagnachmittag fuhren wir nach Gelsenkirchen. Die Fahrt war lustig und entspannend zugleich, obwohl ich oft an die Meisterschaft denken mußte. Während der Zeit, die wir für die Meisterschaft trainierten, verletzten sich immer wieder Mädchen, aber das hielt uns nicht davon ab, weiter zu trainieren. Am frühen Abend kamen wir etwas erschöpft in unserem Hotel in Gelsenkirchen an. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, aßen wir zu Abend. Danach bereitete ich alles für den nächsten Tag vor (Papilloten eindrehen etc.). Müde schlief ich schnell ein. Am Samstag Morgen, nach dem Frühstück, fuhren wir nun nach Bottrop. Während der Fahrt kamen schon die ersten Anzeichen der Aufregung. Als wir endlich im Freizeitpark ankamen, holten wir unseren Frühstücksbeutel ab (jeder Cheerleader bekam einen). Danach stellten wir unsere Taschen in der Turnhalle ab und machten uns auf den Weg zur Halle, in der die Meisterschaft stattfand. Dort wurde uns Cheerleadern der Tagesablauf erklärt. Anschließend gingen wir zu einer Halle, wo wir an unserer Routine trainierten. Wir trainierten die ganze Zeit. Deswegen konnte ich mir die anderen Teams (Jugend, Dance, Cheer Damen) nicht anschauen. Ein letztes Mal wollten wir unsere Routine durchgehen, um anschließend zur Meisterschaftshalle zu gehen. Leider verletzte sich eine aus meinem Team, und somit konnten wir nicht starten. Wir waren darüber sehr bestürzt und traurig. Das ganze Training war umsonst gewesen. Der Tag war für mich gelaufen. Ich konnte nur daran denken, daß wir nicht mehr an der Meisterschaft teilnehmen würden. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, ging ich zur Meisterschaftshalle, um mir die Co-Ed Division anzuschauen. Ich war von allen Darbietungen beeindruckt, doch die Blue Angels blieben meine Favoriten. Nach dem ersten Teil der Meisterschaft schaute ich mich im Park um. Ich fuhr in der Achterbahn, Wildwasserbahn, war bei Batman, in der Unendlichen Geschichte... Der Park ist wirklich toll. Außerdem gab es leckere Donuts und Calipo-Eis in Kügelchen... Am Abend fuhren wir zum Hotel nach Gelsenkirchen zurück. Anschließend gingen wir essen und sind erst spät ins Bett gegangen. Am nächsten Tag war das Finale der Meisterschaft. Diesmal hatte ich Zeit, mir alle Teams anzuschauen. In der Dance Division gewannen die Harburg Ducks, die Wolfsburg Honeybees gewannen in der Division Cheer-Damen. In der Co-Ed Division gewannen die Blue Angels. Nach der Siegerehrung verbrachte ich die restliche Zeit im Park und kaufte noch Souvenirs für meine Familie ein. Meine Freundin, die eigentlich nichts mit Cheerleading zu tun hat, fand genauso wie ich, daß es eine tolle Meisterschaft war. Meiner Meinung nach sind alle Teams gerecht bewertet worden, und das finde ich sehr wichtig. Am Abend fuhren wir nach Hamburg zurück. Total erschöpft kam ich zu Hause an, stellte meine Tasche ins Zimmer, zog meinen Pyjama an und ging ins Bett. Ich schlief sofort ein. Sandra de Sousa Machado

 

