HUDDLE Nr. 08 vom 20.02.2003

Der Kampf um die Plätze

Nationals der NFL Europe fliegen zum Camp nach Tampa

Am 21. Februar beginnt für 61 Footballer aus 14 Nationen der Härtetest: Das National Camp der NFL Europe beginnt. Vier Tage lang kämpfen die Sportler in einem Auswahlverfahren um einen der insgesamt 48 Plätze in den sechs Teams der NFL Europe. 48 von 61, das hört sich auf dem Papier nicht so schlimm an, denn faktisch bekommen die meisten angetretenen Spieler auch ihren Platz in einem der Teams. Aber: Schon bis zur Einladung mussten alle schließlich viel leisten, Tryouts überstehen und sahen viele Mitkonkurrenten, die ausschieden. Fast geschafft heißt nun noch nicht endgültig geschafft: Jetzt noch auszuscheiden, das wäre für viele so, als würden sie bei einem 100-Meter-Sprint auf den letzten zehn Metern stürzen – ein persönliches Desaster.

 

Angst vor dem Sturz ins Mittelmaß

AFC Champion Oakland Raiders steht vor dem Umbruch

Die Halbwertzeit von Spitzenteams ist bekanntermaßen in der NFL nicht mehr groß. Heute der Griff nach den Sternen, also dem Super Bowl, morgen nur noch Mittelmaß, dieses Schicksal erleiden seit Jahren immer mehr Mannschaften. Der aktuelle AFC Champion Oakland Raiders könnte der nächste in dieser Reihe werden. Das fortgeschrittene Alter vieler Leistungsträger und Gehaltsverpflichtungen, die deutlich über der durch die Salary Cap gezogenen Grenze liegen und deshalb dringend reduziert werden müssen, werden den Kader der letzten Saison auseinanderreißen und die Mannschaft wahrscheinlich schwächen.

 

Die Bucs blühen auf

1979 ging es auf's Cover von Sports Illustrated - und fast bis in den Super Bowl

Als 1976 die Jungfernsaison der Buccaneers bevorstand, herrschte in Tampa »Bucs Fever«. Überall in der Stadt wurde man mit dem neuen NFL-Team konfrontiert. Die Vermarktungsabteilung der Buccaneers suggerierte mit geschickter Werbung, dass die Fans sich entweder sofort Tickets besorgen oder andernfalls am Ende mit leeren Händen dastehen würden. Saisonkarten wurden zum Kassenschlager, die Erwartungshaltung stieg ins Unermessliche. Zwei Jahre und lediglich zwei Siege später war das Bucs-Fieber zu einer ernsthaften Krankheit ausgeartet.

 

Ich möchte nicht Tiger Woods sein...

Das »unbeobachte« Leben eines Offensive Tackles

Fragt man Fans nach den Hauptverantwortlichen für den Erfolg der St. Louis Rams in den letzten Jahren, werden in erster Linie Kurt Warner und Marshall Faulk genannt. Vergessen wird dabei jedoch zumeist ein Mann, der es den beiden überhaupt erst ermöglicht, Woche für Woche Glanzleistungen darzubieten - OT Orlando Pace. »Als Lineman hat man es echt schwer, denn man fällt nur dann auf, wenn man Fehler macht, zum Beispiel eine Strafe verschuldet«, weiß der 2,01 Meter große und knapp 150 Kilo schwere Pace. »Aber jeder, der etwas von Football versteht, weiß, dass Spiele durch die Leistung der Offensive Line entschieden werden. Auch Kurt Warner und Marshall Faulk wissen unsere Leistung zu schätzen.«

 

Auf der Jagd nach Bits, Bytes und (Running) Backs

Fast jedes Jahr einer der Haller MVPs: Bernhard Günter

Mit den Urkunden zu seinen MVP-Ehrungen könnte Bernhard Günter schon fast eine Wand tapezieren. Oft ist auf diesen Belegen für seine Leistungen als Linebacker der Schwäbisch Hall Unicorns das Wort »Run Defense« zu finden. Kein Wunder, denn das stoppen der gegnerischen Running Backs, das ist seine Lieblingsbeschäftigung.

 

Neues aus der Mottenkiste

Politiker fordert Bezahlung von College-Football-Spielern

Wie das berühmte Ungeheuer von Loch Ness taucht im College-Sport alle paar Jahre von irgendeiner Seite der Vorschlag auf, dass College-Sportler, vor allem die in den zugkräftigen und finanzstarken Sportarten Football und Basketball, für ihren Einsatz bezahlt werden sollten. Jetzt war es mal wieder so weit. Dieses Mal kommt der Vorstoß von einem Abgeordneten des Bundesstaates Nebraska, der eine Vorlage eingebracht hat, in der gefordert wird, dass College-Footballer bezahlt werden müssen. Allzu viel Aussicht auf Erfolg wird auch dieser Versuch nicht haben. Er wird am Problem der entstehenden Kosten scheitern, und auch die Sorge um die vermeintliche Ausbeutung der Athleten ist bei genauem Hinsehen eher unbegründet.

 

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