HUDDLE Nr. 41 vom 12.10.2006

Herr im Haus

Braunschweig Lions gewinnen erstmals den Titel im eigenen Stadion

Nun ist auch der letzte, kleinere »Makel« aus der Bilanz der Braunschweig Lions getilgt: Zum ersten Mal gewannen die Lions einen German Bowl im eigenen Stadion, nachdem viermal im letzten Jahrzehnt der Griff nach der Trophäe ausgerechnet im »Home of the Lions« an der Hamburger Straße gescheitert war. Gegen die Marburg Mercenaries klappte es letzten Samstag, durch ein 31:13 vor 15.897 Zuschauern wurden die Braunschweiger ihrer Favoritenrolle bei der zehnten Finalteilnahme in Folge vollauf gerecht und holten sich zum fünften Mal die Meisterschaft. Der Gegner aus Hessen, zum allerersten Mal im Finale und nach 13 Jahren auch wieder der erste Vertreter der GFL Süd im Endspiel, unterlag einer reiferen, routinierteren Mannschaft, ließ dabei zwar erkennen, dass das Potenzial zu mehr reichen könnte, scheiterte an einem regnerischen Abend aber auch an eigenen, vermeidbaren Fehlern.

 

Nur eine Zwischenstation

German Bowl verloren – aber die Mercenaries sind mittelfristig auf Kurs

Eine ganz neue Erfahrung war die Teilnahme am German Bowl für die Marburg Mercenaries und Head Coach Brad Arbon. Doch auch wenn dieses Spiel sicher für Spieler wie QB Joachim Ulrich, DB Sebastian Tuch oder WR Filiuf so effektive Laufspiel mit Corey Dillon und Laurence Maroney bis dahin komplett abgemeldet hatte. »Wir hatten drei kritische Ballverluste zum ungünstigsten Zeitpunkt, die Patriots nur einen - genug gesagt«, zeigte sich Coach Saban verärgert nach dem Spiel und spielte vielleicht auch auf die Tatsache an, dass Belichicks Team erst magere drei gegnerische Ballverluste in den bisherigen Partien erzwingen konnte. Auch die Special Teams der Dolphins stolperten in Foxborough: Ein geblocktep Pawelka das lang ersehnte Ziel war, so sollte in Marburg keine Nervosität aufkommen. Das Training hielt Head Coach Brad Arbon so normal wie möglich, quasi als würde sich das Team auf ein reguläres Saisonspiel vorbereiten. Lediglich die Videoanalyse des Gegners wurde verstärkt durchgeführt. Man wollte auf die Braunschweig Lions vorbereitet sein.

 

Zwei Gesichter

Giants überrennen Redkins

Das einzig Beständige an den New York Giants und Washington Redskins ist zurzeit ihre Unbeständigkeit, das machte der 19:3-Erfolg der Giants am letzten Sonntag deutlich. Beide Teams waren gegenüber ihren letzten Auftritten nicht wiederzuerkennen. Die Giants ließen das Debakel von Seattle von vor zwei Wochen souverän vergessen, während die zuletzt überzeugenden Redskins über den Platz OT Andre Mathes erkennen, der sich über zwei zugelassene Quarterback Sacks ärgerte. »Wir sind zwar in der zweiten Halbzeit aufgewacht, aber uns fehlten noch die Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit. Braunschweig hat verdient gewonnen, wir konnten nicht ganz mithalten.«

 

Von wegen Wachablösung

Patriots stürzen Dolphins in die Krise

»Wir haben zwar nicht so gespielt, wie wir es können, aber wir haben die kritischen Situationen am Ende alle für uns entschieden.« Treffender als QB Tom Brady kann man den 20:10-Sieg der New England Patriots gegen die Miami Dolphins nicht zusammenfassen. Die Wachablösung in der AFC East Division fällt damit wohl aus.

 

Football statt Seifenoper

Interception rettet Philadelphia

Manchmal haben die Football-Götter doch Erbarmen: Was vor allem von den Medien als Drama um die Rückkehr von WR Terrell Owens an seine alte Wirkungsstätte gedacht worden war, endete einfach »nur« als spannendes Football-Spiel, in dem die Philadelphia Eagles gegen die Dallas Cowboys mit 38:24 die Oberhand behielten und in dem der egozentrische Passempfänger keine Rolle spielte. Die Entscheidung brachte ein Blackout von QB Drew Bled

 

Tigers kalt erwischt

Auburn wird mit den eigenen Waffen geschlagen

Hatte Auburns Head Coach Tommy Tuberville dunkle Vorahnungen, als er in der Woche vor dem Spiel gegen Arkansas die Einführung von Playoffs forderte, weil Teams aus der starken Southeastern Conference sonst kaum Chancen auf das Erreichen des Endspiels hätten? Die 10:27 Niederlage gegen Arkansas scheint seinen Ansatz zu bestätigen. Eine Woche vor dem Gipfeltreffen mit Florida schienen die Tigers gegen einen hoch motivierten Gegner aus der zweiten Reihe der SEC nicht recht bei der Sache zu sein.

 

Unbequeme Fragen an die NCAA

Kongress-Ausschuss überprüft Steuer-Befreiung des College-Sports

Der letzte Spieltag gab mit Auburns überraschender 10:27-Niederlage gegen Arkansas und Floridas 23:10 im Top-Ten-Duell gegen LSU einen Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Wochen auf die Fans zukommt. Ganz andere Sorgen hat zurzeit die NCAA. Der College-Sport-Verband bekam letzte Woche ein Schreiben eines Kongress-Ausschusses, der die Steuer-Befreiung der NCAA und ihrer Mitgliedsinstitutionen überprüft. In diesem werden kritische Fragen gerade in Bezug auf die zugkräftigen Sportarten Football und Basketball gestellt.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe