HUDDLE Nr. 9 vom 01.03.2001

Deutlich zu kurz

Titans scheiterten in den Playoffs früh

Sie hatten sich so viel vorgenommen. Im Januar 2001 fehlte ihnen ein Yard, um das Endspiel gegen die St. Louis Rams in die Verlängerung zu schicken. In diesem Januar sind die Tennessee Titans bei ihrem Unternehmen Super Bowl deutlich zu kurz gesprungen. Mit 10:24 scheiterten sie schon in der ersten Runde der Playoffs und das ausgerechnet am ärgsten Rivalen aus der eigenen Division und späteren Meister, den Baltimore Ravens. Damit vergaben die Titans die wohl beste Ausgangsposition, um den Titel zu erringen.

 

S/M-Football in Chicago

XFL-Kellerkind peinigt Anhänger zum Heimauftakt

Das hatte sich Dick Butkus, Hall-of-Fame-Linebacker der Chicago Bears mit der Lizenz zum Tönen, alles ganz anders vorgestellt. Bekannt dafür, in seiner aktiven Zeit seine Gegenspieler wüst beschimpft zu haben, ehe er ihnen den Helm spaltete, schien Chicagos »local action hero« mit der gegelten Stoppelhaarfrisur und der großen Klappe wie geschaffen für einen Posten in der XFL. Zunächst als Head Coach der Enforcers auserkoren, wurde Butkus später zum XFL Director of Football Competition ernannt. Die XFL hatte scheinbar noch rechtzeitig erkannt, dass zum Trainerposten mehr gehört, als TV-gerecht in der Halbzeitpause Schränke zu zertrümmern.

 

In Rage geraten

Birmingham in Orlando ohne Chance

Die Orlando Rage bleiben auch nach der vierten Woche in der noch jungen Geschichte der XFL das einzig noch ungeschlagene Team. Mit einem überlegenen 30:6-Sieg über die Birmingham Bolts untermauerte Orlando seine derzeitige Stellung als Klassenprimus. Die Rage unterscheiden sich dabei von den meisten XFL-Teams durch eine gut funktionierende Offense, die als einzige in der Liga bisher zweimal die 30-Punkte-Marke überschritten hat.

 

Alte Seilschaften

Ex-Claymores-QB rettet die Outlaws

Es gibt wahrlich nicht viele Parallelen, die man zwischen den in San Francisco beheimateten Football-Teams ziehen könnte, außer vielleicht der, dass die Demons ähnlich wie die 49ers in der letzten Saison bisher vergeblich nach einer konstanten Form suchen. Erneut folgte einem Sieg prompt eine Niederlage, diesmal im Spitzenspiel der West Conference, das die Gastgeber mit 9:16 gegen die Las Vegas Outlaws verloren.

 

Salaam glänzt in L.A.

Maniax halten Anschluss

Im strömenden Regen gewannen die Memphis Maniax mit 18:12 bei den Los Angeles Xtreme und halten die West-Division damit ausgeglichen. Angeführt vom überragenden RB Rashaan Salaam und Backup-QB Jim Druckenmiller punkteten die Gäste gleich im ersten Drive mit Leichtigkeit durch einen Touchdown-Pass auf den ehemaligen Giants-TE Mark Thomas. Trotz acht Fumbles, von denen zwei verloren wurden, dominierte Memphis zu diesem Zeitpunkt klar.

 

Schlammschlacht

Enforcers jetzt Bummelletzter

Den Witterungsbedingungen entsprechend und wie nach den Touchdown-armen Partien der ersten drei XFL-Wochen zu erwarten, entwickelte sich das Spiel in Chicago zu einer Abwehrschlacht, in der New York am Ende glücklich mit 13:0 die Oberhand behielt. Für die Hitmen war das der ersten Sieg.

