HUDDLE Nr. 5 vom 02.02.2006

Warum ausgerechnet Detroit?

Super Bowl in der Automobilmetropole

Es ist gerade ein Jahr her, da fiel die versammelte US-Sportjournaille zum Super Bowl in Jacksonville im Norden Floridas ein. Wie kommt Jacksonville zu einen solchen Super-Event? Zu klein, zu wenig Nachtleben, zu wenige Hotels, zu wenig Flair. Ein Betriebsunfall der NFL, ein Gefallen an den Jaguars-Besitzer Wayne Weaver. Für diesen Spott schlug sich die kleine Stadt wacker, der Geist des Super Bowls war allgegenwärtig.

 

Ausgeglichenes Duell

Steelers und Seahawks sollten für spannenden Super Bowl bürgen

Teams der American Football Conference (AFC) haben sechs der letzten acht Endspiele für sich entscheiden können, die AFC gilt nicht nur deswegen seit einiger Zeit als die dominante der beiden Conferences in der NFL. Die Top-Teams der AFC werden als deutlich stärker eingeschätzt als das beste Team der National Football Conference (NFC), die Seattle Seahawks. Einige Journalisten machten vor Beginn der Endrunde sogar die provakante Rechnung auf, dass selbst das schlechteste Playoff-Team der AFC stark genug wäre, um die Seahawks locker zu bezwingen. In wenigen Tagen werden wir wissen, was an dieser Behauptung wirklich dran ist, denn die Seahawks treffen im Endspiel tatsächlich auf eben jenes »schlechteste« AFC-Team, die Pittsburgh Steelers. Die Steelers waren in der Playoff-Rangfolge nur als Nummer sechs ihrer Conference gesetzt gewesen. Erstmals in der NFL-Geschichte hat es mit ihnen ein Team aus dieser Startposition heraus in den Super Bowl geschafft.

 

Alexander der Große

Running Back mit eingebauter Touchdown-Garantie

Wenn am kommenden Sonntag in Detroit die Spielernamen der startenden Teams für das Super-Bowl-Spektakel vom Stadionsprecher aufgerufen werden, richten sich die Augen von Millionen Zuschauern besonders auf einen Spieler: Shaun Alexander, genannt »The Great« (nach Alexander dem Großen), ist auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere angelangt. Die Seattle Seahawks haben mit zwölf Heimsiegen in Folge nicht nur an der Pazifikküste wieder eine Footballbegeisterung ausgelöst, sondern stehen nun auch noch im NFL-Endspiel. Zu verdanken haben sie das hauptsächlich Alexander, dem herausragenden Akteur der Saison 2005.

 

Jagd nach dem krönenden Abschluss

Cowher und Holmgren wollen in Detroit ihr Image aufpolieren

Die Head Coaches der beiden Super-Bowl-Teilnehmer, Bill Cowher und Mike Holmgren, haben einiges gemeinsam. Auf eine dieser Gemeinsamkeiten würden sie gewiss gern verzichten, denn obwohl beide auf eine sehr erfolgreiche bisherige NFL-Karriere zurückblicken können, haben sie alles andere als ein Sieger-Image. Im kollektiven Gedächtnis der Football-Gemeinde ist vor allem hängen geblieben, was sie nicht geschafft haben. Eigentlich schade, dass am Sonntag wieder einer von Beiden als »Loser« dastehen wird.

 

Der Tasmanische Teufel

Troy Polamalu - geliebt von den Fans und gefürchtet vom Gegner

Wenn man in diesen Tagen in Pittsburgh das Radio anstellt, wird man dort ein Lied zu hören bekommen, das einem aus der Muppet Show bekannt sein wird. Nur der Text des Liedes ist ein anderer: Statt »Mahna Mahna, do doo be-do-do« lautet er »Puhlahmahlu, doo doo da do«. Gewidmet ist der Song Troy Polamalu, der sich innerhalb von drei Jahren zu einem absoluten Liebling der Fans und Aushängeschild der Steelers-Defense gemausert hat. Mit seiner schwarzen, lockigen Haarpracht wird der Strong Safety der Pittsburgh Steelers auch am kommenden Sonntag beim Super Bowl wieder wie ein Wirbelwind über das Spielfeld fegen und für Unruhe im gegnerischen Angriff sorgen.

 

Bauen, formen, siegen

Roh-Kader der sechs Teams stehen

Die Bauklötzchen und Förmchen sind verteilt, nun baut man schön! Am letzten Wochenende bekamen die Trainerstäbe der sechs NFL-Europe-Teams über Allocation, Allocation Draft und Free Agent Draft das - amerikanische - Rohmaterial zugewiesen, aus dem sie, zusammen mit den zu Beginn des Trainingscamps in Tampa (Florida) noch zu verteilenden Nationals ab übernächster Woche funktionierende Mannschaften formen müssen. Wie immer sagen die Namen der Football-Gastspieler nur den wenigsten hierzulande etwas, und da der selbst von NFL Commissioner Paul Tagliabue im letzten Jahr mal geäußerte Wunsch, dass mehr Spieler im folgenden Jahr zu den Teams zurückkehren, noch auf seine Umsetzung wartet, blicken Fans wie Medien wieder einmal in eine große Wundertüte. Was die wirklich zu bieten hat, lässt sich erst ab dem 18. März sagen.

 

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