HUDDLE Nr. 23 vom 03.06.2004

Not gegen Elend

Galaxy gewinnt Derby nach Verlängerung

Die Abschiedsvorstellung von Rhein Fire in der Arena AufSchalke passte punktgenau zur gesamten Saison: Im letzten Spiel des zweijährigen Exils in Gelsenkirchen verlor der World-Bowl-Champion von 1998 und 2000 das »Deutschland-Derby« gegen die Frankfurt Galaxy 63 Sekunden vor Ende der Verlängerung mit 14:20. Ermöglicht wurde der entscheidende Touchdown von Derrick Lewis, der von 3.000 mitgereisten lila-orangenen Fans begeistert gefeiert wurde, passend zur burgunder-roten Spielzeit voll Pleiten, Pech und Pannen durch einen haarsträubenden individuellen Fehler. Der unterlief diesmal Punter Brooks Barnard: Nach einem etwas zu hohen Snap lief er gute 30 Yards von einem neuen First Down entfernt panikgeschüttelt einfach los, statt in Ruhe trotzdem zu punten - die Galaxy hatte nämlich auf einen Rush völlig verzichtet. So kam Frankfurt leicht an der 29-Yard-Linie in Ballbesitz, und der zweite Spielzug saß.

 

Eine starke Halbzeit reicht

Berlin Thunder trotz 0:13-Rückstand in Glasgow erfolgreich

Gute Mannschaften zeichnet unter anderem aus, dass sie wenn nötig noch »eine Schippe drauflegen« können. Das zeigte auch Berlin Thunder beim 27:19-Erfolg bei den Scottish Claymores. Eine knappe Halbzeit lang stand die Mannschaft völlig neben sich, nachdem es die Gastgeber aber versäumt hatten, das zu einem klareren Vorsprung zu nutzen, drehte Thunder den Spieß mit einer starken zweiten Halbzeit noch um.

 

Ein Kicker im Rampenlicht

Kölner Dauermanko beschert Amsterdam den Sieg

Die Heimspielsaison der Cologne Centurions endete so, wie sie begann - mit einer Niederlage. Gegen die Amsterdam Admirals verloren die Kölner auch das Rückspiel, dieses Mal mit 18:23. Drei Viertel lang kamen die Centurions im Angriff um QB Ryan van Dyke nur schwer aus den Startlöchern, holten dann aber auf, gingen sogar in Führung, um letztendlich die Partie doch noch zu verlieren. Im fünften Heimspiel konnten die Centurions aber auch zwei Premieren feiern: TE Werner Hippler erzielte seinen ersten Touchdown für die Domstädter, und PR Albert Johnson machte den ersten Touchdown für die Special Teams. Matchwinner war aber Admirals-K Todd Sievers, der mit seinen beiden Field Goals den Erfolg im letzten Viertel sicherstellen konnte.

 

Stuttgart effektiver

Wichtiger Interconference-Sieg

Die Stuttgart Scorpions entschieden ausgerechnet mit dem effektiveren Passspiel die Interconference-Partie gegen die Dresden Monarchs für sich. Vor 1.080 begeisterten Zuschauern im heimischen Waldaustadion hatten die Scorpions am Ende einfach mehr zuzusetzen und gewannen verdient mit 42:28.

 

Hauptsache gewonnen

Adler zittern sich gegen Unicorns zum Sieg

Der erste schwere Schritt für die Berlin Adler ist erfolgreich geschafft: Das erste Spiel ist gewonnen. Vor 1.243 Zuschauern konnte man im Jahnstadion die Schwäbisch Hall Unicorns mit 31:28 besiegen. Den Sieg kann man als glücklich bezeichnen, waren die Gäste doch im vierten Viertel drauf und dran, das Spiel zu kippen, doch wie die Adler im entscheidenden Moment den Kopf aus der Schlinge zogen, um beim Schlusspfiff als Sieger vom Platz zu gehen, war schon beachtenswert.

 

Richtige Lehren gezogen

Panther holen Sieg bei Marburg

Für die Marburg Mercenaries begann die diesjährige GFL-Saison so, wie die vergangene geendet hat - mit einer Niederlage. Vor heimischem Publikum verloren die Hessen gegen die Düsseldorf Panther mit 16:30. Dass die Auftaktniederlage in der GFL vor Wochenfrist nur ein Ausrutscher war, machten die Panther bei ihrem Gastspiel bei den Mercenaries von Anfang deutlich. Es war eine kampfbetonte, phasenweise auch zerfahrene Partie, die sich die beiden Teams im Marburger Georg-Gassmann-Stadion boten. Im Lager der Mercenaries machte sich nach der Niederlage Enttäuschung breit, hatte man doch mit einer engeren Partie gerechnet.

 

Auftakt verpatzt

Hurricanes verlieren Heimspiel gegen Aufsteiger aus Hannover

Mit 13:6 gewannen die Hannover Musketeers verdient bei ihrem ersten Auftritt in der GFL bei den Saarland Hurricanes. Wie zum Saisonstart nicht unbedingt unüblich, gab es auf beiden Seiten noch einige Abstimmungsprobleme und auch Strafen zu verzeichnen, so dass am Ende das Team gewann, das zum jetzigen Zeitpunkt besser zusammengefunden hat. Und der Sieg des GFL-Neulings hätte sogar höher ausfallen können, wurden doch zwei Touchdowns durch Strafen aberkannt und gleich drei Field-Goal-Versuche vergeben.

 

Harter Hund soll’s richten

Neuer Head Coach der New York Giants setzt auf Disziplin

»Rebuilding«, Wiederaufbau, dürfte im Zusammenhang mit den New York Giants eines der am häufigsten gebrauchten Worte werden, wenn im Sommer die diversen Saisonvorschauen geschrieben werden. Die zwei wichtigsten Positionen werden neu besetzt sein: die des Quarterbacks und vor allem die des Head Coaches. Nach der total verkorksten Saison 2003 (Bilanz: 4-12), vor der mancher die Giants als Super-Bowl-Anwärter gesehen hatte, musste Jim Fassel gehen. Der neue Head Coach Tom Coughlin gilt als »harter Hund«, den seine Spieler selten mögen, der aus diesen aber immer alles herausholt. Und genau so einen, sagen Giants-Kenner, brauche die Mannschaft jetzt.

 

Mr. Tackle

Karl Mecklenburg verkörperte harte Arbeit, Instinkt und Vielseitigkeit

Kinder gelten ja als sehr ehrlich und sehr direkt. Und so brachte auch der kleine Karl Mecklenburg die Dinge auf den Punkt, als der Vater den Youngster nach dessen erstem Football-Spiel auf die Schulter klopfte und fragte: »Na Sohn, wie gefällt dir Football?« Karls Antwort. »Dad, mir macht das richtig Spaß, andere Kerle platt zu machen.« Eine klare Ansage, die Karl Mecklenburg vor rund 30 Jahren in einem Park in Minneapolis machte, und Football war für ihn auch keine kurzweilige jugendliche Leidenschaft, wie sich herausstellte. Seit jenem Samstag im Park machten viele Spieler (meist weniger gute) Erfahrungen, wenn sie gegen Karl Mecklenburg spielten: Kinder, College-Spieler, und später NFL-Größen wie Marcus Allen.

 

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