HUDDLE Nr. 5 vom 01.02.2001

Triumph der Ausgestoßenen

Baltimore Ravens dank klasse Abwehrleistung erstmals Super-Bowl-Gewinner

Als sich am späten Sonntagabend der Donnerhall der Pregame- und Halftime-Popkonzerte verzogen und der Konfetti-Regen der Siegerehrung aufgehört hatte, da hatte die NFL einen neuen Champion, mit dem vor einem knappen halben Jahr wohl niemand gerechnet hatte. Mit Hilfe ihrer gewohnt starken Abwehr, die nicht wenige für die beste in der Geschichte der NFL halten, feierten die Baltimore Ravens mit einem in dieser Höhe unerwarteten 34:7-Sieg gegen die New York Giants den ersten Super-Bowl-Erfolg ihrer Team-Geschichte. Es war ein Triumph der Ausgestoßenen, von Team-Eigner Art Modell, der für das Abwandern mit seinen Cleveland Browns, die heutigen Ravens, nach Baltimore Mitte der 90er Jahre viel verbale Prügel hatte einstecken müssen, über QB Trent Dilfer, der einst ausgerechnet in Tampa als Versager ausgemus-tert worden war, bis hin zu LB Ray Lewis, den seine Verstrickung in ein Tötungsdelikt in Atlanta in der Nacht nach dem letzten Super Bowl bis heute wie ein böser Fluch verfolgt.

 

Wenn einfach alles nach Wunsch läuft

Defense der Baltimore Ravens untermauert im Super Bowl ihre Ausnahmestellung

Nun ist es doch passiert. Allen Analysten zum Trotz wurde das 35. Endspiel eine völlig einseitige Angelegenheit. Der Zweikampf zwischen zwei vermeintlich gleichwertigen Teams wurde zur Demonstration der Defense der Baltimore Ravens, die nicht nur um den Sieg, sondern auch um ihren Platz in der Geschichte kämpfte. In den meisten anderen Dingen hingegen sollten die Fachleute bestätigt werden. Die Punter beider Teams hatten eine Schlüsselrolle inne, die Special Teams sorgten für spektakuläre Szenen und keine der beiden Angriffsmannschaften konnte sich während des Spiels entscheidend in Szene setzen. Um genau zu sein, mit insgesamt sage und schreibe 21 Punts stellten beide Teams einen neuen Endspielrekord auf.

 

Nachwuchs im Rückwärtsgang

Europas Junioren bei Global Junior Championship ohne Sieg

Die fünfte Global Junior Championship in Clearwater bei Tampa endete für Europas und damit auch Deutschlands Football-Nachwuchs mit einer Enttäuschung. Nach einem 5:49-Debakel zum Auftakt gegen Gastgeber USA am letzten Mittwoch verlor die Mannschaft am Tag vor dem Super Bowl auch das Spiel um Platz drei. Gegen Japan, das sein Halbfinale gegen Titelverteidiger Kanada mit 8:27 verloren hatte, zog die Europa-Auswahl mit 7:14 den Kürzeren. Turniersieger wurde Gastgeber USA, das den Titelverteidiger Kanada mit 21:19 bezwang.

 

Dom Capers engagiert

Erster Head Coach der Houston Texans

Dom Capers, die letzten beiden Jahre Defensive Coordinator der Jacksonville Jaguars, wird der erste Head Coach der Houston Texans, die ab der Saison 2002 am NFL-Spielbetrieb teilnehmen werden. Die Erfahrung mit dem Neuaufbau eines Teams habe für ihn den Ausschlag zu Guns-ten von Capers gegeben, erklärte Team-Eigner Bob McNair. »Er hat diesen Prozess schon einmal mit Carolina durchlaufen. Ein Expansion Team aufzubauen, ist etwas ganz anderes, als bei einem schon bestehenden Team anzuheuern. Man kann sich gar vorstellen, wie viel zusätzliche Arbeit man dafür investieren muss, wenn man es nicht schon einmal mitgemacht hat«, so McNair.

 

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