HUDDLE Nr. 38 vom 21.09.2000

Höchststrafe

Mit einer 21:27-Heimniederlage ausgerechnet gegen den Erzrivalen Dallas Cowboys schlitterten die Washington Redskins weiter in die Krise. »Wir haben zu viele Fehler gemacht. Wenn du solche Fehler machst, hast du normalerweise keine Chance, zu gewinnen«, erklärte Head Coach Norv Turner.

 

Souveräne Vorstellung

Lions rechtzeitig zu den Playoffs in guter Verfassung

Die Braunschweig Lions haben auf dem Weg in den German Bowl einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht. Vor 9.200 Zuschauern besiegte die Truppe von Head Coach Kent Anderson die Franken Knights klar und ungefährdet mit 49:6. Dabei boten die Braunschweiger eine rundum gute Leistung und setzten den positiven Trend der letzten Wochen konsequent fort. Die Knights aber haben keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen; das Team von Head Coach Martin Hanselmann kämpfte aufopferungsvoll um jeden Meter und lässt in dieser Form für das nächste Jahr einiges erwarten.

 

Saarländer kurz vor Aufstieg

Im ersten Relegationsspiel gegen den Landsberg Express kamen die Saarland Hurricanes zu einem ungefährdeten 40:22-Auswärtssieg. Damit dürfte am kommenden Samstag im Saarbrücker Ludwigspark der Aufstieg in die GFL nur noch Formsache sein. Doch Andreas Mees, Head Coach der Hurricanes, ist vorsichtig: »Die Sache ist noch nicht hundertprozentig sicher. Wir führen nur mit 18 Punkten, und Landsberg hat in der zweiten Halbzeit noch 22 Punkte gegen uns gemacht.«

 

Eine ordentliche Abreibung

Razorbacks stehen gegen Panther auf verlorenem Posten

Rüsselsheim: 0, Düsseldorf: 63. Mehr als ernüchternd war für die Rüsselsheim Razorbacks das Endergebnis im Playoff-Viertelfinale gegen die Düsseldorf Panther. Vor dem Anpfiff hatten viele gedacht, dass die Rüsselsheimer zumindest eine Außenseiterchance gegen den Deutschen Rekordmeister haben könnten. Schließlich hatten die Razorbacks in den vergangenen Jahren im Viertelfinale gegen die Teams aus dem Norden stets eine gute Figur gemacht. Doch die Spieler und Trainer der Rüsselsheimer wurden vor rund 700 Zuschauern eines Besseren belehrt. »Wir haben heute klarer gewonnen, als ich erwartet habe. Rüsselsheim hat immer knapp verloren. Wir hatten einen Heidenrespekt vor dem Spiel«, sagte Walter Rohlfing, Cheftrainer der Panther, nach dem Spiel. »Wir haben heute bewiesen, dass man in diesem Jahr mit uns rechnen muss.«

 

Mehr Mühe als erwartet

Crocodiles im »Schongang« ins Halbfinale

Ziemlich schwer taten sich die Cologne Crocodiles beim Viertelfinale gegen die Stuttgart Scorpions. Die Kölner gewannen vor 1.100 Zuschauern gegen den Vierten der Süd-Gruppe mit nur 49:33. Vor dem Spiel im Flughafen-Stadion gab es den Pokal für den ersten Platz in der Nordgruppe der GFL, überreicht durch AFVD-Vize Uwe Talke.

 

Wie geschmiert

Tampa Bay weiterhin ungeschlagen

Die Tampa Bay Buccaneers haben im Duell zweier ungeschlagener Teams der NFC Central ihre Super-Bowl-Anwärterschaft eindrucksvoll bestätigt. Mit einem deutlichen 31:10-Erfolg über die Detroit Lions ließen die Bucs keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit in der NFC Central. Erstmals seit 1979 bleibt Tampa Bay nach den ersten drei Saisonspielen ungeschlagen. Detroit hingegen, das in den ersten beiden Spielen der Saison ohne Touchdown der Offense blieb, fand diesmal ohne echte Produktivität des Angriffs keinen Weg zum Sieg.

 

Lustlose Raubkatzen

»Wir müssen unser Spiel verbessern und auf ein höheres Level bringen« hatte Jacksonville-Jaguars-Head Coach Tom Coughlin vor dem Spiel gegen die Cincinnati Bengals noch vollmundig versprochen. Heraus kam dann doch nur ein lustloses 13:0. Die Zuschauer hatten dies wohl geahnt. Nur etwas mehr als 45.000 fanden den Weg ins Stadion.

