HUDDLE Nr. 35 vom 29.08.2002

Ein hartes Stück Arbeit

Adler bereiten dem Vizemeister mehr Probleme als erwartet

Lions-Head-Coach Troy Tomlin hatte in der Woche vor dem Spiel der Braunschweiger gegen die ambitionierten Berliner immer wieder davor gewarnt, den Aufsteiger zu unterschätzen. Wie richtig der sportliche Chef der Lions mit seinen Warnungen lag, davon konnten sich 9.900 Zuschauer am vergangenen Samstag mit eigenen Augen überzeugen. Die Lokalmatadoren aus Braunschweig besiegten die Berlin Adler letztlich zwar mit 17:9, jedoch war dies der bis jetzt am schwersten erkämpfte Erfolg der Lions in der laufenden Saison.

 

Nordderby ohne Überraschungen

Auch fünf Hamburger Ballverluste nutzen Kiel nicht viel

Das Nordderby zwischen Kiel und Hamburg blieb ohne Überraschungen. Vor mehr als 2.000 Zuschauern siegten die Hamburg Blue Devils im Holstein-Stadion sicher mit 24:7 gegen die Kiel Baltic Hurricanes. Während die Kieler sich weiterhin auf die sicherlich anstehenden Relegationsspiele gegen den Sieger der 2. Bundesliga Nord vorbereiten, festigten die Blue Devils den zweiten Tabellenplatz und damit den Anspruch auf das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.

 

Wer zuletzt den Ball hat...

Offense-Schlacht geht an Razorbacks

»Was wir heute gesehen haben, war nicht nur ein tolles Football-Spiel und Werbung für unseren Sport, sondern auch die beiden besten Quarterbacks, die derzeit im Süden aktiv sind«, sagte Martin Hanselmann und war trotz der unglücklichen 42:49-Niederlage seiner Franken Knights gegen die Rhein-Main Razorbacks zufrieden mit der Partie. Einziges Manko: Nur 600 Zuschauer fanden den Weg ins Städtische Stadion in Rothenburg. »Es ist schade, dass wir immer wieder attraktiven Football bieten, die Leute aber einfach den Weg ins Stadion nicht finden«, klagt Hanselmann. Mit ihrem Erfolg bei den Knights haben die Rüsselsheimer vorerst den zweiten Tabellenplatz - und das eventuelle Heimrecht in der ersten Runde der Playoffs - in der Südgruppe zurückerobert.

 

Unicorns ziehen in die Playoffs

Galavorstellung zum Abschied von Eric Newton

Bis zur Halbzeit stand am Samstag das Spiel zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Munich Cowboys im Haller Hagenbachstadion auf der Kippe. Nach der Pause zeigten die Unicorns aber, wer Herr im Haller Haus ist, und erzielten 21 Punkte in Folge, was ihnen einen ungefährdeten 35:20-Sieg sowie die letzte Gewissheit über die Teilnahme an den Playoffs eibrachte. In seinem letzten Spiel für die Unicorns gab WR Eric Newton den 893 Zuschauern mit drei Touchdowns nochmals eine Galavorstellung seines Könnens.

 

Düsseldorf kämpft um Fire

Einige Vorschläge der Stadt aber kaum praktikabel

Nachdem in der vergangenen Woche mit einem weiteren (auch telefonischen) Meeting die heiße Phase der Entscheidung über den zukünftigen Standort des zweitältesten deutschen Teams in der NFL Europe eingeleitet wurde, meldete sich die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zu Wort. Die Stadt Düsseldorf scheint nun aktiver dagegen kämpfen zu wollen, Rhein Fire im Zuge des geplanten Stadionneubaus nicht nur vorübergehend, sondern eventuell auf Dauer zu verlieren.

 

Abschied nur vorläufig?

Laufwunder aus Denver gibt Hoffnung auf ein medizinisches Wunder nicht auf

Nein, bescheiden ist Terrell Davis ausnahmsweise mal nicht. Nicht weniger als ein Wunder möchte er, verlangt er, erhofft er - ein Wunder beschwört er. »Wenn irgendwo ein Wunder unterwegs ist: Komm her, ich warte auf dich, ich brauche dich«, sagte der zweifellos beste Running Back der Team-Geschichte der Denver Broncos, nachdem er vorige Woche zum wahrscheinlich letzten Mal in der Uniform des zweimaligen Super-Bowl-Champions auf dem Feld gestanden hat.

 

»The Show must go on«

Rams wollen wieder ins Endspiel

Das bittere Ende der Saison 2001 und die Niederlage gegen die New England Patriots im Endspiel spielen für die St. Louis Rams keine Rolle mehr, zumindest wenn man den Worten glauben kann. Laut Head Coach Mike Martz hat diese überraschende Niederlage den Hunger seiner Spieler auf einen erneuten Titelgewinn nur noch mehr gesteigert. Und so wird die »Greatest Show on Turf« auch 2002 wieder einen Anlauf auf das Endspiel nehmen. Personen und Taktik bleiben dabei unverändert, wie die Rams mit ihren Transaktionen bewiesen haben.

 

Das beste Lauf-Team

Coach Steve Mariucci gibt die Marschroute vor

»Die 49ers sind ein Lauf-Team«. Mit diesen kurzen und knappen Worten beschrieb Head Coach Steve Mariucci den strategischen Schwerpunkt seiner 49ers. Freunde wird sich der Head Coach damit weder bei den Fans noch bei einigen seiner Spieler machen. Noch gut in Erinnerung sind die Diskussionen des letzten Jahres, in denen Mariucci ob seiner konservativen Taktik von vielen Seiten angefeindet wurde. Diesmal geht er wohl noch einen Schritt weiter. Clubintern liebäugelt man schon mit der Möglichkeit, am Saisonende mit Garrison Hearst und Kevin Barlow gleich zwei 1.000-Yard-Rusher im Team zu haben.

 

OP ruft Dr. Holmgren...

Verletzungen dezimieren die Seahawks schon vor dem Start

Es sollte eine Saison zum Aufhorchen werden. Das neue Stadion ist nach zwei Jahren Bauzeit endlich fertig. Die Seahawks treten erstmals seit 1976 wieder in der NFC West an, und mit neuen Trikotfarben und neuem Logo sollte der Neubeginn auch optisch unterstrichen werden. Ebenso hoch waren die Erwartungen, verbal von Eigentümer Paul Allen unmissverständlich formuliert: »Wir wollen in die Playoffs.« Etwas moderater war da schon Präsident Bob Whitsitt im Hinblick auf die starke NFC West: »Wir sind in jedem Fall konkurrenzfähig.« Auf alle Fälle waren die Erwartungen sehr hoch - und nun diese Dämpfer.

 

Risiko!

Zockermentalität bei den Cardinals

Las Vegas ist nicht weit von Phoenix entfernt. Möglicherweise ist der Coaching Staff der Arizona Cardinals, allen voran Head Coach Dave McGinnes, bei seinen Entscheidungen davon beeinflusst worden. Die Cardinals gehen mit zahlreichen personellen sowie strategischen Risiken in die Saison. Der Coaching Staff hat sich unwiderruflich festgelegt. Entweder die Cardinals erreichen die Playoffs, oder sie werden mit wehenden Fahnen untergehen. Die kommende Saison wird für die Fans auf diese Weise so ziemlich alles bringen, aber mit Sicherheit keine Langeweile.

 

Die Favoriten sind gewarnt

Florida States mühevoller Auftakt nur vordergründig überraschend

Na, der Beginn der neuen Saison ließ sich doch schon mal gut an. Drei der sieben Spiele waren spannend bis zum letzten Spielzug, und mit Florida State wäre einer der Meisterschaftsanwärter beinahe gestolpert. Im Eddie Robinson Classic in Kansas City siegten die Seminoles gegen Iowa State mit 38:31, aber es hätte auch kaum einen »von den Socken geholt«, wenn den Cyclones die Überraschung gelungen wäre. Und was heißt schon Überraschung? Angesichts der Erfahrungen und Entwicklungen im College Football in den letzten Jahren muss man den Begriff wohl ohnehin neu definieren. Die Favoriten sind nach dem Auftakt jedenfalls gewarnt.

 

Zittern bis zum letzten Spielzug

Abwehr rettet Florida State knappen Sieg gegen Iowa State

Verkehrte Welt nach Florida States 38:31-Sieg gegen Iowa State im Arrowhead Stadium in Kansas City: Anstatt sich über den Erfolg zu freuen, grämte man sich bei den Seminoles. Das war verständlich, denn nach einer starken ersten Halbzeit mit zweimaliger 24-Punkte-Führung hätte man das Spiel fast noch verloren. Erst ein erfolgreicher »Goal Line Stand« rettete den Titelanwärter.

 

Halbzeit in Kanada

Erneut Ärger um Lawrence Phillips

Während die Fans in den USA auf den Start der NFL warten, haben ihre Nachbarn im Norden bereits die Hälfte der regulären Saison beendet. In der CFL führen die Edmonton Eskimos und die Montreal Alouettes die Divisionen an, während das Expansion Team der Ottawa Renegades und der amtierende Meister Calgary Stampeders überraschend die Schlusslichter bilden. Geprägt wird die Liga in diesen Tagen allerdings einmal mehr von den Geschehnissen im Umfeld von Alouettes-RB Lawrence Phillips.

 

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