HUDDLE Nr. 20 vom 15.05.2003

Ein Meister mit Organisationsproblemen

Sind Crayton und Rosenberg zu ersetzen?

Ohne ihren »Goalgetter« der letzten Saison müssen die Hamburg Blue Devils die neue Saison bestreiten. RB Estrus Crayton folgte zusammen mit Christoph Malewski und Dominic Gast dem Ruf nach Berlin und wird für eine Verschiebung im Kräfteverhältnis der GFL-Clubs sorgen. Es lag also in der Hand des verantwortlichen Managements, nach adäquatem Ersatz zu suchen. Wobei im Hinblick auf die finanzielle Machbarkeit die Geldbörse des Titelverteidigers nicht zu sehr strapaziert werden durfte. Mitten in die heiße Phase der Saisonvorbereitung platzte dann noch die Absage von Head Coach John Rosenberg aus privaten Gründen - der eigentlich als Offensive Coordinator geholte Kirk Heidelberg wird sein Nachfolger als Cheftrainer.

 

Der Anderson-Effekt

Berlin Adler wollen in diesem Jahr hoch hinaus

»Ich bin motiviert wie noch nie«, so beschreibt der neue Head Coach der Berlin Adler, Kent Anderson, seine Gefühle, wenn er an den Saisonstart denkt. Der viermalige Ex-Meister aus der Hauptstadt geht in die zweite Spielzeit nach dem Wiederaufstieg. Doch ein Coach kann motiviert sein wie er will, er wird nie die Pässe selber werfen oder fangen, die wichtigen Tackles setzen, oder den Quarterback zu Boden bringen. Hier stellt sich die Frage: Springen die Begeisterung und der Arbeitswille auf das Team über, auf eben jene Mitglieder des Clubs, die die Anweisungen Andersons in Siege umsetzen sollen?

 

Mit Dusel zum Sieg

Frankfurt Galaxy kann weiter vom World Bowl träumen

Mehr Glück als Verstand hatte die Frankfurt Galaxy beim Heimspiel gegen die Scottish Claymores. Drei Viertel lang lag das Team in Rückstand, bot nur ansatzweise gute Leistungen. Doch das letzte Spielviertel entschädigte die 22.000 Besucher im Frankfurter Waldstadion. Nach einer fulminanten Aufholjagd in der zweiten Halbzeit konnten die Hessen kurz vor Schluss noch ausgleichen und gewannen in der Verlängerung mit 33:27.

 

Keine Experimente mehr

St. Louis Rams auf dem Weg zurück zu alter Stärke

Die wichtigste Rams-Kontroverse entschärfte Head Coach Mike Martz gleich zu Beginn der Offseason: Kurt Warner geht nach bestandenem Gesundheitscheck als Quarterback Nummer eins ins Trainingslager. Damit nahm Martz seine eigene Aussage aus der letzten Saison zurück, wonach QB Marc Bulger im Trainingcamp die Chance bekäme, Warners Job zu erobern. Eine verständliche Entscheidung, schließlich ist Warner Inhaber des höchsten Quarterback-Ratings aller Zeiten.

 

Viel Pech in der Rookie-Saison

Im Dezember musste Joey Harrington auch noch am Herzen operiert werden

Der Times Square in New York ist normalerweise ein Synonym für die bunteste Werbeschau mit den bekanntesten Markennamen der Welt. Es handelt sich um einige der teuersten Werbeflächen überhaupt, und hier erwartet man Coca-Cola oder andere Mega-Marken. Umso erstaunlicher war es für die meisten New Yorker, als hier im Herbst 2001 auf einmal Joey Harrington, Quarterback der Oregon Ducks - gut aussehend, jung, erfolgreich, aber ein Nobody an der amerikanischen Ostküste - im 30-mal-20-Meter-Format von einer Skyscraper-Fassade herabhing.

 

Wer stoppt Düsseldorf?

Rekordmeister nach dem Durchmarsch durch die dritte Liga wieder Favorit

Die Nordgruppe der zweithöchsten Spielklasse kann ihre Krisenstimmung nicht abschütteln. Bereits zum dritten Mal in der jüngsten Geschichte war die Offseason von Pleiten, Pech und Pannen geprägt. GFL-Absteiger Kiel und Magdeburg zogen sich vorzeitig zurück. Neue Kandidaten erhielten keinen Einlass in den »Sechser-Club« und mehr als nur ein Team wurde von so mancher Hiobsbotschaft während der Vorbereitungsphase heimgesucht.

 

Robinson zu Ravens

WR Marcus Robinson, 1998 mit Rhein Fire World-Bowl-Gewinner und bisher in Diensten der Chicago Bears, setzt seine NFL-Karriere bei den Baltimore Ravens fort. Die nahmen den 28-Jährigen, der vor kurzem von den Bears entlassen worden war, für ein Jahr unter Vertrag (Gehalt: 600.000 Dollar). Bislang fing Robinson in der NFL 187 Pässe für 2.695 Yards und 20 Touchdowns. Seine beste Saison hatte er 1999 mit 84 Fängen für 1.400 Yards und neun Touchdowns. Durch Rücken- und Knieverletzungen war er 2000 und 2001 weitgehend außer Gefecht gesetzt worden. In der letzten Saison fing er nur 21 Pässe für 244 Yards und drei Touchdowns.

 

Vertrag umgebaut

Die Jacksonville Jaguars und DE Tony Brackens einigten sich auf eine Umstrukturierung von Brackens’ Vertrag, die es dem Team erlaubt ihn zu halten und gleichzeitig die Summe, mit der er gegen die Salary Cap zu Buche schlägt, zu reduzieren. Brackens hätte die Salary Cap in diesem Jahr ursprünglich mit circa 8,5 Millionen Dollar belastet, jetzt sind es nur noch rund 4,5 Millionen (eine Million Grundgehalt plus anteilmäßigem Signing Bonus).

 

Unicorns begehen Jubiläum

Und es soll noch mehr zu feiern geben

Die Schwäbisch Hall Unicorns gehen in ihre dritte GFL-Saison. Nach zwei vierten Plätzen in der GFL Süd schielt man jetzt auf die obere Tabellenhälfte. Erreicht werden soll dieses Ziel mit viel Kontinuität im Spielerkader, gezielten Neuzugängen und Verstärkungen im Trainer-stab. Einen Grund zum Feiern haben die Unicorns in diesem Jahr auf jeden Fall: Die Football-Abteilung der TSG Schwäbisch Hall feiert 2003 ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Haller gehören damit hierzulande zu den ältesten Football-Organisationen.

 

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