Edition American Football 3 - NEU + aktualisiert

Erfolgreiche Offense

deutsch - 228 Seiten - 241 Abbildungen - 24,90 Euro

ISBN: 978-3-9811390-7-5

Das Thema:

Down, set, hut, hut... Und dann? Kaum ist der Ball angespielt, dann entfaltet sich die ganze Komplexität des American Footballs. Im Angriff elf Spieler in Dutzenden möglichen Formationen, ein ausgeklügeltes System von angetäuschten oder tatsächlichen Laufwegen, Blockschemata oder Ballabgaben - kein Wunder, dass nicht nur der unbedarfte Zuschauer da manchmal den Überblick verliert.

Die Coaches bauen auf ein Arsenal von Strategien und Taktiken, das in über einem Jahrhundert Football-Geschichte von Abertausenden Strategen nach und nach entwickelt wurde und ständig verfeinert wird. Was eine moderne und erfolgreiche Offense auszeichnet, dazu liefert HUDDLE-Mitarbeiter Holger Korber hier den praktischen Leitfaden, stellt die Grundlagen der Spielerpositionen und der Terminologie vor, um uns anschließend auf einen ausgiebigen Streifzug durch die verschiedensten Angriffsphilosophien und -taktiken einzuladen. Illustriert an praktischen Beispielen aus der NFL, wo die Teams dank der vielen erfahrenen Spieler und Trainer besonders variabel agieren und sehr umfangreiche und komplexe „Playbooks“ nutzen können.

Der Autor selbst kennt Theorie und Praxis gleichermaßen. Die NFL verfolgt er seit mehr als 30 Jahren intensiv, hat unzählige Spiele live vor Ort und Tausende vor dem Bildschirm miterlebt, NFL-Trainingscamps und Super Bowls mehrfach besucht. Als ehemaliges Mitglied des Trainerstabes der Berlin Adler gewann er unter anderem mehrere deutsche Meisterschaften.

 

Leseproben:

... Mit kaum einer Spielerbezeichnung tun sich Interessierte außerhalb Nordamerikas so schwer wie mit der des Quarterbacks. Im Deutschen wird er fast immer als „Spielmacher“ bezeichnet. Dabei ist diese Bezeichnung unzutreffend, sagt aber immer noch mehr über die Funktion des Spielers aus als der englische Begriff des Quarterbacks, obwohl in der Heimat des Footballs jeder weiß oder zu wissen glaubt, was der Quarterback denn eigentlich ist und zu tun hat. Das beginnt schon in der High School. Jeder Junge träumt davon, einmal als Quarterback für seine Schule aufzulaufen. Denn der Quarterback ist nicht nur der unumstrittene Held der Schule, sondern  ...

... Obwohl Football, oder eine gewisse Art davon, bereits seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts gespielt wurde, dauerte es bis 1906, dass die Möglichkeit des Vorwärtspasses in das Regelwerk Einzug fand. Es dauerte noch einmal bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, bis sich das Passspiel zu einer gleichberechtigten taktischen Option neben dem Laufspiel entwickelte. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ballträger die Helden des frühen Footballsports waren ...

... Dennoch stellen Offensive Linemen eine besondere Spezies in einem Footballteam dar. Nicht selten sind es die intelligentesten Spieler im Team, wie entsprechende Tests der NFL-Teams immer wieder beweisen. Dazu sind sie noch extrem uneitel, spielen uneigennützig, sind diszipliniert und sehr trainingsfleißig, wahre Teamspieler halt. Alles Attribute, die diese Aufgabe mit sich bringt und die Offensive Linemen zu den Lieblingen eines jeden Coaches machen ...

... Eine der beliebtesten Varianten ist der Counter. Er lässt sich mit vielen Spielzügen kombinieren. Das Grundprinzip hierbei ist, dass die Bewegungen der Angriffsspieler der Defense eine Attacke an einem bestimmten Punkt vorgaukeln, um dann, im optimalen Fall nach Reaktion der Defense, in die entgegengesetzte Richtung fortgeführt zu werden ...

... Hier kommen nun auch erstmals die Begriffe „Strong“ und „Weak Side“ der Formation ins Spiel. Es gibt zwei verschiedene Systeme, diese beiden Seiten zu identifizieren, ganz nach Gusto des Coaches. Zum einen wird als „Strong Side“ oftmals die Seite bezeichnet, auf der ein Tight End steht. Grundgedanke ist hierbei, dass diese Seite in der Regel drei Blocker auf der einen Seite vom Center vereint, während die andere Seite in der Regel nur über zwei Blocker neben dem Center verfügt. Dies ist ein relativ einfaches System  ...