Cheerleading in Hamburg und Umgebung -
Von Teufeln, wilden Hunden und Piraten

Erfolglosigkeit kann man den Cheerleading-Squads, die im Großraum Hamburg agieren, in diesem Jahr nicht vorwerfen. Die Blue Angels gewannen im »Warner Bros. Movie Park« die NCA-Meisterschaft, und die Harburg Ducks kassierten wieder einmal auf einer deutschen Meisterschaft kräftig ab. Diese Entwicklung ist nicht zufällig. Im »Mikrokosmos Hamburg« boomen Cheerleading und American Football nun schon im siebten Jahr, und ein Innovationsstop ist bisher noch nicht auszumachen. Innovativ sein, heißt in diesem Sinne, daß gerne neue Projekte in Angriff genommen werden. So kann die Kooperation der Harburg Ducks zwischen Football und Basketball durchaus als nachahmenswert bezeichnet werden und hilft dem Club, das Cheeren einem neuen Publikum zu präsentieren, und, was mindeststens genauso wichtig ist, zu finanzieren. Doch eine positive Entwicklung läßt sich auch von anderen Cheerleader-Gruppen vermelden. Die Football-Regionalligisten Hamburg Wild Huskies und Elmshorn Fighting Pirates haben ebenfalls erkannt, daß ihre Fans mehr als nur harte Männer und weite Pässe erwarten und führen zur Zeit einige wichtige Weichenstellungen durch, um auch in der Sparte Cheerleading erfolgreich agieren zu können. Bei den Huskies versuchen zum Beispiel neue Verantwortliche, eine schlagkräftige Truppe aufzubauen, die auch vor einem vierstelligen Publikum bestehen kann. Elmshorn aus dem benachbarten Hamburger Umland möchte dagegen mit seinem Cheerleadingcamp-Projekt eine Nische ausfüllen, die auch den Junioren und Jüngsten der Szene die Chance bietet, neue Tricks und Kniffe zu erlernen. Wer weiß, in ein paar Jahren werden vielleicht diese Youngster ganz oben auf einer Pyramide stehen, so manchen Pokal für ihr jeweiliges Team ernten und sich gerne an ihre ersten Erfahrungen erinnern. Doch alle Squads vereint bei allen Unterschieden, unterschiedlichen Methoden, Kapitalausstattungen und Voraussetzungen der sportliche Grundkonsens: Ohne Spaß, Teamgeist und En-thusiasmus läßt sich im Cheerleading kaum etwas bewirken. Jede Veranstaltung will gewissenhaft geplant und vorbereitet werden. Telefonketten sollen den ständigen Kontakt zum Head Coach sichern, und natürlich dürfen auch private Freundschaften gepflegt werden. Beim Cheerleading ist es bekanntlich wichtig, daß sich jeder auf jeden verlassen kann. Jede Funktion muß von der Person ausgefüllt werden, die sich am besten für diese Aufgabe eignet. Das fast blinde Vertrauen in die Partnerinnen ist somit elementar wichtig und läßt sich nicht trainieren oder befehlen. Harmonie wächst nicht nur im Norden von innen und muß sich langsam aber stetig zu einem Ganzen entwickeln.

 

