HUDDLE Nr. 49 vom 07.12.2000

Martin Hanselmann: Kompetenz und Realitätssinn

Der neue Bundestrainer zu seinen Zielen mit dem Nationalteam

Seit Anfang November weht in der deutschen Football-Nationalmannschaft ein neuer Wind. Nach der verpatzten Europameis-terschaft wurde der Job des Cheftrainers vakant. Übernommen hat ihn jetzt Martin Hanselmann. Hanselmann ist seit 1994 Cheftrainer des Bundesligisten Franken Knights. Nach einem Zwischenspiel in der zweiten Bundesliga führte Hanselmann 1999 die Knights in die erste Bundesliga (GFL) zurück, erreichte dort als Aufsteiger einen achtbaren dritten Platz und zog in die Playoffs ein. Neben seinem Engagement als Vereinstrainer ist Hanselmann auch noch für den AFVD und den AFV Bayern aktiv. Für beide Verbände leitet er derzeit die Trainerausbildung. Über seine Ziele und Vorstellungen sprach Michael Hundt für den HUDDLE mit dem neuen Nationaltrainer.

 

Grenzenlose Emotionen

»Beide Teams können sich einfach nicht leiden. Das war eben richtiger Football, und wir haben gewonnen.« OT Wayne Gandy machte aus seiner Schadenfreude über den knappen 21:20-Erfolg seiner Pittsburgh Steelers über die Oakland Raiders keinen Hehl.

 

Mach’s noch einmal Al... aber besser

Fünf Field Goals reichen Tennessee in Philadelphia zum Sieg

Kicker sind einsam, werden verspottet, sind eigentlich gar keine richtigen Footballer mit ihren albernen Alibi-Metallbügeln vor dem Gesicht an Stelle eines richtigen Gesichtsschutzes. Vor allem aber sind sie eines: wichtig. Wie wichtig, zeigte sich auch beim 15:13-Sieg der Tennessee Titans bei den Philadelphia Eagles mal wieder. Ausgerechnet K Al Del Greco, der in den letzten Wochen mit Fehlschüssen zu zwei Niederlagen maßgeblich beigetragen hatte, erzielte mit einem 50-Yard-Field-Goal bei auslaufender Spielzeit die entscheidenden Punkte.

 

Endspurt um die Playoff-Plätze

13 Teams mit besten Chancen - sieben, acht weitere hoffen

Drei Wochen sind in der NFL-Saison 2000 noch zu absolvieren, und die »Spreu« hat sich dieses Jahr schon recht deutlich vom »Weizen« getrennt. So klar wie in diesem Jahr war das Tabellenbild zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr. Eine »Drei-Klassen-Gesellschaft« prägt derzeit die Liga: Da sind zehn bereits aus dem Rennen ausgeschiedene und klar abgeschlagene Teams, acht Clubs, die theoretisch noch Playoff-Chancen haben, aber sich allesamt eigentlich keine Niederlage mehr erlauben dürfen, wenn das »Wunder« noch klappen soll. Und schließlich sind da die 13 Teams, die die Spitzengruppe formieren und kurioserweise fast alle mindestens zwei Siege Vorsprung auf das Mittelfeld aufweisen.

 

Playoffs ohne Colts?

Jets bleiben Dolphins auf den Fersen

Die New York Jets erwischten die Indianapolis Colts ganz kalt im eisigen »Big Apple« und gewannen mit 27:17 gegen den Divisionsrivalen. QB Vinny Testaverde und RB Curtis Martin führten die Defense der Gäste vor und wahrten damit als einziger Verfolger der Miami Dolphins in der AFC East ihre Playoff-Chancen.

 

Test the NFC West

Denvers Erfolgslauf hält an

Zwei Football-Weisheiten kamen beim 38:23-Auswärtserfolg der Denver Broncos bei den New Orleans Saints zum Tragen: Zum einen, dass die meisten Spiele an der Linie entscheiden werden, beim Duell zwischen Offensive und Defensive Line. Zum anderen, dass die »depth« eines Teams - die Ausstattung mit guten Ersatzleuten - am Ende einer Saison den Ausschlag geben kann. Die Ausgeglichenheit ihres Kaders zu überprüfen, dazu bekamen die Broncos und Saints notgedrungen im Laufe der Saison reichlich Gelegenheit. Nach den Verletzungen von RB Terrell Davis und Olandis Gary glänzte Rookie-RB Mike Anderson mit überragenden Leistungen hinter einer Offensive Line, die nun selbst den abwehrstarken Saints eine Lektion erteilte.

 

Comeback misslungen

Lange Zeit unvorstellbar, spätestens aber nach der 3:16-Niederlage der St. Louis Rams gegen die Carolina Panthers Gewissheit: In der derzeitigen Form muss der amtierende Titelverteidiger um den Einzug in die Playoffs bangen. Schlimmer noch: Ausgerechnet der NFL-MVP des Vorjahres, QB Kurt Warner, nach einer verletzungsbedingten Pause von fünf Spielen erstmals wieder von Beginn an dabei, war am Einbruch der Rams beteiligt.

 

So eine Art Geld-zurück-Spiel

Mehr als 25.000 Zuschauer in Atlanta taten gut daran, die 10:30-Heimschlappe der Atlanta Falcons gegen die Seattle Seahawks nicht live im Georgia Dome zu verfolgen. Die Falcons-Getreuen, die Zeuge des grausamen Schauspiels des Heim-Teams wurden, bat Falcons-RB Jamal Anderson, der erneut unter seinen Möglichkeiten blieb, um Verzeihung.

 

Die magische Zahl 1.000

Vikings-WR Cris Carter schreibt NFL-Geschichte

Die Minnesota Vikings präsentieren sich nach wie vor als die derzeit beste Mannschaft der NFL. Daran blieben nach dem 24:17-Sieg über die Detroit Lions am vergangenen Donnerstag keine Zweifel. Mit QB Daunte Culpepper am Steuer erzielte Minnesotas Offense in der ersten Halbzeit 17 Punkte und brachte damit die Lions schnell außer Reichweite. Mit dem Sieg sicherten sich die Vikings als erstes Team eine Playoff-Teilnahme.

 

The winners are ...

Oklahoma und Florida State spielen am 3. Januar um den Titel

Das Rätselraten um die Zusammensetzung des Meisterschaftsfinales ist vorbei, die Diskussionen darum sind es noch lange nicht. Oklahoma nahm auch die letzte Regular-Season-Hürde, holte sich mit einem 27:24-Sieg gegen Kansas State zum ersten Mal die Championship in der Big Twelve Conference und wird am 3. Januar im Orange Bowl in Miami gegen den Meister des letzten Jahres, Florida State, um den Titel spielen. Endlich alles klar damit in Sachen Meisterschaft? Im Gegenteil. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass zum dritten Mal innerhalb der letzten zehn Jahre - nach 1991 und 1997 - der absurde Fall eintritt, dass es am Ende zwei Meister gibt.

 

Good-bye Chiefs

Die Kansas City Chiefs verloren mit 24:30 bei den New England Patriots und mussten damit ihre geringen Playoff-Chancen endgültig begraben.

 

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finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe