HUDDLE Nr. 4 vom 25.01.2001

Große Klappe, viel dahinter

Shannon Sharpe lässt Worten Taten folgen

»Ich erwarte, dass wir dieses Jahr die Playoffs erreichen. Alles andere wäre eine bittere Enttäuschung«, erklärte Art Modell, der Besitzer der Baltimore Ravens, vor dieser Saison. Nach einer ausgeglichenen Abschlussbilanz im letzten Jahr erreichten die Ravens jedoch nicht nur die Playoffs, sondern werden an diesem Wochenende sogar im Super Bowl auf die New York Giants treffen. Beim Aufstieg vom NFL-Mittelmaß zum AFC-Champion war Shannon Sharpe nicht ganz unbeteiligt.

 

Die Defense gibt den Ton an

Zumindest in diesem Jahr gilt die alte Football-Weisheit, dass in der Verteidigungsarbeit der Schlüssel zum Erfolg liegt, auch in der NFL

Wir wissen nicht, wer der amerikanische Sepp Herberger war, aber der Spruch »Defense wins Championships« könnte gut und gern auch aus dem Sprachschatz des Alt-Fußball-Bundestrainers stammen. Zumindest in diesem Jahr bewahrheitet sich diese Weisheit. Mit den Baltimore Ravens und den New York Giants haben sich zwei stark abwehrorientierte Mannschaften durchgesetzt. Überhaupt wurden die gesamten Playoffs von »Abwehrmannschaften« dominiert, sodass Analysten bereits wieder von einem Machtwechsel in der NFL sprechen. Noch nie wurden in den Playoffs, im derzeitigen Format, so wenig Punkte erzielt wie in diesem Jahr. Und auch der Super Bowl wird vermutlich keine Ausnahme machen. CBS zittert um die Einschaltquoten. Spötter sprechen bereits jetzt, in Erwartung eines punktearmen Spiels, vom langweiligsten Super Bowl aller Zeiten.

 

Junioren-Turnier

In der Super Bowl Woche

In der Woche vor dem Super Bowl XXXV in Tampa findet im nahegelegenen Clearwater zum fünften Mal die Global Junior Championship statt. War der Wettbewerb bisher ein Vergleich der besten 16- bis 19-jährigen Footballer aus Europa mit Footballern vom amerikanischen Kontinent (in den ersten drei Jahren sogar nur zwischen Europa und Mexiko), so macht er in diesem Jahr seinem Namen erstmals richtig Ehre, ist ein wirklich globaler Wettbewerb. Neben der vom Engländer Tony Allen, dem ehemaligen National Coach der London Monarchs, betreuten 36 Mann starken Europa-Auswahl, in der die deutschen Spieler mit 18 Mann das größte Kontingent stellen, nehmen dieses Mal Mannschaften aus den USA, Kanada und Japan teil. Im Halbfinale trifft zunächst Titelverteidiger Kanada auf Neuling Japan. Im Anschluss daran misst sich die Europa-Auswahl mit der der USA. Das Championship Game sowie das Spiel um Platz drei finden am Samstag, dem 27. Januar, statt.

 

Beginn einer neuen Zeit?

Amateur-Bestimmungen sollen gelockert werden

Die NCAA, der Dachverband des College-Sports in den USA, »bastelt« an einem gewagten Schritt, beziehungsweise hat ihn zum Teil schon vollzogen. Auf ihrer jährlichen Vollversammlung in Orlando beschlossen die Vertreter der Division-II-Universitäten kürzlich eine Lo-ckerung der Bestimmungen über den Amateur-Status ihrer College-Athleten. Ein Schritt mit Risiken und Nebenwirkungen. Ob Ähnliches auch für die Division-1-Universitäten gelten könnte, darüber wird im April abgestimmt.

 

Vom Saulus zum Paulus

Der erfolgreiche Lebenswandel des Kerry Collins

Fünf Touchdown-Pässe - vier davon schon vor der Halbzeit - und 389 Passing Yards, das war die unglaubliche Ausbeute von QB Kerry Collins im NFC Championship Game gegen die Minnesota Vikings. Dank dieser herausragenden Leistung gewann Collins’ Team, die New York Giants, souverän mit 41:0 und wird nun im Super Bowl auf die Baltimore Ravens treffen - der erste Super-Bowl-Auftritt der Giants seit zehn Jahren.

 

Head Coach gefunden

Herman Edwards Chef bei den Jets

Herman Edwards, die letzten fünf Spielzeiten Assistant Head Coach und Defensive Backs Coach der Tampa Bay Buccaneers, ist der neue Head Coach der New York Jets. Der 46-Jährige ist Nachfolger von Al Groh, der nach Ende der Regular-Season-Spiele seinen Posten aufgegeben hatte, um Head Coach beim College-Team Virginia Cavaliers zu werden.

 

Schnelle Modellwechsel sind gefragt

Die Liga ändert ihr Gesicht von Jahr zu Jahr

Die Denver Broncos sind ein Auslaufmodell. Noch dazu eines aus dem vorigen Jahrhundert. Als letztes NFL-Team schafften sie es, sich zweimal in Folge für den Super Bowl zu qualifizieren, ja, ihn zu allem Überfluss sogar auch beide Male zu gewinnen. Das ist zwar erst ein paar Jahre her, und doch scheint es, als ob die ewige Diskussion, ob zwei Super-Bowl-Siege in Folge das Schlagwort der »Dynastie« rechtfertigen, beendet sei.

 

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