Piercing - Mehr als nur eine Modeerscheinung

Piercing kommt aus dem Englischen und heißt »Durchstechen«. Es wird an gesundem Gewebe vorgenommen und dient nicht der Therapie, sondern ist zur Verschönerung bestimmt. Eine lange Tradition besitzt das Piercing in Afrika, Indien, Nord- und Südamerika. Vorindustrielle Kulturen praktizierten das Piercing als Ritual. Die Art und Anzahl der »Markierungen« sollten den Status und das Alter des Stammesmitgliedes jedem Mitglied der Sippe zu erkennen geben. Das Ohrpiercing ist zum Beispiel bei den Massai beliebt und symbolisiert Schönheit und Gesundheit. Auf Polynesien dagegen war und ist Piercing im Genitalbereich seit Generationen bekannt. Seit einigen Jahren kann man eine zunehmende Akzeptanz in den Industrienationen wahrnehmen. Als einer der »Gurus« unter den Piercern gilt mittlerweile der Kalifornier Erik Dakota, der einige moderne Techniken kreiert hat und das »Stechen« zum Modetrend kultiviert hat. Auch bei Cheerleadern, die ja schnell und gerne neue Modetrends aufnehmen, erfreut sich Piercing steigender Beliebtheit und gehört bei nicht wenigen Sportlerinnen zum Zeitgeist und zur Steigerung der persönlichen Ausdruckskraft dazu. Wenn man es ganz genau nimmt, handelt es sich beim Piercing um eine vorsätzliche Körperverletzung, so daß ein seriöser Spezialist immer vor der Durchführung seiner Kunst eine schriftliche Einverständniserklärung von seinem Kunden abfordert, um sich von der Haftung für Schäden zu befreien. Bei Minderjährigen muß dementsprechend die schriftliche Einverständnis der/des Erziehungsberechtigten vorliegen. Aus Gründen der besonderen Sorgfaltspflicht muß der Interessierte auch auf eventuell auftretende Schäden und die wichtige Nachsorge hingewiesen werden. Ein weiteres Erkennungszeichen eines seriösen Geschäftes ist die Beratung vor Ort. Sollte ein Klient nicht sicher sein, ob er gepierct werden möchte, so wird der erfahrene Piercer seinem Kunden Gelegenheit zur Besinnung geben und ihm ohne Zwang die Möglichkeit geben, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Piercing ist also Vertrauenssache, und ein erfahrener Piercer wird stets folgende Zusammenhänge kennen: Zur Sitzung sollte der Kunde entspannt und gut ausgeschlafen eintreffen, denn ein gestreßtes Immunsystem behindert den Heilungsprozeß der Wunde. Um einen korrekten Blutzuckerspiegel zu erhalten und einen eventuell auftretenden Schwächeanfall zu vermeiden, sollte jeder Interessierte niemals mit leerem Magen zu einer Piercingaktion erscheinen. Wie beim Sport sollten zwischen dem Essen und dem Piercing rund ein bis zwei Stunden vergehen, denn ein übersättigter Magen kann ebenfalls Probleme bereiten und zum Erbrechen führen. Alkohol-, Koffein-, und Drogenkonsum führen ebenfalls zu Schwierigkeiten. Koffein und Alkohol steigern eventuell auftretende Blutungen und erzeugen Schwindelgefühle. Bei der Prozedur des Stechens sollten beide Parteien auf äußerste Hygiene und Sauberkeit achten. Seriöse Piercer benutzen nur hunderprozentig sterile Einweg-Nadeln. Der einmalige Gebrauch sichert optimale Schärfe und einen praktisch schmerzfreien Piercing-Vorgang. Wiederzuverwendende Apparaturen können unnötige Schmerzen durch mikroskopisch kleine Widerhaken und Einkerbungen verursachen und beschädigen oft das empfindliche Gewebe. Und gerade im Zeitalter von AIDS sollte es selbstverständlich sein, auf Sicherheit und Sauberkeit großen Wert zu legen. Einen guten Piercer erkennt man auch schnell daran, ob er bei der Prozedur sterile Handschuhe trägt. Auch sollte er in der Lage sein, sich mental mit den Ängsten seines Kunden zu beschäftigen, und Tips geben, diese Ängste zu überwinden. Genauso gehört zu einem guten Spezialisten auch elementares Wissen über mögliche allergische Reaktionen. Sicherheitshalber sollte vorher der Piercing-Kandidat bei einem Facharzt einen Allergietest absolvieren und das Ergebnis dem Piercer mitteilen. Besonders bei Nickel-, Kupfer-, Silber- und Zinkallergien sollte besondere Vorsicht gelten. Diese Stoffe können korrodieren und durch Oxidation die Haut angreifen, wenn sie als Schmuckstück verwendet werden. Ungeeignet sind ebenfalls vergoldete Stücke. Sie enthalten ebenfalls die bereits erwähnten Stoffe. 18-karätiges Gold dagegen besteht zu 75 Prozent aus reinem Gold und ist deshalb die bessere Alternative. Es neigt weniger zu Brüchen als Legierungen mit einem kleineren Goldanteil. Abzulehnen sind Piercing-Operationen an der Zunge - nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus zahntechnischen Gründen. In letzter Zeit häufen sich die Fälle von direkten Zahnschäden, die aufgrund von Piercing entstanden sind. Ob die Krankenkassen einzuleitende Reparaturen und Zahnarztrechnungen erstatten, ist zumindest in einigen Fällen nach der dritten Stufe der Gesundheitsreform strittig, da sich der Patient nach gängiger Rechtsmeinung zumindest fahrlässig verhalten hat und Zahnersatz immer seltener bezahlt wird. Bei der eigentlichen Piercing-Prozedur sind wieder Hygiene das A und O der erfolgreichen Anwendung. Die zu durchstechende Stelle am Körper muß vorher desinfiziert werden. Im Falle eines Mundpiercings sollte der Kunde aufgefordert werden, mit einer alkoholfreien und antibakteriellen Lösung eine Mundwäsche durchzuführen. Der Piercer markiert auf dem Körper zwei Stellen. Die Eintritts- und Austrittspunkte werden mit einem chirugischen Markierungsstift gezeichnet. Das Gewebe klammert der Piercer gewöhnlich mit sterilen kleinen Zangen. Die Nadel wird anschließend mit Hilfe einer Art »Pistole« durch das Gewebe »geschossen«. Die Zangen werden wieder entfernt. Ebenso wird die Nadel herausgezogen und hinterläßt ein steriles »Loch«, in das ein individuelles Schmuckstück (zum Beispiel ein Ring) eingefügt wird. Manchmal fragen die Patienten nach einer zusätzlichen Betäubung. Allerdings muß beachtet werden, daß eine »unter die Haut« gehende Injektion die Wahrscheinlichkeit einer Schwellung und einer allergischen Reaktion erhöht und eine größere Belastung für den Organismus darstellt. Einfache Atemtechniken können ebenfalls zu einem verbesserten Komfort führen. Zweimal am Tag muß ein Piercing-Teil während der Heilphase (also nach dem Stechvorgang) gereinigt werden. Auf keinen Fall sollten Reinigungsmittel verwendet werden, die chlorohexidine Glukonate oder Alkohol enthalten. Chlorohexidine sind schädlich für Augen, Nase und Ohren, während Alkohol dem Gewebe Wasser entzieht. Innerhalb der Heilungsperiode sollte auf Make-Up und die Benutzung von Lippenstiften verzichtet werden. Eine Lösung aus Wasser und Meersalz kann weiterhelfen. Die Menge eines Eßlöffels Meersalz wird in einer Tasse Wasser aufgelöst, die Mischung sollte mindestens fünf Minuten auf die Piercingstelle einwirken.

 

Inhalt

Meisterschaften

NCA Classic in Bottrop

 

Europa

Besuch bei den Cheerleadern Österreichs

 

Dies & Das

Piercing - mehr als nur eine Modeerscheinung

 

Rundblick

Blue Flash

Zurich Falcons Cheerleader

Extreme

Blue Roses

Hijackers

M.C. Cheerleader

Black Angels

 

Deutschland

Neues aus Hamburg und Umgebung

 

NFL Europe

Let's go Galaxy!

 

On Tour

NCA-College-Meisterschaften

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

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