HUDDLE Nr. 23 vom 10.06.1999

Mit Hilfe von oben

Galaxy hält Anschluß an Dragons

Alles gleicht sich im Leben irgendwie aus. Waren im Hinspiel die Frankfurter mächtig sauer auf die Schiedsrichter, weil ein angebliches Foul einen Touchdown verhindert hatte und deshalb die Amsterdam Admirals mit 17:13 siegten, so spuckte diesmal Al Luginbill, Cheftrainer der Niederländer, Gift und Galle in Richtung der Unparteiischen. Kurz vor Schluß stürmte er sogar aufs Feld, um seinem Unmut lautstark Luft zu machen. »Jeder, der nur einen Funken Verstand hat, hätte genauso reagiert«, schimpfte Luginbill in der Pressekonferenz. Umstrittene Entscheidungen der Referees hatte er als wesentlichen Grund ausgemacht, daß seine Mannschaft vor 36.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion gegen die Galaxy mit 14:21 verlor.

 

Eine Nummer zu groß

Rhein Fire stoppt Berlins Siegesserie

Der kurze Höhenflug von Berlin Thunder fand am Samstag Abend ein jähes Ende. Mit einer 0:29-Heimniederlage fand der Liga-Neuling in Titelverteidiger Rhein Fire im wahrsten Sinne des Wortes seinen Meister. Gegen das »kompletteste Team der Liga« (O-Ton Head Coach Wes Chandler) wirkte Thunder regelrecht hilflos, vor allem im Angriff. Nach dieser Niederlage haben die Berliner nur noch theoretische Chancen auf den zweiten Tabellenplatz.

 

Trainingsspiel

Blue Devils im Schongang

Auch mit dem Düsseldorfer Rekordmeister hatten die Hamburg Blue Devils leichtes Spiel. Ein nie gefährdeter 31:7-Sieg vor 9.700 Zuschauern garantierte den zweiten Tabellenplatz in der GFL-Nordgruppe und wird wohl nur als Aufwärmtraining für höhere Aufgaben zu bewerten sein. Bereits der erste Angriff der Gastgeber ließ alle Hoffnungen der Rheinländer auf eine offene Partie im Keime ersticken. RB Donte Womack sicherte sich seinen ersten Raumgewinn des Tages durch zwei Läufe, und QB Dino Bucciol konnte sich ebenfalls durch je einen Paß auf Simon Morris und auf Max von Garnier in Szene setzen, um die letzten Meter in die gegnerische Endzone selbst zurückzulegen.

 

Grovesteen erlegt die Crocodiles

One-Man-Show des Kieler Quarterbacks

Die Heimpremiere der Cologne Crocodiles ging gründlich daneben, sie unterlagen den Kiel New Yorker Hurricanes mit 28:38. Crocodiles-Head-Coach Kirk Heidelberg hatte vor dem Spiel zu Recht auf die »Schlacht der Quarterbacks« hingewiesen: Der Kieler Spielmacher Tyler Grovesteen markierte gleich vier Touchdowns für sein Team und verhalf somit seiner Mannschaft zum Sieg.

 

Einseitige Partie

Stallions üben für stärkere Gegner

Zu einem gemütlichen Beisammensein trafen sich im Stadion am Schönbusch die Aschaffenburg Stallions und die Hanau Hornets. Sportlich war das ganze eine Farce. Die Gastgeber beherrschten den überforderten Nachbarn aus Hessen vor offiziell 900 Zuschauern nach Belieben und gewannen mit 65:0. Vor dem Spiel gab Stallions-Präsident Jürgen Benz die Parole aus, gewinnen zu müssen, »um nicht den Anschluß zur Tabellenspitze zu verlieren«.

 

Express entgleist in München

Cowboys auf dem Weg an die Spitze

In einem ziemlich ereignislosen und recht eintönigen Südderby fuhren die Munich Cowboys vor 1.700 Zuschauern dank einer soliden Defensivleistung mit 17:0 ungefährdet ihren dritten Sieg in Folge ein und sind weiter auf dem Weg an die Spitze der Süd-Gruppe. Landsberg hingegen steuert nach der dritten Niederlage in Folge in Richtung Tabellenende.

 

Fortsetzung der »Crayton-Show«

Lions-Star besiegt Scorpions fast im Alleingang

Auch der zweite Auswärtsauftritt des Deutschen Meisters Braunschweig Lions beim Interconference-Gegner Stuttgart Scorpions konnte vor rund 850 Zuschauern mit einem 42:6-Erfolg der Braunschweiger beendet werden. Das hohe und eindeutige Endergebnis soll aber nicht über den, insbesondere in der ersten Hälfte, recht schwachen Auftritt der Lions hinwegtäuschen. Herausragender Einzelakteur war auch an diesem Abend Lions-RB/WR Estrus Crayton, der bereits im zweiten Spiel in Folge fünf Touchdowns markieren konnte.

 

AFL expandiert

Hallen-Football vor einem neuen Boom in den USA?

