HUDDLE Nr. 45 vom 08.11.2001

Rekordmeister vor dem Aus?

Panther stehen am Scheidepunkt ihrer Vereinsgeschichte

Der Rekordmeister demnächst in der Verbandsliga? Nein, das ist kein Scherz, sondern durchaus möglich. Klar ist bisher: Die Düsseldorf Panther stehen vor dem Scherbenhaufen von 23 Jahren Vereinsgeschichte. Seit Wochen hatte es gegärt. Die Verantwortlichen der Betriebs-GmbH hielten sich zunächst bedeckt. Doch jetzt ist es (fast) amtlich: Die Rheinländer stehen vor dem ungebremsten Fall in die Mittelmäßigkeit. Der wirtschaftliche Abstieg aus der GFL Nord ist beschlossene Sache. Das bestätigte dem HUDDLE die Vereins-Vizepräsidentin Iris Bohle.

 

Vom Winde verweht

Verschossene Field Goals bringen Steelers um verdienten Erfolg

Wie versteinert hockte Steelers-Head-Coach Bill Cowher beim Schlusspfiff an der Seitenlinie. Gerade hatte sein K Kris Brown sein viertes Field Goal verschossen und damit die 10:13-Niederlage gegen die Baltimore Ravens besiegelt. »Wir werden gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen, da bin ich mir sicher«, gab Cowher zu Protokoll. Er vermied es auffällig, Brown die Schuld an der Niederlage anzulasten. Stattdessen verwies er mehr oder minder anonym auf die Special Teams als Ganzes: »Mit der Offense und Defense bin ich sehr zufrieden. Aber die Special Teams haben heute nicht gut gespielt. Wir haben dort einfach zu viele Fehler gemacht.«

 

Mit letzter Kraft zum Sieg

Green Bay Packers profitieren von Tampa Bays Angriffsschwäche

»Are they for real?« - diese Frage stellt man sich auch Mitte der Saison noch bei so manch unerwartet gut gestartetem Team. Die Green Bay Packers sind eines davon. Sie sind es, muss man nach dem 21:20-Sieg gegen die Tampa Bay Buccaneers sagen, und das nicht etwa, weil sie so gut gespielt hätten, sondern, weil sie das Spiel noch aus dem Feuer gerissen haben, obwohl sie alles andere als gut spielten.

 

Die Wunder halten an

Erneut drehen Bears ein verlorenes Spiel in der Verlängerung noch um

Genau wie in der Vorwoche trug Bears-FS Mike Brown in der Verlängerung einen abgefälschten Pass zum siegbringenden Touchdown zurück, diesmal waren die Cleveland Browns das Opfer. Der 27:21-Erfolg gegen die Browns war für die Bears der sechste Sieg in Folge. »Wenn jemand ein Buch darüber schriebe, dann würde dies sicherlich niemand für möglich halten«, sagte der überglückliche Matchwinner nach dem Spiel. »Der Ball fiel einfach in meine Hände. Ob es höhere Gewalt, Glück oder Schicksal war? Keine Ahnung!«

 

Wie gewonnen so zerronnen

Nach Überraschungssieg in St. Louis verlieren Saints daheim

Wie schon in der Vorwoche hatten die New Orleans Saints die Chance, mit der letzten Angriffsserie das Spiel zu gewinnen, doch im Gegensatz zum grandiosen Auswärtssieg in St. Louis gelang es den Saints bei ihrer 9:16-Heimniederlage gegen die New York Jets nicht, das Ruder herumzureißen. Ballverluste waren einmal mehr entscheidend: Hatten die Saints gegen die Rams noch von acht Ballverlusten profitiert, wurden ihnen gegen die Gäste aus New York ihre vier Ballverluste zum Verhängnis.

 

Jetzt gilt’s

Zwei Aufstiegen hintereinander folgt nun die Wahrsager-Saison

Durchaus möglich, aus dem Stuttgarter Umland in die baden-württembergische Landeshauptstadt zu pendeln, ohne sich lange mit Kornwestheim zu befassen. Eine Kleinstadt im Kreis Ludwigsburg, ein Autobahnabzweig unter vielen auf dem Weg zur Arbeit. Die Erinnerung der Stuttgart Silver Arrows an Kornwestheim hingegen dürfte um einiges präsenter sein, verloren diese doch zuletzt zweimal deutlich gegen die hiesigen Cougars und erzielten dabei selbst nur sieben Pünktchen. Gewiss kein Ruhmesblatt, aber letztlich noch im Schnitt, denn der Konkurrenz erging’s nicht viel besser. Mit einer bärenstarken Defense wurden die Cougars souverän Oberliga-Meister, bei nur einer Niederlage und durchschnittlich knapp über sieben zugelassenen Punkten.

 

Talfahrt gestoppt

Den Abgrund vor Augen - doch Giants beweisen Moral und Siegeswillen

Mit einem Kraftakt konnten die New York Giants, die sich nach einer Niederlagenserie im freien Fall befanden, die Reißleine ziehen und in einem dramatischen Finish die Dallas Cowboys nach Verlängerung mit 27:24 besiegen. Dem entscheidenden Field Goal durch Kicker-Oldie Morten Andersen ging ein 33-Yard-Pass auf WR Ike Hilliard von QB Kerry Collins voraus, der sich nach einer zunächst weiteren schwachen Vorstellung selbst mit drei Touchdown-Pässen aus der Krise warf.

 

Genial einfach und doch kaum durchsetzbar

Die schwierige Suche nach einem Playoff-System für die Division 1-A

Der College Football, genauer dessen höchste Ebene, die NCAA Division 1-A, ist ein Unikum. Es ist die einzige Mannschaftssportart, abgesehen von Disziplinen wie Formationstanz oder Synchronschwimmen vielleicht, in der der Meister nicht direkt im sportlichen Wettkampf auf dem Spielfeld ermittelt wird, sondern mit Hilfe einiger »fauler« Tricks wie Experten-Abstimmungen und Computer-Ranglisten. Dieses eigenwillige, wenn auch aus der Not geborene, System stößt in den letzten Jahren angesichts der Ausgeglichenheit in der Spitze aber immer öfter an seine Grenzen. Es müssen endlich Playoffs her, wird deshalb immer lauter gefordert, besonders von den Medien. Leichter gesagt als getan. Wie es gehen könnte, zeigt der HUDDLE im Folgenden.

 

Matchwinner Thompson

Interceptions schlagen UCLA

Es ist schon merkwürdig, wie sich im Sport Kreise schließen. Als Washington State vor vier Jahren zum letzten Mal überraschend Pac Ten Champion wurde und im Rose Bowl spielte, hatte sich FS Lamont Thompson als College-Neuling gerade in die Stammformation der Abwehr gespielt, beim 20:14-Sieg gegen UCLA, der Washington State jetzt wieder nach der Conference-Krone greifen lässt, war er der Matchwinner. Die erste seiner vier Interceptions (Team-Rekord) führte zum ersten Touchdown der Cougars, die beiden letzten stoppten UCLAs Comeback-Versuche.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe