HUDDLE Nr. 20 vom 13.05.2004

GFL ohne Razorbacks

Rüsselsheim hat zu wenig Spieler für die Bundesliga

Für viele Experten keinesfalls überraschend kam in der letzten Woche die Meldung, dass der GFL-Südmeister der vergangenen beiden Jahre Rhein-Main Razorbacks aus dem Spielbetrieb der GFL aussteigen muss und seine Meldung zurückziehen muss. Während die finanzielle Situation der Rüsselsheimer schon seit längerem als sehr angespannt gilt, so ist es doch eher der Fakt, dass auch ein Kaderproblem existierte, der überraschte.

 

Schluss ist wenn der Schiedsrichter abpfeift

Thunder verschenkt sicher geglaubten Sieg in Köln

Gut gespielt und doch wieder verloren. Eine starke Mannschaft, die einfach nur wieder Pech hatte. Rund eine Minute vor Schluss konnte man sich sicher sein, dass diese oder ähnliche Schlagworte im Rund des Kölner Stadions wieder im Umlauf sein würden. Doch dann zeigten die Kölner, dass sie auch zurückschlagen können. Eine Sekunde vor dem Ende verwandelte K Ola Kimrin den entscheidenden PAT zum 28:27-Erfolg über Berlin Thunder. Für Thunder war es im sechsten Saisonspiel die erste Niederlage, für die Kölner erst der zweite Saisonsieg.

 

Jetzt fehlt nur noch kleiner Schritt

Galaxy hält Schotten mit Können und Glück in Schach

Es war die erwartete Abwehrschlacht, von der Mike Jones, Head Coach der Frankfurt Galaxy, noch in der vergangenen Woche sprach. Doch am Ende triumphierten einmal mehr die Frankfurter in Glasgow, der Stätte ihres letzten World-Bowl-Triumphes. Mit 15:13 besiegte man die Scottish Claymores eher glücklich und überschattete so Claymores-K Rob Harts großen Tag, der die Führung als erfolgreichster Punktesammler der NFL Europe vor Ex-Dragon K Jesus Angoy übernahm.

 

Das Laufspiel ist wieder da

Fire meldet sich zurück im Rennen um den World Bowl

Aufatmen in Fire-Land, die Mannschaft von Cheftrainer Pete Kuharchek kann doch noch siegen. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge feierte der World-Bowl-Champion mit dem 20:13 gegen die Amsterdam Admirals seine Auferstehung. Wobei die 18.790 Fans in der Arena AufSchalke sich vor allem freuten, dass bei den Exil-Düsseldorfern zum ersten Mal in der Saison das Laufspiel funktionierte. Nach lächerlichen 287 Rushing Yards insgesamt in den fünf ersten Begegnungen des Jahres erlief Fire diesmal 121 Yards und legte damit den Grundstein zum dritten Saisonsieg. »Das ist der wichtigste Bestandteil unserer gesamten Spielphilosophie«, erklärte Head Coach Kuharchek die Bedeutung des Rushing Games. »That‘s our lifeblood.«

 

Auf der Überholspur

Martin Latka spielt gerade seit fünf Jahren Football - jetzt schon für die Galaxy

Wer Martin Latka so sieht, der wird ihn eher als unauffällig erleben. Halt eher ein Kumpeltyp, der selbst überrascht wirkt, wenn man ihn mit einer Beurteilung seiner Leistung konfrontiert, die momentan einfach nur positiv ausfallen kann. »Wie gut ich bin oder nicht, sollen andere beurteilen«, sagt Martin selbstbewusst und als Reaktion auf die Lobeshymnen, die ihn in den letzten Wochen erreicht haben. Und so ist er auch überrascht über das Ranking von Thunders National Coach Shuan Fatah für den HUDDLE, das ihn auf Platz vier der besten deutschen Spieler für die NFL ausgewiesen hat. »Die HUDDLE-Platzierung ist toll und eine große Ehre. Aber ich kann dazu nichts sagen, denn ich kann mich selbst eher schlecht einschätzen«.

 

Der nächste Schritt heißt Gipfelsturm

Nach zwei Halbfinals gibt es für die Berlin Adler nur eine Logik: German Bowl

Die Zeichen stehen gut. Dafür, dass die Berlin Adler das im Sport viel strapazierte »They never come back« in dieser Saison außer Kraft setzen können. Viermal waren die Hauptstädter Deutscher Football-Meister, allerdings datiert das letzte derartige Erfolgserlebnis aus dem Jahre 1991 und liegt damit so lange zurück, dass unter den Spielern mit Stefan Mücke und Christian Czwalinna nur noch zwei sind, die daran Anteil hatten. Nachdem die Adler Mitte der 90er für ein gutes halbes Jahrzehnt in der zweitklassigen Bedeutungslosigkeit verschwanden, sind sie 2002 mit der Rückkehr in die GFL durchgestartet. Auf Anhieb Halbfinalist und auch im Jahr darauf unter den besten Vier und nur knapp an Braunschweig gescheitert - »das schreit nach Fortsetzung und Steigerung«, sagt Head Coach Kent Anderson.

 

Der Blick geht nach vorn

Qualität und Solidität stehen bei Knights im Vordergrund

Wie weit kommen die Franken Knights in dieser Saison? Im vergangenen Jahr konnten die Rothenburger erstmals ein Viertelfinale vor heimischem Publikum austragen. Dass man dieses sang- und klanglos gegen die Berlin Adler verloren hat, interessiert an der Tauber in diesem Jahr keinen mehr. Der Blick ist bei den Franken nach vorne gerichtet. Die derzeitige wirtschaftliche Situation ist allerdings auch an den Rothenburgern nicht spurlos vorüber gegangen. Auch wenn die Saison finanziell absolut gesichert ist, so werden die Knights auch in diesem Jahr keine großen Sprünge machen können. Mit QB Tyler Matthews und WR Christian Boti-Bramer wurden allerdings zwei neue Leistungsträger für den Angriff verpflichtet.

 

Anspruch und Realität

Unicorns stehen zwischen Baum und Borke

Nach dem überaus erfolgreichen Jahr 2003 - Playoff-Teilnahme des GFL-Teams, Meisterschaft der Jugend, Vizemeisterschaft von zweiter Mannschaft und Flaggies - will man bei den Unicorns auch dieses Jahr wieder möglichst hoch hinaus. Allerdings dürften die Aufgaben für die Einhörner im Jahr 2004 insgesamt eher schwieriger als einfacher werden. Der Grund dafür liegt in einigen Veränderungen bei den Footballern aus der Stadt am Kocher zur Saison 2004. Einzeln betrachtet alles keine Katastrophen, es wird sich aber zeigen müssen, wie das GFL-Team in Summe damit zurecht kommt.

 

Spannung dank Wettbewerb

Sollstärke in der 2. Bundesliga Nord wieder erreicht

Endlich mutiert die Nordgruppe wieder zu einer richtigen Liga - mit einem Meister als Relegationsteilnehmer und Abstiegsplätzen, die das Rennen um die Plätze spannender gestalten als in den Jahren zuvor, in denen mangels Masse zu wenig Wettbewerb herrschte.

 

In Miami brennt die Luft

Bei den Dolphins findet die Show neben dem Platz statt

Die Enttäuschung war bei den Miami Dolphins nach dem schwachen Abschneiden im letzten Winter groß, und so dauerte es nicht lange, bis Eigentümer Wayne Huizenga deutliche Veränderungen versprach. Endlich will die Mannschaft aus Florida wieder an alte Tage anknüpfen, als man regelmäßig in der Endrunde stand, doch hinter den Kulissen des NFL-Clubs ging es zuletzt zu wie bei einem Kleingärtnerverein.

 

Auch nach der aktiven Zeit stets im Rampenlicht

Film- und TV-Karriere brachte Howie Long sogar schon einen Emmy

Wohl nur wenige ehemalige NFL-Stars sind in den Medien so präsent wie Howie Long. Der ehemalige Defensive End der Oakland Raiders ist nicht nur seit 1994 als Football-Kommentator für den Sender FOX tätig, sondern hat auch bereits in einigen Hollywood-Streifen mitgewirkt und ist in zahlreichen Werbespots im US-Fernsehen zu sehen. Long galt als einer der besten Defensive Ends in der NFL, wurde nicht ohne Grund in das NFL-Team der 80er Jahre gewählt. Im Gegensatz zu manch anderem schauspielernden Football-Kollegen hat Long bereits eine namhafte Auszeichnung erhalten. Für seine Tätigkeit bei FOX erhielt er den Fernseh-Oscar »Emmy«.

 

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