HUDDLE Nr. 31 vom 03.08.2006

Am Ende fehlte die Kraft

Deutschland kann Frankreich nicht vom Thron stoßen

Zum fünften Mal in Folge stand am Wochenende eine deutsche Junioren-Nationalmannschaft in einem Endspiel der Junioren-Europameisterschaft, und wieder wurde die deutsche Mannschaft nur Zweiter. In der Neuauflage des Endspiels von 2004 unterlagen die von Michael Treber gecoachten Junioren erneut Frankreich - dieses Mal mit 21:28. »Wir haben in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Die Franzosen haben mit ihrer Double Wing Offense sehr viel Speed gemacht und in der zweiten Halbzeit ihre Defense sehr gut umgestellt«, bilanzierte Treber nach der bitteren Niederlage.

 

In der Vorrunde war die Welt noch in Ordnung

Deutschlands Junioren halten Österreichs Nachwuchs auf Distanz

»Football ist ein Sport, bei dem vier Viertel gespielt wird - und am Ende gewinnen immer die Deutschen«, mag mancher noch während der Vorrunde in Anlehnung an ein altes Zitat von Fußballer Garry Linneker gedacht haben. Denn bei der Junioren-EM stellte die deutsche Vertretung unter Beweis, dass sie auch im Football eine typische Turniermannschaft sein kann und durchaus zu Recht zum fünften Mal in Folge das Endspiel um die Krone im europäischen Jugend-Football erreicht hat. Doch eines wurde sowohl gegen Dänemark als auch Österreich klar, der Abstand zu anderen Football-Nationen ist erneut kleiner geworden. Und dass Frankreich erneut Endspielgegner wurde, spricht für die qualifizierte Nachwuchsarbeit der Nachfahren der Gallier, auch wenn diese mit Sicherheit nicht über die beste Mannschaft des Turniers verfügten, das vorhandene Potenzial aber gut ausreizten.

 

Alles andere als leicht

Deutschland muss für WM-Teilnahme Dänemark aus dem Weg räumen

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft des AFVD wird am Samstag, dem 5. August, gegen Dänemark in den Qualifikationswettbewerb für die 3. IFAF-Weltmeisterschaft im japanischen Kawasaki eingreifen. In Flensburg trifft Deutschland, Sieger der World Games 2005, auf die Mannschaft Dänemarks. Kickoff zur Begegnung mit dem nördlichen Nachbarn ist um 16 Uhr im Stadion Flensburg. Im Falle eines Sieges wäre Deutschland direkt für die Endrunde qualifiziert. Für die Weltmeisterschaft 2007 qualifiziert sind Ausrichter und Titelverteidiger Japan, Schweden als Sieger der Europameisterschaft 2005 in Malmö sowie die USA als Vertreter der Amerika-Zone. Zwei der verbleibenden Plätze im Teilnehmerfeld werden in der Europa-Zone unter Vizeeuropameister Deutschland, Frankreich, Finnland, Russland und Dänemark ausgespielt. Der sechste Platz wird zwischen den Vertretern Ozeaniens, Australien und Neuseeland, sowie dem Asien-Vertreter Korea ausgespielt.

 

Playoff-Luft wird dünn

Auch im Rückspiel gewinnen die Adler überlegen gegen die Falcons

Gutes Training, viel Motivation, neuer Coach - also gute Vorzeichen, um sich für die »Klatsche« der Vorwoche in der Hauptstadt zu revanchieren. Doch es kam ganz anders für die Cologne Falcons. Die Berlin Adler zeigten einmal mehr ihre zurzeit gute Form und gewannen ihr drittes Spiel in Folge verdient mit 32:12 vor 1.310 Zuschauern im Kölner Südstadion.

 

Tabellenführung ausgebaut

Lions lassen Blue Devils nur eine Halbzeit mitspielen

Eine Halbzeit lang war es spannender Football auf hohem Niveau, dann machten die Braunschweig Lions vor 9.000 Zuschauern den Sack zu und schlugen die Hamburg Blue Devils am Ende klar und verdient mit 34:14. Die Lions zeigten dabei vor allem in der zweiten Hälfte eine überlegene Leistung. Die Blue Devils, die viele Verletzungsausfälle kompensieren mussten, hatten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel entgegenzusetzen und müssen jetzt um das Recht auf ein Heimspiel in den Playoffs bangen.

 

Erfolgreiche Rochaden

Scorpions verteidigen Tabellenspitze und qualifizieren sich für Playoffs

Auf dem Papier sieht alles recht einfach aus. Denn mit einem 42:7 besiegten die Stuttgart Scorpions die Saarland Hurricanes, bei denen sie sich in der Vorwoche noch recht schwer getan hatten. Bei genauerem Hinsehen zeigen die notwendig gewordenen personellen Umstellungen, dass die Coaches und das Team offensichtlich allen Eventualitäten gegenüber gewappnet sind.

 

Kein Prüfstein

Unicorns spielen eine Halbzeit lang mit Cowboys Katz‘ und Maus

Angesichts des hart erkämpften und knappen Hinspielerfolges hatten die Schwäbisch Hall Unicorns vor dem Spiel am Samstag viel dafür getan, das Tabellenschlusslicht aus München nicht zu unterschätzen. Vielleicht etwas zu viel des Guten, denn die Munich Cowboys entpuppten sich als kein all zu schwerer Prüfstein für die Haller, die am Ende vor 950 Zuschauern einen verdienten 43:13-Erfolg einfuhren.

 

Irgendwie ist der Wurm drin

Offense der Monarchs auch gegen Panther harmlos

Der Sommer 2006 gehört nicht den Dresden Monarchs. Im späten Frühjahr waren die Sachsen noch Tabellenführer der GFL Nord. Jetzt, im heißen Spätsommer, muss die Orientierung, so weh es tut, eher nach unten gehen. Nach Niederlagen in Braunschweig und Stuttgart und jetzt dem 7:13 zu Hause gegen die Düsseldorf Panther ist das Punktepolster aufgebraucht.

 

Defense ist das A und O

Mercenaries lassen Aufsteiger im Regen stehen

Im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, bei dem die Angriffsreihen insgesamt 83 Punkte erzielt hatten, war es dieses Mal vor allem die Marburger Defense, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückte und keine Punkte zuließ. In einer dominant und souverän geführten Partie reichte den Marburg Mercenaries eine durchschnittliche Leistung, um Aufsteiger Darmstadt Diamonds mit 35:0 zu besiegen.

 

Titelverteidigung? Unwahrscheinlich...

Historische Erfahrung spricht gegen National Champion Texas

Oben zu bleiben, ist bekanntlich schwerer, als ganz nach oben zu kommen. Trotz dieser Erfahrung zählen amtierende Titelträger meist zum Favoritenkreis für die folgende Saison. Das ist auch bei Texas, dem College-Meister von 2005, so. Das Potenzial zumindest zum erneuten Erreichen des Endspiels haben die Longhorns, aber neben dem Verlust von QB Vince Young, den es vorzeitig in die NFL zog, spricht auch die Geschichte der letzten Jahrzente gegen eine Titelverteidigung.

 

Stärker als 2005?

Fast unveränderte Besetzung

Nicht einmal Bill Cowher war 2005 davon überzeugt, dass die Pittsburgh Steelers das beste Team in der NFL waren. Sie waren schlicht das beste Team in der entscheidenden Situation. Dies reichte dennoch für den Gewinn der Meisterschaft. Eine Wiederholung ist jedoch nicht anzunehmen. Zwar können die Steelers gegenüber dem Vorjahr ein nahezu unverändertes Team aufbieten, aber genau dieses Team hat in vielen Spielen nicht überzeugen können. Dennoch sind die Steelers stärker als 2005 und gut genug, um den im letzten Jahr an die Bengals verlorenen Divisionstitel wieder zurückzuerobern.

 

Die unbekannte Saison

Hoffen auf die Rückkehr von Palmer

Eine große Herausforderung erwartet die Cincinnati Bengals in der kommenden Saison: Sie werden eine noch nicht bekannte Zahl von Spielen ohne ihren Star, QB Carson Palmer, auskommen müssen. Unvergessen ist die schwere Knieverletzung, die sich Palmer im Spiel gegen die Pittsburgh Steelers nach einer Attacke von DE Kimo von Oelhoffen zuzog. Palmer ist noch immer in der Rehabilitation und wird den Saisonstart von der Seitenlinie aus beobachten müssen. Die Berichte der Ärzte über seine gesundheitlichen Fortschritte sind Pflichtlektüre für Bengals-Fans. Um diese Lücke zu schließen, holten die Bengals mit Anthony Wright (Baltimore) und Doug Johnson (Cleveland) gleich zwei Ersatzleute.

 

In die Jahre gekommen

Die Ravens und der Zahn der Zeit

Der Gewinn des Super Bowls in der Saison 2000 ist nur noch eine schwache Erinnerung. Die Baltimore Ravens sind schon längst kein Team mehr, das Furcht in der NFL verbreitet. Im Gegenteil, fast sämtliche Leistungsträger nähern sich dem Ende ihrer Laufbahn, ein kompletter Umbruch scheint unausweichlich. Die Verantwortlichen, allen voran Head Coach Brian Billick, scheinen dies noch nicht so richtig wahrzunehmen. Bei der Suche nach Verstärkungen griff man nämlich tief in die Veteranenkiste und zauberte den 33-jährigen QB Steve McNair hervor.

 

Spendierhosen

Browns investieren massiv

»Wir haben insgesamt 26 Millionen Dollar für neue Spieler ausgegeben. Aber wir haben das Geld gezielt und sehr gut durchdacht ausgegeben. Offensive und Defensive Lines wurden verstärkt, wir haben einen guten Pass Rusher verpflichtet und die gesamte Offense konsolidiert. Außerdem brauchten wir Führungspersönlichkeiten für unser junges Team. Deshalb haben wir auch einige erfahrene Spieler geholt. Kellen Winslow ist wieder fit und hochmotiviert. Und wir sind sicher, dass 2006 das Jahr von Charlie Frye wird«.

 

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