 

Bangen um June Jones

Hawaiis Head Coach bei Autounfall schwer verletzt

Kurz nach dem tödlichen Unfall der Auto-Rennsport-Legende Dale Earnhardt, der am vorletzten Wochenende gegen Ende der »Daytona 500« in Florida verunglückt war, wurde der US-Sport von einem weiteren schweren Unfall erschüttert. Dieses Mal traf es June Jones, den Head Coach des Teams der University of Hawaii at Manoa. Der ehemalige Head Coach der Atlanta Falcons und der San Diego Chargers war am Donnerstag letzter Woche mit seinem Auto aus noch ungeklärter Ursache auf dem Highway gegen einen Brückenpfeiler gerast und dabei schwer verletzt worden.

 

Im hohen Norden geht es aufwärts

Flensburg Baltic Pirates klettern erneut eine Liga höher

Es begann mit einer Schnapsidee beim Billardspielen. Spontan beschlossen Heiko Kroll und ein paar seiner Freunde am 1. April 1997, ein Footballteam zu gründen. Nach dem dritten Training konnten in Deutschlands nördlichster Stadt bereits 19 Personen zum harten Kern gezählt werden, und als 1998 eine Lizenz vom AFV Schleswig-Holstein erworben wurde, kannte das Team der »Frischlinge« nur ein Ziel: Der Einstieg in die Landesliga Nord durfte nicht zur Blamage werden, ein Sieg war Pflicht.

 

Academy für den Nachwuchs

Berlin Thunder auf neuen Wegen

Berlin Thunder will die Nachwuchsförderung in diesem Jahr intensivieren. Zu diesem Zweck ist von Thunders National Coach Shuan Fatah die »NFL Europe Football Academy« ins Leben gerufen worden. Dieses Programm soll sich verstärkt an die bereits in Vereinen aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen richten und so eine Lücke im bisher schwerpunktmäßig auf die Arbeit an den Schulen ausgerichtete Grass-Roots-Programm schließen. Talente aus Berlin, Brandenburg und Sachsen sollen dabei nach einem in den USA erarbeiteten Trainingsplan in Theorie und Praxis gezielt unterstützt werden. Zu diesem Zweck werden neben Fatah und anderen Coaches von Berlin Thunder auch andere bekannte Football-Größen der Region die Spieler professionell betreuen. Clifford Madison, Ex-Meister-Quarterback der Berlin Adler und jetzt Coach der Dresden Monarchs, ist dabei ebenso involviert wie Frank Stahnke, als Receiver mehrfacher Deutscher Meister mit den Berlinern und den Braunschweig Lions, Christian Czwalinna, ebenfalls mehrfacher Meister mit den Adlern und nach seinem College-Aufenthalt in New Haven Spieler von Thunder, sowie Martin Lutzke, der als Coach die Berlin Rebels und zuletzt die Aschaffenburg Stallions betreute.

 

Blut, Schweiß und Tränen

NFL-Leihgabe oder Free Agent, in Tampa wird’s für alle hart

Die NFL-Europe-Preseason-Karawane zieht weiter. Nach Atlanta (1995 bis 1998), wo vier Jahre lang das unberechenbare Wetter die ohnehin knapp bemessene Vorbereitungszeit immer wieder durcheinander wirbelte, und Orlando (1999 und 2000), wo man wegen des Trainings und der Spiele der Football-Ringer oder ringenden Footballer des örtlichen XFL-Teams Orlando Rage natürlich nicht bleiben konnte, ist Tampa der neue Standort des NFL-Europe-Trainingslagers. Zwischen Anfang März und Anfang April werden hier rund 300 Spieler, die meisten mit dem Traum von einer NFL-Karriere im Kopf, literweise Schweiß, so manchen Blutstropfen und ein Teil von ihnen am Ende, nach dem letzten »Cut«, auch die eine oder andere Träne vergießen. Die Kader für Tampa sind nach Allocation, Allocation Draft und Free Agent Draft weitgehend komplett.

 

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