HUDDLE Nr. 2 vom 12.01.2006

Quarterback und Spiel verloren

Ohne Palmer hatten die Bengals keine Chance

Die Fans der Cincinnati Bengals müssen mindestens ein weiteres Jahr auf einen Sieg ihres Teams in den Playoffs warten. Mit 17:31 verloren die Bengals vor heimischem Publikum überraschend deutlich gegen die Pittsburgh Steelers. Be-sonders tragisch für die Bengals war dabei die Verletzung von QB Carson Palmer bereits im zweiten Spielzug der Partie. Doch trotz der Einwechslung von Ersatzmann Jon Kitna blieben die Bengals zunächst weiter tonangebend, bevor taktische Umstellungen der Steelers die Bengals in der zweiten Halbzeit in die Knie zwangen. Damit dürfen die Steelers in der nächsten Woche nach Indianapolis fahren, während die Bengals auf die völlige Genesung ihres Quarterbacks für die kommende Saison hoffen.

 

Deftige Schlappe

Panthers führen Giants vor

»Das sind jetzt die Playoffs«, hatte der New Yorker Quarterback Eli Manning vor dem Spiel angemerkt. »Es ist nicht die Zeit, um nervös zu sein, sondern um Spaß zu haben.« Doch beim 0:23 gegen die Carolina Panthers hatte Manning keinen Spaß. Gegen die drittbeste Verteidigung der regulären Saison verbuchte Manning drei Interceptions und einen Fumble und war damit maßgeblich dafür verantwortlich, dass sein Team nun den restlichen Verlauf der Playoffs vom heimischen Sofa aus verfolgen muss.

 

Erfolgsstory geht weiter

Glück der Redskins und Defense machen den Unterschied aus

Im Spiel der Redskins bei den Buccaneers waren es wieder einmal die Verteidiger, die für die Entscheidung sorgten. Doch diesmal waren es nicht die Herren aus Tampa, sondern die Redskins-Defense, die beim 17:10-Auswärtssieg die ausschlaggebenden Argumente hatte und ihren Coach Joe Gibbs nicht enttäuschte. Dabei war Washingtons Angriffs-Abteilung wenig überzeugend und 120 Yards Raumgewinn sollten im Normalfall kaum für einen Sieg reichen.

 

Der Champ macht ernst

Patriots sind immer noch das Maß aller Dinge

Die New England Patriots sind der amtierende Super-Bowl-Titelverteidiger - und augenscheinlich besitzen sie nach wie vor die »Playmaker« und die mentale Überlegenheit eines mehrfachen Champions, um die engen und entscheidenden Spiele auf dem Weg zurück in den Super Bowl zu gewinnen. Im AFC-Wild-Card-Spiel mussten die Gäste aus Jacksonville sich mit 3:28 geschlagen geben.

 

Mister Everything

Vince Young führt Texas im Rose Bowl zur Meisterschaft

Nach der Heisman-Trophy-Wahl Anfang Dezember war Vince Young, Quarterback der Texas Longhorns, »angefressen« darüber gewesen, dass nicht er sondern USCs Mehrzweckwaffe Reggie Bush die begehrte Auszeichnung erhalten hatte. In der Rückschau zu Recht. Vielleicht sollte man den MVP erst nach dem Finale küren und nicht davor. Am letzten Mittwoch jedenfalls hielt sich Young dann an den Trojans insgesamt schadlos. Mit einer brillanten Vorstellung führte er seine Mannschaft im Rose Bowl in Pasadena zu einem 41:38-Erfolg gegen USC und damit zum ersten Titelgewinn seit dreieinhalb Jahrzehnten. Getrübt wurde die Freude der texanischen Football-Fans über den Gewinn der Meisterschaft vier Tage später, als »Texas’ Mr. Everything«, wie ein Journalist Young bezeichnete, verkündete, dass er im April über die Draft in die NFL gehen wird.

 

Orange Bowl

Football-Marathon in Miami

»Wir sind zu alt für so etwas. Ich habe immer wieder auf die Uhr geschaut. Normalerweise liege ich um diese Zeit schon drei bis vier Stunden im Bett«, scherzte Penn States Head Coach Joe Paterno (79 Jahre alt), Florida States Bobby Bowden (76) an seiner Seite, nach dem 26:23-Erfolg seines Teams nach der dritten Verlängerung. Etwas über fünf Stunden hatten die Teams gebraucht, um einen Sieger zu ermitteln. Zu verdanken war das auch dem Unvermögen der beiden Kicker. In der regulären Spielzeit verschoss Florida States Gary Cismesia einen Extrapunkt, Penn States Kevin Kelly verzog 35 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit einen Versuch aus 29 Yards Entfernung. In der Verlängerung traf zunächst Cismesia aus 44 Yards nicht, dann Kelly aus 38 Yards auch nicht, und schließlich setzte Cismesia einen 38-Yard-Versuch an den rechten Pfosten.

 

Sugar Bowl

Aufholjagd kommt zu spät

West Virginias Head Coach Rodriguez riskierte beim 38:35-Erfolg gegen Georgia viel und hatte Glück. Kurz nach Georgias Touchdown zum 35:38 fünf Minuten und 13 Sekunden vor Spielende sah sich West Virginia mit einem vierten Versuch und sechs zum neuen First Down fehlenden Yards an Georgias 48-Yard-Linie konfrontiert. Aus der Punt-Formation lief der Holder nach der Ballannahme selbst und holte zehn Yards. So kam Georgia nicht mehr in Ballbesitz. »Wir haben nicht damit gerechnet, dass sie so etwas tun würden. Man muss ihnen Respekt zollen. Man muss schon starke Nerven haben, um so etwas zu tun«, sagte Georgias Head Coach Mark Richt mit unüberhörbarer Bewunderung zu der Szene. Dass es überhaupt noch einmal so eng werden konnte, war bemerkenswert genug. Nachdem West Virginia seinen ersten Ballbesitz nach nicht einmal drei Minuten mit dem 7:0 abgeschlossen hatte, brachte sich Georgia selbst in eine fast aussichtslose Lage. Das 14:0 sechs Minuten und 27 Sekunden vor Ende des ersten Viertels fiel ebenso nach einem Fumble der Bulldogs in der eigenen Hälfte wie das 21:0 genau zwei Minuten später.

 

Fiesta Bowl

Big Plays entscheiden

Bei Ohio States 34:20-Sieg war Notre Dame nur im ersten Viertel ein ebenbürtiger Gegner. Beim ersten Ballbesitz ging es für die Fighting Irish zügig Richtung Endzone zum 7:0 nach nur zwei gespielten Minuten, und nach Ohio States ebenso schnellen Ausgleich (WR Ted Ginn sprintetete auf der linken Seite einfach an CB Ambrose Wooden vorbei und hatte dann nach dem Fang freie Bahn) bot sich nach einem Fumble von Ohio States QB Troy Smith an der eigenen 15-Yard-Linie dei Minuten und 45 Sekunden vor Ende des ersten Viertels die Chance erneut, in Führung zu gehen. Ein Quarterback Sack von OLB A.J. Hawk im vierten Versuch nach Erreichen der 2-Yard-Linie beendete den Angriff. Kurz darauf, in der ersten Minute des zweiten Viertels, spielte Ohio State einen Reverse-Spielzug mit Ballabgabe von Smith an den im Backfield von rechts nach links laufenden Ginn, der mehrere Verteidiger abhängte und zu einem 68-Yard-Touchdown vollendete. Danach hatte Ohio State das Spiel im Griff. »Wir hatten Glück, dass es bei Halbzeit nur 21:7 stand. Es hätten leicht auch drei Scores Rückstand sein können«, so Notre Dames Head Coach Charlie Weis.

 

Liberty Bowl

Erfolgreiche Aufholjagd

Mit einem starken vierten Viertel drehte Virginia Tech ein fast verlorenes Spiel noch um und schlug Louisville mit 35:24. Das Spiel litt unter der anfangs ziemlich rüden Gangart der Hokies. Trotzdem setzte Louisville dem klaren Favoriten ordentlich zu. Beim ersten Ballbesitz marschierten die Cardinals gegen die statistisch beste Abwehr dieser Saison über 87 Yards (76 durch Läufe) zum 7:0, beim zweiten mit Hilfe zweier 15-Yard-Strafen gegen Virginia Tech (einmal wegen übertriebener Härte, dann wegen zu ausgelassenem Jubel nach einem Quarterback Sack) zum 14:3. Louisville war drei Viertel lang die bessere Mannschaft, brachte sich im vierten Viertel aber selbst um den möglichen Erfolg. Nach dem 24:13 der Cardinals in der zweiten Minute des vierten Viertels brauchte Virginia Tech nur zwei Spielzüge, um 78 Yards zu überbrücken und auf 21:24 heranzukommen. Kurz darauf kamen die Hokies durch einen Fumble von Louisvilles QB Hunter Cantwell an ihrer 47-Yard-Linie wieder in Ballbesitz und schlossen diesen sechs Minuten und neun Sekunden vor Spielende mit dem 28:24 ab. Eine Minute später fing OLB James Anderson einen unsauberen Pass von Cantwell auf der rechten Abwehrseite ab und erzielte mit einem 39-Yard-Return das 35:24.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe