HUDDLE Nr. 19 vom 06.05.2004

Ziel ist fast erreicht

Thunder knapper aber verdienter Sieger gegen Admirals

Berlin Thunder hat mit dem 33:29-Erfolg gegen die Amsterdam Admirals den vorentscheidenden Schritt Richtung World-Bowl-Teilnahme gemacht. Ein souvaräner Tabellenführer, der Spiele auch mal vorzeitig entscheidet, ist Thunder bis jetzt zwar noch nicht, aber die Mannschaft hat, vor allem in der Person von QB Rohan Davey, Spieler in ihren Reihen, die Spielen in kritischen Situationen die Wende zu Thunders Gunsten geben können, und zudem die Gabe, im vierten Viertel besonders gut zu sein. Und deswegen war der Erfolg gegen die Admirals auch verdient.

 

Sieg ohne Glanz

Galaxy schlägt Centurions erst in der letzten Minute

Trotz nasskalten Wetters und mitunter heftigem Regen hatten offiziell 24.117 Zuschauer in die Baustelle Waldstadion gefunden und sahen ein mit Fehlern überhäuftes und nur am Ende wirklich spannendes Spiel, dass der amtierende World Bowl Champion Frankfurt Galaxy kurz vor Schluss mit 24:17 gewann.

 

Lange Gesichter beim Jubiläum

Mangelnde Durchschlagskraft kostet Rhein Fire Sieg in Glasgow

So hatte man sich das Jubiläum - das 100. Spiel der Team-Geschichte - bei Rhein Fire gewiss nicht vorgestellt. Nach dem 12:13 bei den zuvor sieglosen Scottish Claymores steht die Truppe von Head Coach Pete Kuharchek mit dem Rücken zur Wand. Ohne fremde Hilfe würde in Sachen World-Bowl-Teilnahme nicht mal mehr eine 5-0-Bilanz in der zweiten Saisonhälfte reichen. In Glasgow offenbarte sich einmal mehr das größte Manko der Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf: Die Mannschaft ist im Angriff einfach zu harmlos.

 

Identitätsfigur und Fremdenführer

Der Kreis schließt sich für Werner Hippler

Er ist ein alter Hase, der aber noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Gemeinsam mit Ralf Kleinmann ist der Kölner Werner Hippler der dienstälteste National in der NFL Europe. In diesem Jahr spielt der Tight End seine achte Saison, allerdings zum ersten Mal nicht im Trikot der Frankfurt Galaxy, sondern beim Liganeuling Cologne Centurions. Dort gehört Hippler zu den tragenden Figuren in der Mannschaft. »Ich schätze an 'Hipp‘ nicht nur seine spielerischen, sondern auch seine integrativen Fähigkeiten«, lobt Kölns Cheftrainer Peter Vaas seinen Angreifer. Der Traum von einem Engagement in der NFL ist für Hippler freilich mittlerweile ausgeträumt.

 

Umbruch in der Defense

Braunschweig vorsichtig, aber optimistisch

»Erst hatten wir kein Glück - und dann kam auch noch Pech dazu.« Dieses geflügelte Wort eines bekannten Menschen aus dem Bereich des runden Leders, war im Oktober letzten Jahres hin und wieder auch in Braunschweiger Footballkreisen zu hören. Nachdem die Lions auch im Herzschlagfinale von Wolfsburg nicht den ersehnten nächsten deutschen Meistertitel nach dem letzten Triumph von 1999 erringen konnten, bleibt kaum noch eine andere Erklärung übrig. Schlechte spielerische Qualität, fehlender Kampfgeist oder gar mangelnder Einsatzwille dürften es jedenfalls kaum gewesen sein. Und doch wird es in Braunschweig in diesem Jahr deutliche Veränderungen, sowohl bei den Spielern wie auch im Coaching geben.

 

Kontinuität bleibt gewahrt

Sparsamkeit ist weiterhin oberstes Gebot

Letztes Jahr folgte nach einem fulminanten Saisonstart, der zu den kühnsten Hoffnungen berechtigte, eine Serie von sechs Spielen, die - bei einem Unentschieden- nicht gewonnen werden konnten. Mit zwei Siegen am Ende wurden letztendlich mit einem positiven Punkteverhältnis der vierte Platz und damit die Playoffs erreicht. Wie also sieht das Saisonziel aus? Andreas Wengertsmann »Die GFL Süd wird noch ausgeglichener werden, da sich alle Teams verstärkt haben.« Die Verantwortlichen denken zumindest an eine bessere Platzierung und hoffen auf weniger Herzklopfen als im Vorjahr.

 

Qualität statt Quantität?

Dresdner können zahlenmäßig nicht alle Abgänge kompensieren

In Dresden freut man sich auf die bevorstehende Saison. Im zweiten GFL-Jahr wird es dennoch für die Dresden Monarchs schwieriger als in der Saison zuvor, in der sie als Neulinge etwas unterschätzt wurden. Head Coach Javier Cook, dessen Vertrag im November 2003 um ein weiteres Jahr verlängert wurde, hat vor allem mit 14 deutschen Abgängen zu kämpfen. Diese zu ersetzen, war das Hauptproblem in der Offseason. Im Augenblick scheint es so, als ob man zwar nicht quantitativ, dafür aber qualitativ mehr als guten Ersatz nach Dresden locken konnte.

 

Favorit gesucht

Gelingt Aufsteiger München im Süden der Durchmarsch?

Und auch in diesem Jahr war es in der Südgruppe der zweiten Liga wieder einmal der Fall, dass eine Mannschaft bereits vor dem Saisonbeginn das Handtuch in den Ring werfen musste. Trotz des guten Abschneidens in den vergangenen Jahren gelang es den Mainz Golden Eagles nicht, auch in diesem Jahr wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft ins Rennen zu schicken. Mit den Wiesbaden Phantoms kommt von der anderen Rheinseite aus direkter Nachbarschaft als Aufsteiger (und Auffangbecken für manchen Aktiven der Region) aber Ersatz. Überhaupt stehen so die beiden Aufsteiger vor Saisonbeginn im Mittelpunkt des Interesses: Mit den Munich Cowboys kommt schließlich das Traditionsteam des süddeutschen Footballs in die zweithöchste Spielklasse - mit Tendenz nach oben und vielleicht auch gleich als Aufstiegsanwärter?

 

Noch keine echte Verjüngungskur

Al Davis versucht’s erstmal mit einem Trainerwechsel

»Die alten Männer und das Feld«, mag man in Anlehnung an den Hemingway-Klassiker »Der alte Mann und das Meer« denken, wenn man sich die Oakland Raiders in den letzten Jahren so betrachtet. Stets bemühten sich die »alten Männer« wie Jerry Rice, Tim Brown oder Rich Gannon um sportliche Höchstleistungen, kämpften ihren Kampf und mussten sich dann letztendlich immer wieder geschlagen geben. Immerhin gelang den Raiders vor zwei Jahren der Einzug in den Super Bowl, um dann in der vergangenen Saison umso tiefer zu fallen. In der Endabrechnung waren die Raiders das zweitschlechteste Team der gesamten NFL.

 

Taten sprechen lauter als Worte

Mark Bavaro glänzte ohne loses Mundwerk

Als sich die New York Giants vor zwei Jahren in der ersten Runde der NFL Draft für TE Jeremy Shockey entschieden, dauerte es nicht lange, bis die ersten Vergleiche zu Mark Bavaro gezogen wurden. Bavaro spielte von 1985 bis 1990 für die Giants und galt damals als Prototyp des NFL-Tight-Ends. Ebenso wie Shockey war Bavaro ein hervorragender Passempfänger. Doch da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Während der extrovertierte Shockey es in vollen Zügen genießt, im Mittelpunkt des Medieninteresses zu stehen, war Bavaro, der im Gegensatz zu Shockey ein exzellenter Blocker war, stets ein Mann der knappen Worte.

 

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