 

Cowboys im Schongang

Kiel ohne Chance in München

Zum Oktoberfestauftakt kamen die Kieler Hurricanes zum Playoff-Viertelfinale ins Münchner Dantestadion. Rund 2.300 Fans, die dem größten Volksfest der Welt und schlechtem Wetter getrotzt hatten, bekamen allerdings ein einseitiges Spiel zu sehen, in dem die Cowboys die Kieler mit 40:7 abfertigten.

 

Im Schlamm

Dolphins ehren Marino mit Trikot und Sieg

Im verregneten Pro-Player-Stadion verabschiedeten die Miami Dolphins endgültig ihre Quarterback-Legende Dan Marino und feierten mit 19:6 gleichzeitig einen wichtigen Sieg gegen die Baltimore Ravens. Der Mann, der 17 Jahre das Trikot mit der Nummer 13 für die Dolphins trug, wurde standesgemäß in der Halbzeit geehrt, und da wunderte es auch keinen, dass mit Beginn der Zeremonie der Regen aufhörte. Doch den Ravens hat es nichts genützt.

 

Verpatzter Heimauftakt

Nach dem 15:10-Auswärtserfolg der Atlanta Falcons über die Carolina Panthers bleibt Kontinuität für beide Mannschaften ein Fremdwort. Weder den Falcons noch den Panthers gelang es bisher, ihre Leistung über zwei Spiele zu halten. Nur in der ersten Halbzeit konnte die Panthers-Offense halbwegs an die Parade-Vorstellung gegen die 49ers anknüpfen, in der zweiten Halbzeit lief nichts mehr. Stattdessen beraubten sich die Gastgeber bei ihrem Heimauftakt aller Chancen durch eine Vielzahl von Ballverlusten und Fehlern der Special Teams. Ein geblockter Field-Goal-Versuch im ersten, ein geblockter Punt und ein verfingerter Field-Goal-Versuch im dritten Viertel waren allesamt Geschenke an die Falcons, die es sich sogar erlauben konnten, diese ungenutzt zu lassen. Das lag an der soliden Laufleistung von RB Jamal Anderson und der erneut fehlerfreien Vorstellung von QB Chris Chandler, der sich diese Saison noch keine einzige Interception leistete.

 

Kontrollierte Offensive

0-3 oder 1-2, in der NFL ist das schon ein deutlicher Unterschied. Besonders in einer so ausgeglichenen Gruppe wie der AFC West. So gingen auch die Seattle Seahawks gegen die New Orleans Saints mit ziemlich viel Druck ins Spiel. Noch ein weiteres Spiel zu verlieren, das hätte Head Coach Mike Holmgren schon in Zugzwang gebracht. Aber die Seahawks konnten mit 20:10 Anschluss an das Führungsduo halten.

 

Wie Phoenix aus der Asche

Es wurde tief durchgeatmet in Missouri. Nach einem verkorksten Saisonstart besiegten die Kansas City Chiefs den Divisionsrivalen San Diego Chargers mit 42:10 und zeigten sich auch spielerisch stark verbessert. Allen voran QB Elvis Grbac, der sein bes-tes Spiel im Trikot der Chiefs machte. Das letzte Mal, als ein Chiefs-Quarterback fünf Touchdowns warf, endete seine Karriere in der Hall of Hame. Len Dawson hieß der gute Mann und führte die Chiefs in den Super Bowl II.

 

Manche mögen’s spannend

Der 41:24-Erfolg der St. Louis Rams über die San Francisco 49ers bewies einmal mehr: Die Rams mögen’s spannend. Erst Mitte des dritten Viertels gingen die Favoriten durch einen 1-Yard-Lauf von RB Marshall Faulk, dem ersten von insgesamt drei Touchdowns, erstmalig in Führung. Dass die 49ers so lange mithielten, verdankten sie einem schwachen Start von Rams-QB Kurt Warner und ihrem gut aufgelegten QB Jeff Garcia, der Warners ersten von zwei Fehlwürfen umgehend zum Führungs-Touchdown nutzte. Wie schon im Super Bowl half eine lange Pass-Kombination von Warner auf WR Isaac Bruce den Rams aus der Not und führte zum 17:17.

