HUDDLE Nr. 42 vom 21.10.1999

Zusammengepackt

Broncos schenken Packers kräftig ein

Möglicherweise hat die Football-Welt die Denver Broncos doch zu früh abgeschrieben. Am Sonntag jedenfalls zeigte der stark dezimierte Super-Bowl-Champion aus Colorado erstmals in dieser Saison Playoff-Form und fügte den Green Bay Packers mit 31:10 eine klare und verdiente Niederlage zu. Den Packers scheint der Wechsel vom Perfektionismus Mike Holmgrens zur eher lockeren Handhabung durch Ray Rhodes schwer zu fallen; Green Bay spielte von Beginn an unkonzentriert und war gegen ein gut eingestelltes Team Denvers der Herausforderung zu keinem Zeitpunkt gewachsen.

 

Meister auch im Feiern

Die Braunschweig Lions nach dem dritten Titel im Freudentaumel

Die Tribünen im Hamburger Volksparkstadion hatten sich kaum geleert, als es losging: Ein nicht-enden-wollendes Hupkonzert ergoss sich vom Stadion in die Stadt und auf die Autobahnen in Richtung Hannover beziehungsweise Braunschweig. Verursacher dieser nächtlichen Freudenkundgebung waren über 10.000 Fans der Braunschweig Lions, die ihr Team nach Hamburg begleitet hatten und es dort mit ihrer Unterstützung förmlich zum Sieg über die Blue Devils gepeitscht hatten. Kaum in Braunschweig angekommen, wurde erneut per Hupkonzert die Nacht zum Tag gemacht, die letzten Spieler und Fans verließen die Party-Szene, nach glaubhaften Schilderungen, erst gegen acht Uhr morgens.

 

Tote Enten, Verletzte

Abwechslung im Alltag der CFL

Drei Spieltage vor Ende der regulären Saison bietet sich in der Canadian Football League ein ähnliches Bild wie im letzten Jahr. Hamilton Tiger-Cats, Montreal Alouettes, British Columbia Lions und Calgary Stampeders haben die Playoff-Teilnahme schon sicher, während die Winnipeg Blue Bombers und die Saskatchewan Roughriders die Schlusslichter ihrer Division bilden. Einzige Überraschung ist das schlechte Abschneiden der Eskimos, die zum ersten Mal seit 20 Jahren die Playoffs verpassen könnten und punktgleich mit den Bombers liegen.

 

Weniger Teilnehmer, mehr Niveau

70 Spieler kämpften in Frankfurt um NFLE-Chance

Qualität statt Quantität lautete die Devise von Galaxy-Head-Coach Dick Curl und National Coach Alessandro Cinelli bei der Einladung der deutschen Spieler für das Tryout des amtierenden World Bowl Champions. Rund 70 Spieler hatte Cinelli zum Frankfurter Tryout eingeladen, fast alle Spieler folgten dem Ruf an den Main. »Ich bin mit den gezeigten Leistung durchaus zufrieden. Es waren einige talentierte Spieler dabei«, bilanzierte Curl nach den gesehenen Leistungen, wollte sich aber noch nicht endgültig festlegen. »Ich möchte das Tryout in Berlin am kommenden Wochenende abwarten, bevor ich mir ein endgültiges Bild mache.«

 

Serie durchbrochen

49ers-Aufholjagd nicht belohnt

Eine 19 Spiele andauernde Heimsiegesserie fand ihr Ende. Die San Francisco 49ers verloren mit 29:31 gegen die Carolina Panthers, die ihnen pikanterweise im Dezember 1996 die letzte Heimniederlage beigebracht hatten. Damals stand der jetzige Panthers-Head-Coach George Seifert noch an der Seitenlinie der 49ers.