Während sich die NFL Europe dem Ende der Saison nähert, läuft die amerikanische Hallenprofiliga AFL auf Hochtouren. Mit zwei neuen Teams - den Buffalo Destroyers und den New England Sea Wolves - startete der Arena League Football in die 13. Saison. Unterstützt wird man mittlerweile auch von der NFL, die 49 Prozent der Anteile aufkaufte und den sportlichen wie den Unterhaltungs-Wert mittlerweile erhöht. Höhere Zuschauerzahlen und mehr TV-Einschaltquoten sind fast zwangsläufig die Folge.

 

Bravehearts weiter ohne Niederlage

Die Dortmund Giants boten dem neuen Spitzenreiter in der zweiten Bundesliga, den Bremen Bravehearts, trotz der 13:43-Niederlage über mehr als drei Viertel einen großen Kampf. Beim Stand von 15:13 für die Gäste aus der Hansestadt machten lediglich die mehr oder weniger erfolgreichen Versuche nach den Touchdowns den Unterschied aus. Kurz vor der Pause scheiterten die Giants mit einem Field-Goal-Versuch kläglich, und Hauck warf an der eigenen Endzone eine Interception, die Jörg Thomascheswski mühelos zum Touchdown verwandeln konnte. Dennoch waren die Giants längst nicht geschlagen.

 

Comeback-Sieg für Knights

Einer furiosen Aufholjagd konnten es die Franken Knights verdanken, daß sie auch nach diesem Spieltag mit nur einer Niederlage weiter an der Tabellenspitze in der Südgruppe stehen. Gegen die Schwäbisch Hall Unicorns lagen die Knights zu Halbzeit bereits mit 6:23 im Rückstand, konnten aber letztendlich das Spiel noch mit 27:23 gewinnen. Die Unicorns nutzten vor allem in der ersten Halbzeit viele Schwächen in der fränkischen Paßverteidigung. QB Chris Stormer konnte seine Receiver oft erfolgreich in Szene setzen. Es war die Defense der Knights, die die Heimmannschaft zurück ins Spiel brachte. Angespornt durch die guten Leistungen in der Abwehr, raffte sich auch die Offense der Franken im zweiten Spielabschnitt auf und erzielte die entscheidenden Touchdowns.

 

Football-Ausbildung in den USA - Teil 3

Alle wollen ins Varsity-Team...

Während der High-School-Zeit rückt der Leistungsgedanke in den Vordergrund

Die High School in den USA umfaßt die Klassenstufen neun bis zwölf. Eine 13. Klasse wie an deutschen Gymnasien gibt es nicht. Football ist an der High School ein sehr wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens, was man auch an den Zuschauerzahlen für die ersten Mannschaften der Schulen sehen kann. Unsere heutige Beispielschule, die »West High« in Iowa City, zieht normalerweise zwischen 2.000 und 5.000 Zuschauer zu jedem Spiel.

 

Noch kein Quotenrenner

SAT.1-Redaktion zufrieden, doch die Zuschauerzahlen bleiben niedrig

Football und Fernsehen, das ist eine ganz besondere Liaison. Kein Sport ist so sehr mit den elektronischen Medien verbandelt, und dies auch wirtschaftlich. Keine andere Sportart im Football-Mutterland ist als Fernsehsport auch nur annähernd so erfolgreich. Die Übertragungen des Super Bowls sprengen alle Rekorde: Die beiden letzten Endspiele, in denen die Denver Broncos sich einmal gegen die favorisierten Green Bay Packers und dann gegen die »Underdogs« der Atlanta Falcons durchsetzten, belegen die Plätze drei und vier in der ewigen Hitliste der Sendungen mit der größten Zuschauerbeteiligung überhaupt. In den Top 20 der am meisten gesehenen TV-Events in den USA mischen sich eigentlich nur die Schlußfolgen der Serien »Roots« und »M.A.S.H.« zwischen die diversen Football-Endspiele.

 

Money makes the world go round!

Moritz Graf zu Reventlow über die Zukunftspläne in Kiel

Die Kiel New Yorker Hurricanes machten vor wenigen Wochen Furore, als sie mit der Mitteilung an die Öffentlichkeit traten, aus der Kiel Baltic Hurricanes GmbH, also der Dachgesellschaft, die unter anderem die Bundesligamannschaft managt, eine Aktiengesellschaft zu machen. Über Details dieses Projektes unterhielt sich HUDDLE-Korrespondent Jörg Schlüter mit dem Geschäftsführer der Kiel Baltic Hurricanes Moritz Graf zu Reventlow.

 

Rekordflut

Dragons mit einem Bein im World Bowl

Neue NFL-Europe-Rekorde für erlaufene Yards in einer Saison und erlaufene Touchdowns in einer Saison sowie das größte Comeback in der Geschichte der Liga - beim 42:35-Sieg der Barcelona Dragons gegen die Scottish Claymores gab es gleich mehrere Rekorde zu feiern, zumindest für die Dragons, die nach diesem Erfolg mit einem Bein im World Bowl stehen. Den Gästen fehlte nach einer starken ersten Halbzeit in der Schlußphase die Substanz, um Barcelonas Angriff in Schach zu halten.

 

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