HUDDLE Nr. 43 vom 28.10.1999

Fortuna ist ein Giant

Von 1986 bis 1995 gewannen NFC-East-Teams sieben Mal den Super Bowl, und die Spiele untereinander gehörten immer zu den Highlights der Saison. Doch seit drei Jahren krankt es in der Division, herrscht nur tristes Mittelmaß. Letztes abschreckendes Beispiel: das Montagsspiel zwischen den New York Giants und den Dallas Cowboys, das am Ende die Giants mit 13:10 glücklich gewannen.

 

Kitna schlägt Flutie

Die Bills in Seattle nur ein Schatten ihrer selbst

Die Seattle Seahawks stoppten frühzeitig QB Doug Flutie und besiegten die Buffalo Bills mit 26:16. Im heimischen Kingdome dominierten die Seahawks eine Halbzeit lang und führten bereits zur Pause mit 23:3, nachdem sie zweimal den Spielmacher der Bills durch Interceptions stoppen konnten, leicht aber die doppelte Anzahl an Turn-overs hätten verbuchen können. Nur ein 50-Yard-Field-Goal von K Steve Christie verhinderte, dass Buffalo ohne Punkt in die Kabine ging.

 

Wechsel an der Spitze?

Ligapräsident Oliver Luck Kandidat auf Manager-Posten in Houston

Die NFL Europe verliert möglicherweise ihre treibende Kraft. Gerüchten aus NFL-Europe-Kreisen zufolge soll Liga-Präsident Oliver Luck General Manager des neu aufzubauenden NFL-Teams in Houston werden. Sein Nachfolger an der Spitze der Europa-Filiale der NFL soll, so war weiter zu hören, Bill Peterson werden, der zuletzt Managing Director für Großbritannien, Spanien und Holland und von 1995 bis 1998 General Manager der Amsterdam Admirals war. Luck war nicht bereit, die Gerüchte zu kommentieren.

 

Durchatmen in Minnesota

Vikings verpassen San Francisco dritte Niederlage in Folge

Die Minnesota Vikings können - vorerst - aufatmen. Mit einem 40:16 gegen die San Francisco 49ers verhinderten sie, dass sie zu weit hinter NFC-Central-Spitzenreiter Detroit zurückfallen. Personelle Veränderungen, zum Teil aus der Not geboren, gaben ihrem bislang in dieser Saison enttäuschenden Angriff neuen Schwung.

 

John Beake: Die NFLE hat eine solide Grundlage

Zukunftsvisionen: Über Kanada und Mexiko wird schon nachgedacht

John Beake gehört seit 22 Jahren zur Führungsspitze der Denver Broncos. Nach 14 Jahren als General Manager ist er nun Vizepräsident des zweimaligen Super-Bowl-Champions. Als Offensive Backfield Coach der Kansas City Chiefs, die die Minnesota Vikings 23:7 schlugen, errang er bereits 1969 einen weiteren Super-Bowl-Ring. Seit 1991 arbeitet er im Board of Directors der NFL Europe als eine Art »Aufsichtsratsvorsitzender« an der Weiterentwicklung und Verbesserung der europäischen Tochterliga der NFL, sitzt außerdem auch im Board der NFL International. Dazu kommt ein familiäres Interesse an der NFLE: Sein Sohn Chip gehört als Defensive Backs Coach seit drei Jahren zum Trainerstab der Barcelona Dragons.

 

Negativserie beendet

Die New England Patriots besiegten Angstgegner Denver Broncos mit 24:23, nachdem sie zuvor elf Spiele in Folge nicht gegen Denver gewinnen konnten. Entscheidend für New Englands Sieg war ein effektives Laufspiel mit RB Terry Allen, der zwei Touchdowns erzielte und eine gute Verteidigungsleistung am Ende der Partie. Wie schon in den Wochen zuvor kamen die Patriots auch gegen Denver schnell aus den Startlöchern und führten rasch mit 10:0.

 

Giants-Offense erwacht

Des einen Freud’ ist des anderen Leid. Die New York Giants konnten den »Lift« aus dem Sieg gegen die Dallas Cowboys für sich nutzen und gewannen überraschend deutlich gegen die New Orleans Saints mit 31:3. Dagegen geht die Talfahrt für die Saints weiter, die nach dem Sieg im Saisonauftaktspiel schon ihre fünfte Niederlage in Folge »feiern« konnten. Saints-Head-Coach Mike Ditka scheint im Moment jedenfalls am Ende mit seinem Latein. Nachdem er in der Vorwoche seinen Frust mit obszönen Gesten zum Publikum, für die er von der NFL mit einer Strafe belegt wurde, kund tat, fiel ihm verbal auch nichts mehr ein: »Da ist nicht mehr viel zu sagen. Wir spielten totalen Mist zusammen.«

 

Keine Offense-Flaute

Dallas Cowboys melden sich zurück

Hoher Besuch hatte sich für die Partie Dallas Cowboys gegen Washington Redskin angekündigt. Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela und der Botschafter Saudi-Arabiens, Prinz Bandar, gaben Cowboys-Eigner Jimmy Jones die Ehre. Unter deren Augen zeigte sein Team, dass es sich von der Niederlage gegen die Giants im Montagsspiel gut erholt hatte, und gewann deutlich mit 38:20 über Erzfeind Washington Redskins.

 

Tryout hinterlässt bleibenden Eindruck

Sichtung potentieller Nationals für 2000 in Berlin

Bei strahlendem Sonnenschein fand am vergangenen Wochenende unter hochkarätiger Besetzung seitens der NFL Europe im Berliner Jahnsportpark das letzte der diesjährigen NFLE-Tryouts statt. Unter »hochkarätiger Besetzung« sind die Head Coaches der drei deutschen Clubs, Wes Chandler (Berlin Thunder), Dick Curl (Frankfurt Galaxy) und Galen Hall (Rhein Fire) zu verstehen. Alle drei hatten innerhalb kürzester Zeit den gleichen Eindruck gewonnen. Das Berliner Tryout ist, was die Qualität der Teilnehmer anbelangt, das Bes-te in diesem Jahr, hieß es aus unisono.

 

Abdul-Jabbar gewechselt

RB Karim Abdul-Jabbar wechselte letzte Woche von den Miami Dolphins zu den Cleveland Browns. Im Gegenzug bekommen die Dolphins den sechsten Zugriff der Browns in der Draft 2000 und deren fünften in der Draft 2001. Der Tausch kam offensichtlich im gegenseitigen Einvernehmen zustande. »Karim hat in der Vergangenheit gute Arbeit für uns geleistet. Dennoch, angesichts der Fortschritte unserer jüngeren Running Backs ist es besser für ihn, bei den Browns zu spielen«, erklärte Head Coach Jimmy Johnson die Trennung von Abdul-Jabbar. Und der 25jährige schlug in die gleiche Kerbe. »Auch wenn mir meine Zeit in Miami Spaß gemacht hat, bin ich froh, zu einem Team zu gehen, bei dem ich eine größere Chance habe, etwas zum Erfolg beizutragen«, so Abdul-Jabbar. Im Klartext: Abdul-Jabbar, in den letzten drei Jahren der Top-Rusher der Dolphins, wurde überflüssig. 1996 in der dritten Runde gedraftet, hatte er in den Spielzeiten 1996 bis 1998 2.968 Yards und 32 Touchdowns erlaufen. In dieser Saison hatte er in den ersten fünf Spielen nur 28 Mal den Ball bekommen und dabei 95 Yards Raumgewinn und einen Touchdown erzielt.

 

Ein Unbekannter mischt die NFL auf

»Nobody« Kurt Warner im Siegesrausch

Seit sieben Wochen fegt ein Wirbelwind namens Kurt Warner durch die NFL und begeistert als Quarterback der St. Louis Rams die Massen. Mit mindestens drei Touchdown-Pässen hat er alle Spiele beendet (bis auf die vorletzte Partie) und hält so das einzig noch ungeschlagene Team der Liga auf deutlichem Kurs Richtung Playoffs. Er selbst ist in den Statistiken mit einem für eine solche Anzahl von Spielen geradezu utopischen Passer Rating von 131,7 noch klarer die Nummer eins dieses Jahres.

 

Alter Hase« im Glück

Florida States Head Coach Bobby Bowden gewinnt Vater-Sohn-Duell

Sportlich gewann das Spiel des Top-25-Spitzenreiters Florida State bei Clemson erst im Nachhinein durch den unerwartet spannenden Spielverlauf an Wert, im Mittelpunkt des Interesses stand die Partie aus einem anderen Grund. Zum ersten Mal in der Geschichte der Division 1-A kam es zu einem Vater-Sohn-Duell zweier Head Coaches. Das entschied Vater Bobby Bowden gegen Sohn Tommy für sich. Florida State siegte mit 17:14, auch weil Tommy Bowden in der Schlussphase die Risikobereitschaft seines Vaters fehlte.

 

Neuanfang im Südpazifik

Neuseelands Footballer auf der Suche nach Einigkeit

Am Sonntag beginnt die neue American-Football-Saison in Neuseeland, und die Verantwortlichen des Dachverbandes »Gridiron New Zealand« hoffen, dass dies der Kickoff zu einer besseren Zukunft für ihre Sportart ist. Obwohl in Neuseeland bereits seit 1982 organisiert Football gespielt wird, konnte eine typische »Kinderkrankheit« noch nicht ausgemerzt werden: Streitigkeiten zwischen rivalisierenden Verbänden behinderten bislang die Entwicklung des Footballs.

 

Zurück in der Spur

Packers zeigen sich gut erholt

Die Green Bay Packers haben sich mit einer soliden Leistung und einem 31:3-Sieg gegen die San Diego Chargers für die peinliche Niederlage gegen die Denver Broncos in der Woche zuvor rehabilitiert. Brett Favre warf drei Touchdown-Pässe und zeigte sich gut erholt von der Broncos-Blamage. Die San Diego Chargers produzierten einfach zu viele Fehler, um die Packers an diesem Tag entscheidend zu gefährden.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe