Leseproben:
... Dennoch hatten WLAF beziehungsweise NFL Europe ihre Verdienste in Sachen Verbreitung des Sports American Football. Zumindest in Deutschland kamen über sie in größerer Zahl Menschen sowie die Medien und zahlreiche Wirtschaftsunternehmen mit dem Thema American Football in Berührung, die sich sonst mit der aus europäischer Sicht exotischen und vermeintlich kaum zu verstehenden Lieblingssportart der US-Amerikaner nicht beschäftigt hätten ...
... Dieser Erfolg ließ den Eindruck entstehen, vor
allem bei den Teams, bei denen es nicht so gut lief und die sich dem
ständigen Vergleich mit der Situation in Frankfurt ausgesetzt sahen,
die Galaxy sei im Grunde ein Selbstläufer. Eine Einschätzung, die
wiederum die Mitarbeiter der Galaxy-Geschäftsstelle verärgerte, weil
sie ihre Arbeit damit ein wenig herabgewürdigt sahen ...
... Bailey war der wohl beliebteste amerikanische
Spieler in der Geschichte der Galaxy und der statistisch beste Wide
Receiver der Ligageschichte. Bailey und die World League, das passte
zusammen. Nach erfolgreicher College-Zeit an der University of
Washington in Seattle, wo er 1991 mit den Huskies National Champion
wurde ...
... Mit ihrem attraktiven, unbeschwerten
Angriffsfootball wurde die AFL bei den Fans Jahr für Jahr beliebter.
Talentierte Spielmacher wie George Blanda, Jack Kemp, Len Dawson und
John Hadl drückten der Liga ihren Stempel auf. Lange, spektakuläre
Passspielzüge wurden zum Markenzeichen der Liga und lockten die Fans
in die Stadien und vor die Fernsehgeräte. Vor allem das kaum an
Spannung zu überbietende AFL Championship Game 1962, in dem die Dallas
Texans die Houston Oilers erst nach zweifacher Verlängerung besiegten,
war eine perfekte Werbung für die junge Liga. Mit einer Nettospielzeit
von knapp 78 Minuten war es damals das längste Profi-Spiel aller
Zeiten. „Wir hätten kein besseres Skript für dieses Spiel schreiben
können“, zeigte sich Joe Foss hinterher restlos begeistert. Der
Endspiel-Thriller war ...
... Nachdem die zweitplatzierten Rams 1937 in die NFL
aufgenommen wurden, traten die Los Angeles Bulldogs, die im Vorjahr
drei Siege gegen NFL-Teams eingefahren hatten, der AFL bei - in der
Hoffnung, dem Beispiel der Rams folgen zu können und somit das erste
NFL-Team an der Westküste zu werden. Ein weiteres neues AFL-Mitglied
waren die Cincinnati Bengals, die mit den heutigen Bengals allerdings
nichts zu tun hatten. Ungeschlagen und mit großem Vorsprung vor den
anderen Teams, von denen kein einziges eine positive Abschlussbilanz
verzeichnete, gewannen ...
... Eine weitere Bedingung des Zusammenschlusses war
die Umbenennung der Liga in National American Football League. De
facto fand also keine Übernahme der drei AAFC-Teams statt, wie oft
behauptet wird, sondern die Gründung einer gemeinsamen neuen Liga.
Unglaublich aber wahr: Das am 18. Dezember 1949 stattfindende NFL
Championship Game zwischen den Los Angeles Rams und Philadelphia
Eagles galt damals als letztes offizielles Spiel der NFL-Geschichte
...
... Im US-Bundesstaat Florida, traditionell eine
College-Football-Hochburg, gab es lange Zeit kein Profi-Football-Team.
Die Miami Dolphins (seit 1966), die Tampa Bay Buccaneers (seit 1976)
und die Jacksonville Jaguars (seit 1995) wurden allesamt erst in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegründet. Den ersten Anlauf
startete 1946 die AAFC mit einem Team in Miami. Die AAFC, die nicht
zufällig die Bezeichnung „All-America“ trug, wollte das Land mit ihren
Teams so gut wie möglich abdecken. Dazu gehörte ihrer Ansicht nach
auch ein Team in den Südstaaten der USA. Keine gute Entscheidung, wie
sich schon bald zeigte. Die Zuschauer ignorierten das Team komplett
...
... Der Teamname der Cleveland Browns war eine Hommage
an ihren Head Coach. Paul Brown war so populär in Ohio, von 1941 bis
1943 hatte er die Ohio State University und zuvor jahrelang äußerst
erfolgreich ein High-School-Team in Massilon trainiert, dass 1945 in
einer Fanabstimmung ...
... Dass die NFL heute aus über 30 Teams besteht, ist
auch der World Football League zu verdanken. Während viele
NFL-Teambesitzer zu Beginn der 70er Jahre einer Expansion mehr als
skeptisch gegenüberstanden, da befürchtet wurde, dass die Stücke vom
„Profi-Football-Kuchen“ mit jeder Expansion kleiner würden, versuchte
Gary L. Davidson dieses Vakuum auszufüllen und verkündete am 3.