... Die Offense befindet sich immer dann in einer besonders kritischen Situation, wenn sie sich in der Nähe der eigenen Endzone befindet. Der Bereich von der eigenen Goal Line bis zur eigenen 10-Yard- oder manchmal auch bis zur eigenen 20-Yard-Linie wird als „Yellow Zone“ bezeichnet. Gelb bedeutet im Straßenverkehr „Achtung“, und nicht anders ist es hier. Denn ein Ballverlust in dieser Position hätte mit ziemlicher Sicherheit einen Touchdown für den Gegner zur Folge ...

... Grundsätzlich gibt es vier Varianten, die sich nach der Position der Running Backs unterscheiden : „Pro Set Strong“, „Pro Set Weak“, „Pro Set Tight“ und „Pro Set Wide“. Bei der „Pro Set Strong“, manchmal auch „Pro Set Near“ genannt, postiert sich der Halfback direkt hinter dem Quarterback, wie ein Fullback in der alten T-Formation. Durch die relative Nähe der beiden Running Backs zueinander sind zusätzliche taktische Manöver möglich. So kann etwa ...

... Eines dieser Probleme gab dann auch den Anstoß zur „West Coast Offense“. Walsh war bei den Bengals als Coach für die Quarterbacks und die Receiver zuständig. Seine damalige Schwierigkeit bestand darin, nach dem verletzungsbedingten Karriereende des Quarterbacks Greg Cook mit dessen Nachfolger Virgil Carter über einen Quarterback mit nur durchschnittlicher Wurfkraft zu verfügen. Lange Pässe über 30 Yards oder mehr waren damit ein hohes Risiko. Hinzu kam, dass die Offensive Line körperlich nicht so dominierend war ...

Es war der 21. September 2008, als die angestammte Footballhierarchie in der NFL kräftig durcheinandergewirbelt wurde. Die Miami Dolphins reisten am dritten Spieltag nach Boston, wo sie von den New England Patriots erwartet wurden. Die Dolphins hatten die Saison 2007 ...

 

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Inhaltsverzeichnis:

I. Grundlagen

Die Aufgaben der Spieler

Was ist ein Quarterback?
Die Vielseitigen
Die Glamour-Boys
Nur einfache „Fußsoldaten“?

Terminologie, Systeme,
Spielzüge und Formationen

Geschichtliche Entwicklung
Terminologie und Organisation
Grundlagen des Laufspiels
Power Running Game
Quickness Running Game
Finesse Running Game
Inside und Outside Zone Play
Grundlagen des Passspiels
Drop Back Pass
Roll- oder Sprint Out Pass
Play Action Pass
Spezielle Spielzüge
Was man über Formationen wissen sollte
Nach den RB's benannte Formationen
Nach den Receivern benannte Formationen

Von der Planung zur Umsetzung

Angriff mit System
Vielseitig oder einfach?
Lauf oder Pass?
„Game Plan“
Besondere Spielsituationen
Zeit ist kostbar
Und was ist ein „Audible“?
„Audibles“ in der Neuzeit
Und wo liegt Omaha?

II. Praxis

„Pro Set“ - Die Basis der NFL

Vielseitigkeit ist gefragt
Die Entwicklung der „Pro Set“
Stärken und Schwächen der „Pro Set“
Varianten der „Pro Set“
Die „Pro Set“ in der heutigen NFL

„I-Formation“

Der Klassiker
Stärken und Schwächen der „I-Formation“
Variantenreich und doch einfach
Der Pass und die „I-Formation“
Die „I-Formation“ in der heutigen NFL

„West Coast Offense“

Eine völlig neue Philosophie
Grundlagen der „Cincinnati Offense“
Angriffsformationen
Bewegung des Quarterbacks
Drop Back Passes
Play-Action Passes
Action Passes
Auswahl der Spielzüge
Reihenfolge der Spielzüge
Strategische Feldposition
der Angriffsmannschaft
Die „Cincinnati Offense“ heute

„Vertical Offense“

Die einzig wahre „West Coast Offense“
Stärken und Schwächen
Power Running nach Joe Gibbs
Die tiefen Pässe
Die Vertical Offense heute

„Option Football“

Einfach nicht totzukriegen
Die Stärken und Schwächen
der „Option Offense“
Unüberschaubare Varianten
Das Passspiel in der „Option Offense“
Die Zukunft der „Option Offense“

„Spread“

Alte Angriffsstrategie im neuen Gewand
Bausteine einer „Spread Offense“
„Wir können überall zuschlagen“
Die „Spread Offense“ in der NFL

„Wildcat Offense“

Zu wild für die NFL?
Der Erfolg hat viele Väter und Namen
Alles Alte ist irgendwann wieder neu
Die Zukunft der „Wildcat“

Trickspielzüge

Das Überraschungsmoment
Reverse und Double Reverse
Reverse Pass
Swinging Gate
Hook & Lateral
Double Pass
Statue of Liberty
Halfback Pass
Flea-Flicker
Shovel Pass
Tackle Eligible Pass

III. Register

Von A-Formation bis Zone Play