HUDDLE Nr. 48 vom 02.12.1999 |
Demontage eines Superstars Katstrophales Comeback von Dan Marino An diesen Thankgiving-Tag wird sich Dan Marino bestimmt nicht gern erinnern wollen. In einem über weite Strecken zerfahrenen und niveauarmen Spiel blieben die Miami Dolphins mit Marino, nach sechswöchiger Verletzungspause wieder als Spielmacher aufgeboten, gegen die Dallas Cowboys, bei denen QB Troy Aikman nach zweiwöchiger Pause ans Steuer zurückkehrte, ihre Klasse schuldig und verloren mit 0:20.
Die Schlange beißt wieder Jake Plummer bringt die Cardinals in Fahrt Die Rückkehr von Jake »The Snake« Plummer wirkte am Sonntag Wunder für den in den letzten Wochen so harmlosen Angriff der Arizona Cardinals: Beim 34:24-Sieg gegen die New York Giants glänzte Plummer in der zweiten Hälfte mit drei Touchdowns bringenden Angriffsserien. Die Cardinals haben nun drei Spiele in Folge gewonnen und dem Divisionsrivalen aus New York erstmals seit 1979 zwei Niederlagen in einer Saison zugefügt. Die Giants hingegen haben vor allem aufgrund eines schwachen und an Stars mangelnden Angriffs nun bereits drei Niederlagen in Folge kassiert.
Special Teams bringen Wende Die Leistungen der Special Teams waren der Schlüssel zum 33:21-Erfolg der Tennessee Titans bei den Cleveland Browns, der dafür sorgte, dass die Titans schon jetzt ihr bestes Ergebnis seit 1993 - damals gewannen sie als Houston Oilers die AFC Central - erreichten. Die Browns lagen bei Halbzeit mit 14:13 vorn und hatten Tennessees ersten Ballbesitz nach der Pause gestoppt, als ihnen das erste von zwei kostspieligen Missgeschicken unterlief, durch die das Spiel im dritten Viertel kippte. Nach Tennessees Punt ließ sich Clevelands Kevin Johnson den Ball aus der Hand schlagen und bescherte den Gästen so einen First Down an der 21-Yard-Linie der Browns. Drei Spielzüge später gingen die Titans mit 20:14 in Führung - der Anfang vom Ende der Browns.
König für einen Tag Tampas Ersatz-Quarterback Shaun King besteht Feuertaufe Durch einen 16:3-Erfolg über die Seattle Seahawks bauten die Tampa Bay Buccaneers ihre Siegesserie aus und hielten damit Anschluss an die Divisionsrivalen aus Detroit und Minnesota. Die Seahawks mussten sich zum ersten Mal seit fünf Spielen geschlagen geben. Dabei hatten die Siegchancen der Bucs durch den verletzungsbedingten Ausfall von QB Trent Dilfer bereits zu Beginn des zweiten Viertels einen Dämpfer erhielten.
Hausmannskost zum Feiertag Detroits starke Abwehr rettet Sieg gegen Chicago Trotz einer zwischenzeitlichen 21:0-Führung rettete den Detroit Lions gegen die über weite Strecken harmlosen Chicago Bears erst die Leistung der Abwehr den 21:17-Sieg am Thanksgiving Day. In einem Spiel, das symptomatisch war für das Kopf-an-Kopf-Rennen in der NFC Central, wurde den Bears zum Verhängnis, dass ihr Angriff nicht an die zuletzt gezeigten Pass-Leistungen anknüpfen konnte.
Tiger-Cats holen Grey Cup Quarterback McManus der Held des Abends Im 87. Grey-Cup-Finale gewannen die Hamilton Tiger-Cats mit 32:21 gegen die Calgary Stampeders und holten sich damit den Meistertitel der Canadian Football League. Angeführt von QB Danny McManus, der zwei Touchdown-Pässe auf WR Darren Flutie warf, revanchierten sich die Tiger-Cats für die knappe Finalniederlage im letzten Jahr.
Auf den Spuren von Elway In einem nicht unbedingt hochklassigen, dafür aber spannenden Montagsspiel setzten sich die Denver Broncos verdient gegen die Oakland Raiders im internen Divisionsduell durch einen Touchdown-Lauf des einmal mehr überzeugend spielenden Davis-Ersatzes RB Olandis Gary mit 27:21 in der Verlängerung durch. Bestimmten zunächst die Broncos die ersten 20 Minuten, wobei die erzielten 15 Punkte nicht ihre Überlegenheit wiedergaben, gehörte den Raiders die Zeit kurz vor und nach der Pause, in der besonders QB Rich Gannon ein wenig an seine hervorragenden Leistungen aus dem Spiel gegen die San Diego Chargers anknüpfen konnte.