Oktober 1973 die Gründung der WFL. Nach der Beendigung des „Football
Wars“ mit der AFL hatte es also nur kurz gedauert, bis wieder
Konkurrenz vor der Tür stand ...
... Die WFL ging mit dem Anspruch an den Start,
mittelfristig zu einer weltweit operierenden Liga heranzuwachsen.
Weiter als bis Hawaii kam man jedoch nie. „The Hawaiians“ aus
Honolulu, die in den Medien oft fälschlicherweise ...
... Csonka und Kiick waren beide 1968 als Rookies zu
den Miami Dolphins gekommen – Csonka als hochgelobter Erstrunden-Pick,
während Kiick erst in der fünften Runde der NFL Draft verpflichtet
worden war. Von Beginn an waren die beiden als Stammspieler gesetzt.
Der 1,91 Meter große und 106 Kilo schwere Csonka flößte den Gegnern
mit seinen kraftvollen Läufen Respekt ein, während Kiick vor allem mit
seiner Vielseitigkeit glänzte. In seinen ersten vier NFL-Spielzeiten
kam Kiick aus Läufen und Passfängen auf jeweils über 1.000 Yards
Gesamtraumgewinn. 1968 und 1969 erlief Kiick sogar mehr Raumgewinn als
Csonka, der nach Verletzungsproblemen zu Beginn seiner Karriere
zwischen 1970 und 1974 fünfmal in Folge für den ...
... Kein Wunder, denn die meisten Teambesitzer der
USFL, die am 11. Mai 1982 offiziell aus der Taufe gehoben wurde,
verfügten durchaus über das nötige Kleingeld. Jeder der zwölf Owner
musste bei der Liga 1,5 Millionen Dollar hinterlegen, um der USFL für
Notfälle ein finanzielles Rückgrat zu geben. Zudem wurden mit den
Sendern ABC und ESPN lukrative ...
... Am 17. Oktober 1985 reichte die USFL, erneut
angeführt von Trump, eine Klage gegen die NFL ein, der vorgeworfen
wurde, gegen das Kartellrecht verstoßen und ihre Monopolstellung
ausgenutzt zu haben, um die USFL zu ruinieren. Die USFL behauptete,
dass die NFL die TV-Sender gedrängt hätte, der USFL im Herbst keine
Plattform zu bieten. Auf über eine Milliarde Dollar beliefen sich die
Forderungen der USFL ...
... Mit der Gründung der Invaders versuchte Owner Ted
Taube die Lücke zu schließen, welche die Raiders mit ihrem Umzug nach
Los Angeles in Oakland hinterlassen hatten. Nach einem verkorksten
Saisonstart gewannen die Invaders (was sich nicht zufällig auf Raiders
reimt) mit einer 9-9-Bilanz die Pacific Division, schieden allerdings
bereits in der ersten Playoff-Runde gegen die Michigan Panthers
(21:37) aus. 1984 enttäuschten die Invaders auf ganzer Linie, Head
Coach John Ralston, der später auch für die NFL Europe tätig wurde und
bei der Europameisterschaft 2000 ...
... Als erster Quarterback der sogenannten „Class of
‘83“, zu der unter anderem John Elway und Dan Marino zählen, wurde Jim
Kelly 2002 in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen. Kelly hatte
die Buffalo Bills zu Beginn der 90er Jahre viermal in Folge in den
Super Bowl geführt. In seiner elfjährigen NFL-Karriere verbuchte Kelly
35.467 Yards aus Pässen und 237 Touchdowns. Obwohl die Bills den
Spielmacher der Miami Hurricanes in der NFL Draft 1983 als insgesamt
14. Spieler ausgewählt hatten, ging Kelly im Gegensatz zu Elway und
Marino zunächst nicht in die NFL, sondern unterschrieb einen Vertrag
bei den Houston Gamblers aus der USFL, damals eine kleine Sensation
...
... Der bis dato letzte und vielleicht desolateste
Versuch, der NFL Konkurrenz zu machen, war die XFL im Jahr 2001.
Entgegen landläufiger Meinung stand das „X“ nicht für „Xtreme“ oder
„X-rated“ (dt. nicht jugendfrei). Vince McMahon, Gründer und Chef der
Liga, betonte immer wieder, dass das „X“ für ...
... Für Schlagzeilen sorgte vor allem die Privatfehde
zwischen Head Coach Rusty Tillman und NBC-Kommentator Jesse Ventura.
Der ehemalige Wrestling-Star Ventura provozierte Tillman immer wieder
vor laufenden Kameras, bezeichnete ihn als „Ängstlichen Rusty“ und
empfahl als Lektüre die beiden Einsteigerbücher „Football 101“ und
„The Art of Coaching“ - ein unglaublicher Affront für den langjährigen
NFL-Assistenztrainer. Als Ventura nach einem Spiel Tillman vors
Mikrofon ...
... Unter dem von ihm selbst erdachten,
grammatikalisch falschen Spitznamen „He Hate Me“ (dt: Er hasst mich)
avancierte RB Rod Smart als eines der wenigen Aushängeschilder der XFL
zu einer nationalen Kultfigur. Das Außergewöhnliche war, dass auf die
Rückseite seines Trikots nicht sein Nachname, sondern ...
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