 

Wieder gestrauchelt

Die Minnesota Vikings rutschen nach der 22:23-Niederlage bei den Detroit Lions weiter in Richtung Tabellenende. Gegen Detroit war es einmal mehr eine erstaunlich ineffektive Offense mit einem desolat agierenden Randall Cunningham, die Minnesota früh in Rückstand geraten lies. Detroit führte 19:0 zur Halbzeit, und Minnesotas Head Coach Dennis Green reagierte, indem er Jeff George an Stelle von Cunningham als Quarterback aufs Feld schickte. George brachte die Vikings zurück ins Spiel und wusste Randy Moss besser einzusetzten als Cunningham zuvor in der ersten Hälfte.

 

Zwangspause für Plummer

Cardinals weiter auf dem absteigenden Ast

Die Washington Redskins besiegten die Arizona Cardinals mit 24:10 und konnten sich dabei zum ersten Mal auf ihre Verteidigung verlassen. Nach der Neuverpflichtung des 72-jährigen Bill Arnsparger als zusätzlichem Defense-Coach zeigte sich die bis dato schlechteste Verteidigung der Liga in Top-Form und brachte die Gäste durch drei Interceptions von CB Champ Bailey auf den richtigen Kurs.

 

Vom »Bus« überfahren

Die Cincinnati Bengals konnten ihren Erfolg über die Cleveland Browns nicht lange feiern. Gegen die bisher enttäuschenden Pittsburgh Steelers gab es mit 3:17 eine weitere Niederlage. Auch Bengals-Rookie-QB Akili Smith musste feststellen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Nachdem er sein Team im Schlussspurt gegen die Browns noch zum Sieg geführt hatte, war die Verteidigung der Steelers einfach eine Nummer zu groß für ihn.

 

Zweifler zum Schweigen gebracht

Virginia Tech macht im Spitzenspiel mit Syracuse kurzen Prozess

»Defense wins Championships«, lautet die zweite Hälfte einer uralten Football-Weisheit, und es zeichnet sich ab, dass dies bei der Vergabe der diesjährigen College-Meisterschaft in der Tat der entscheidende Faktor sein könnte. Auch die beiden bemerkenswertesten Ergebnisse vom letzten Samstag deuten in diese Richtung. Während sich Virginia Tech, 62:0-Sieger gegen Syracuse, vor allem dank der Abwehr immer mehr zum Sugar-Bowl-Geheimtip entwickelt, wurde Michigan State, das sich in der letzten Woche mit einem Sieg gegen Michigan ins Rampenlicht gespielt hatte, gegen Purdue die Abwehrschwäche zum Verhängnis. Mit einer 28:52-Schlappe verabschiedeten sich die Spartans gleich wieder aus der Spitzengruppe.

 

Frühe Führung reichte nicht

Patriots in letzter Minute von Dolphins ausgebremst

Die Miami Dolphins machten am Sonntag die für sie ungewöhnliche Erfahrung, dass man auch ohne Dan Marino ein fast verlorenes Spiel noch aus dem Feuer reißen kann. Ein 5-Yard-Touchdown-Pass von Marinos Ersatzmann Damon Huard auf RB Stanley Pritchett 23 Sekunden vor Spielende verhalf ihnen zu einem 31:30-Sieg bei den New England Patriots. Den Gastgebern reichte aufgrund ihrer Harmlosigkeit im Angriff selbst eine frühe 14:0-Führung nicht.

 

Starke Jaguars-Abwehr

Die Jacksonville Jaguars brauchten gegen bei ihrem Auswärtsspiel bei den New York Jets nichts mehr als nötig zu tun, um trotzdem ungefährdet mit 16:6 zu gewinnen. »Wir spielen derzeit einen sehr effizienten Football, gepaart mit einer überragenden Defense.« Mit dieser Einschätzung trifft Jaguars-QB Mark Brunell den Nagel voll auf dem Kopf. Die Defense ist momentan wirklich in absoluter Hochform, nicht zu vergleichen mit der des vorigen Jahres. Hauptverantwortlich dafür ist Jacksonvilles neuer Defensive Coordinator Dom Capers. Der Zonen-Blitz-Guru und ehemalige Head Coach der Carolina Panthers hauchte der Abwehr neues Leben ein. Drei der fünf Gegner der Jaguars waren nicht in der Lage, gegen diese einen Touchdown zu erzielen.

 

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