Grovesteen zu Hamburg Tyler Grovesteen wird aller Voraussicht nach neuer Quarterback von Vizemeister Hamburg Blue Devils. Der 22-Jährige war letztes Jahr von den Kiel New Yorker Hurricanes in den USA »entdeckt« worden und hatte sie erstmals ins Halbfinale geführt. Unterwegs sammelte Grovesteen eindrucksvolle statistische Werte: Hinter Kölns Michael Davis war er der nach Rating zweitbeste Passer der Liga und mit 769 Metern Raumgewinn aus Läufen »nebenbei« der drittbeste Ballträger im Norden.
Entscheidung vertagt Nebraska kommt gegen Colorado mit dem Schrecken davon Die Entscheidung darüber, wer am 4. Januar gegen Florida State um die National Championship spielt, fällt nun doch erst am kommenden Samstag. Virginia Tech beendete die Punktspiele mit einem 38:14-Erfolg gegen Boston College wie die Seminoles ungeschlagen, hat das Ticket nach New Orleans damit aber noch nicht endgültig gelöst. Nebraska, das am letzten Freitag bei Colorado am Rande einer Niederlage stand, letztlich aber mit 33:30 nach Verlängerung gewann, könnte die Hokies im Rennen um den zweiten Platz im Sugar Bowl mit einem Sieg im Big Twelve Championship Game gegen Texas noch abfangen.
Mit Sieben-Meilen-Schritten in die GFL Aufstieg kommt für die Bravehearts früher als geplant Im Jahr 1985 fanden sich einige versprengte Footballanhänger in Bremen zusammen, um die Bremen Buccaneers aus der Taufe zu heben. In der ewigen Bundesligatabelle findet man die Buccaneers heute noch auf Platz 46. Möglicherweise hätten die Weserhanseaten sich länger im Oberhaus halten können und den Bremern einen langwierigen Gang unter verschiedenen Vereinskonstruktionen unterhalb der Bundesliga ersparen können, doch durch den Verlust der amerikanischen Spieler war man in der Bundesliga bald im Keller angekommen. Jetzt kehrt Bremen mit den Bravehearts in die Eliteklasse zurück.
Ungebrochen - trotz Pleitenserie (Noch-)Super-Bowl-Champion Denver Broncos zieht Zwischenbilanz Der Charakter eines Teams zeigt sich darin, wie Niederlagen weggesteckt werden - ein Gemeinplatz, natürlich. Doch wie wahr diese Binsenweisheit ist, beweist der noch bis zum Finale am 30. Januar in Atlanta amtierende, aber de facto bereits entthronte Super-Bowl-Champion, die Denver Broncos. Obwohl die Schützlinge von Head Coach Mike Shanahan mit sieben Niederlagen in den ersten zehn Wochen der Saison 1999 schon mehr Spiele verloren hatten als in den beiden kompletten Spielzeiten zuvor insgesamt, sind die Broncos ungebrochen. »Klar, wir verlieren Spiele, sogar viel zu viele«, gibt Tyrone Braxton zu. »Aber seinen Charakter, sein Herz und seinen Stolz hat dieses Team nicht verloren. Nicht das Team und keiner seiner Spieler«, sagt der Veteran auf der Safety-Position, der eine Woche vor Weihnachten bereits seinen 35. Geburtstag feiert.
Den Rams steht alles offen St. Louis könnte schon am kommenden Sonntag den Divisionssieg feiern Die St. Louis Rams haben am Sonntag die Chance, sich als erster Divisionsmeister der Saison die Playoff-Teilnahme definitiv zu sichern. Bei den Carolina Panthers, dem einzig verbliebenen Konkurrenten der Rams um den Gruppensieg in der NFC West, ist der Senkrechtstarter des Jahres einmal mehr Favorit. Und selbst, wenn es nicht klappt: Nur noch ein Sieg aus den verbleibenden Spielen fehlt den Rams zu ihrem ersten Titelgewinn seit 1985, und die restlichen Gegner sind die drei momentanen Tabellenletzten der NFC-Gruppen sowie ein Vorletzter...
Aller Anfang gar nicht so schwer Zufriedenheit bei der »National Player Draft« Die Kader der NFL-Europe-Teams nehmen erste Formen an. Nach der Draft am vergangenen Montag stehen zumindest die acht »Nationals« der drei deutschen Mannschaften fest. Im Gegensatz zum Vorjahr verzichtete man diesmal darauf, drei weitere Practice-Squad-Spieler zu benennen. Dadurch gehören zunächst einmal keine deutschen Quarterbacks zum Aufgebot von Frankfurt Galaxy, Rhein Fire und Berlin Thunder.
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