HUDDLE Nr. 12 vom 21.03.2002

NFL Europe schickt Dopingsünder nach Hause

Engere Kooperation mit den nationalen Verbänden angekündigt

Die Profi-Karriere von Stefan Wesche ist - bevor sie so recht begonnen hat, erst einmal wieder beendet. Der 24-jährige Linebacker der Braunschweig Lions wurde nach drei Wochen Trainingslager von Rhein Fire entlassen und aus dem Camp in Tampa im US-Bundesstaat Florida wieder nach Hause geschickt. Der Rauswurf hatte allerdings nichts mit mangelnden sportlichen Leistungen zu tun. Sondern liegt schlicht darin begründet, dass die NFL Europe nach langem Überlegen und ausgiebigen Beratungen schließlich glaubte, »dass es zu diesem Zeitpunkt angebracht ist, die Suspendierungen anzuerkennen, die der deutsche American Football Verband ... ausgesprochen hat«.

 

Football is Life

Rico Trute lebt das Motto durch und durch

Die Überschrift mag auf viele Spieler in der GFL mehr oder weniger zutreffen, für kaum einen ist sie aber so passend wie für Lions-DB Rico Trute. Nicht nur spielt er seit 1987 für die Braunschweiger und opfert praktisch seine gesamte Freizeit dem sportlichen Erfolg des Teams; über den von ihm geführten Fanshop der Braunschweig Lions ist auch sein wirtschaftliches Wohl und Wehe eng mit dem Erfolg des Teams verknüpft.

 

Der sanfte Riese

Jonathan Ogden ist mehr als nur der beste Lineman der NFL

»Jonathan ist ein extrem talentierter Spieler. Aber er setzt vor allem Maßstäbe mit seinem sozialen Engagement.« Dieses Lob stammt von keinem Geringeren als NFL-Commissioner Paul Tagliabue. Der so Gelobte selbst bleibt eher zurückhaltend: »Ich bin stolz, dass der Commissioner eine so hohe Meinung von mir hat. Aber ich war der erste Draft Pick der Baltimore Ravens und wollte mich dafür erkenntlich zeigen.« Diese Zurückhaltung ist typisch für den derzeit besten Offensive Lineman der NFL. Als die Ravens Ogden 1996 mit dem vierten Pick der gesamten Draft verpflichteten, hatten sie große Erwartungen an den 2,03 Meter großen und 154 Kilo schweren Ogden. Sechs Jahre und einen Super-Bowl-Erfolg später hat er diese bei weitem übertroffen.

 

Das Team der Zukunft?

Dallas Cowboys stecken mitten im Neuaufbau

Wie schmerzhaft müssen die beiden vergangenen Jahre für die stolzen Fans der Dallas Cowboys gewesen sein - zwei Jahre, in denen »America’s Team« gerade einmal zehn Siege insgesamt einfahren konnte. Von der Dominanz der 90er Jahre ist längst nicht mehr die Rede, und die Super-Bowl-Helden der vergangen Jahren - Troy Aikman, Darryl Johnston und Deion Sanders - machen nur noch als TV-Kommentatoren von sich reden. Doch ganz so pessimistisch, wie mancher Fan die Zukunft der Cowboys sieht, stellt sich die Realität dann doch nicht dar. Zwar hat Dallas seinen Neuaufbau nicht so erfolgreich vollzogen wie der Erzrivale San Francisco 49ers, doch auch bei den Cowboys hat man sich in den letzten zwei Jahren konsequent von der Last der Salary Cap befreit und dem Team mit jungen Spielern durchaus eine neue Identität verschafft.

 

Umbruch mit Ansage in Baltimore

Gewagtes Salary-Cap-Management zahlt sich für Ravens nicht aus

Die Zeiten von Teams, die über längere Zeiträume das sportliche Geschehen bestimmen, sind in der NFL längst vorbei. Free Agency und Salary Cap haben zu einem Maß an Fluktuation in den Kadern geführt, das einen längerfristigen behutsamen Aufbau von Mannschaften nicht mehr zulässt. Welche Auswirkungen das hat, konnte man jüngst bei den Baltimore Ravens sehen. Der Super-Bowl-Gewinner der Saison 2000 verlor gerade mal ein gutes Jahr nach dem Titelgewinn eine Vielzahl von Leistungsträgern.

 

Eindrücke aus Tampa

Das Camp aus der Sicht der Head Coaches

Das Trainingscamp der NFL Europe in Tampa ist im vollen Gange, und erste Tendenzen lassen sich bei den Teams erkennen. Noch verraten die Coaches wie immer lieber zu wenig als zu viel, zumal es in der Natur der Sache eines Trainingslagers liegt, dass der Erkenntnisstand sich stündlich ändert. Doch ihre ersten Eindrücke wollten die Coaches auch nicht verschweigen:

 

Eine Karriere zwischen Innovation und Tradition

SEC Commissioner Roy Kramer tritt ab

Den Namen des NFL Commissioners dürfte jeder Sport-Fan in den USA kennen, auch die Namen der Bosse der anderen großen Sport-Ligen würden die meisten mit ein wenig Nachdenken wohl noch zusammen bekommen, mit der Frage nach den Namen der Commissioners der großen College Conferences aber könnte ein amerikanischer Günther Jauch seine Quiz-Show-Teilnehmer gleich reihenweise zur Strecke bringen. Eine Ausnahme gibt es: Roy Kramer, Commissioner der Southeastern Conference (SEC), ist vielen ein Begriff, vor allem als einer der »Väter« der Bowl Championship Series (BCS) im College Football. Der kündigte letzte Woche seinen Rückzug an.

 

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