 

Premiere für Cleveland

Browns gewinnen erstes Heimspiel nach der Rückkehr in die NFL

Nachdem die Cleveland Browns in der letzten Saison noch alle ihre Heimspiele verloren hatten, feierten sie im dritten Spiel der neuen Saison ihren ersten Triumph vor heimischem Publikum. Das siegbringende Field Goal schoss Kicker Phil Dawson knapp drei Minuten vor dem Ende zum knappen 23:20-Erfolg. Bedauernswertes Opfer waren die Pittsburgh Steelers, die langsam aber sicher in die erwartete sportliche Katastrophe zu rutschen scheinen.

 

Broncos in Fahrt

Raiders geht in zweiter Hälfte der Sprit aus

Die Oakland Raiders können einfach nicht mehr gegen die Denver Broncos gewinnen. Mit 24:33 verloren sie schon das fünfte Spiel in Folge und vergaben die große Chance, sich ein wenig von den Konkurrenten abzusetzen. Besonders weh tat die Niederlage, weil K Joe Nedney, in der Preseason von den Raiders auf Grund der Verpflichtung von College-Kicker-Star Sebastian Janikowski entlassen worden, jetzt in Diensten der Broncos, einen exzellenten Tag erwischte und mit seinen letztlich den Sieg bringenden fünf Field Goals »süße Rache« übte.

 

Altmeister gegen Neuling

Die Maniacs wollen gegen die Adler Girls den Bock umstoßen

Der Ladies Bowl steht vor der Tür. Am kommenden Sonntag, dem 24. September, findet in Dessau um 16 Uhr das offiziell 9. Damen-Endspiel zwischen den Berlin Adler Girls und den Hamburg Maniacs statt. David gegen Goliath, so könnte man das Treffen beider Teams bezeichnen. Hier der fünfmalige Deutsche Meister, dort ein absoluter Newcomer in Bezug auf Endspielteilnahmen. Hier der Erste der Gruppe Nord, ungeschlagen, dort der Zweite aus der gleichen Staffel, beide Treffen gegen die Adler Girls gingen verloren. In Berlin gab es mit 0:49 eine kräftige »Klatsche«, beim ersten Aufeinandertreffen unterlag man zu Hause mit 13:14 nur knapp.

 

UCLA auf dem Vormarsch

Auch Michigan Wolverines ziehen in Pasdadena den Kürzeren

Der letzte Spieltag bestätigte wieder einmal all jene, die seit Jahren fordern, die Top-25-Rangliste erst zu führen, wenn alle Teams bereits vier bis fünf Spiele absolviert haben, weil man erst dann einschätzen könne, wo die Mannschaften leistungsmäßig stehen. Während mit Texas - 24:27 bei Außenseiter Stanford - ein weiterer vermeintlicher Titelanwärter patzte und sich Alabama, vor der Saison neben Nebraska und Florida State am höchsten gehandelt, mit einer 0:21-Heimniederlage gegen Southern Mississippi endgültig als offenbar überschätzt outete, spielt sich mit UCLA ein Team immer weiter nach vorn, das man in den Preseason Top 25 vergeblich suchte. Am Samstag schlugen die Bruins beim 23:20 gegen Michigan zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen die Nummer drei der AP Top 25.

 

Schwerer Verlust

Die Abwehr der Miami Dolphins muss auf unbestimmte Zeit, wahrscheinlich für den Rest der Saison 2000, auf einen ihrer wichtigsten Spieler, DT Daryl Gardner, verzichten. Der 27-Jährige, der im Juli einen neuen 8-Jahres-Vertrag (Gage: 50 Millionen US-Dollar) unterschrieben hatte, verletzte sich bei der 7:13-Niederlage in Minnesota am Rücken und wurde letzte Woche operiert. Gardner spielt seit 1996 in der NFL.

 

Renovierung

Das Lambeau Field, Heimstadion der Green Bay Packers, wird in den kommenden drei Jahren modernisiert. Die wahlberechtigten Bürger im Brown County, in dem das Stadion liegt, stimmten einer Anhebung der Sales Tax (vergleichbar der deutschen Mehrwertsteuer) um einen halben Prozentpunkt zu, um einen Teil des dafür notwendigen Geldes zusammen zu bekommen. Die Anhebung der Sales Tax ist trotz der Zustimmung nicht unumstritten. Für Verärgerung sorgt zudem, dass die Packers einen Teil der auf 295 Millionen Dollar veranschlagten Kosten für die Modernisierung über einmalige Gebühren von ihren Dauerkarten-Inhabern hereinholen wollen. Die Modernisierung des 43 Jahre alten Stadions soll im Januar beginnen und bis 2003 dauern. Im Zuge des Umbaus soll die Zuschauerkapazität auf 71.000 (derzeit 60.890) erhöht werden.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe