HUDDLE Nr. 42 vom 15.10.1998

Bostoner »Alptraum«

Chiefs von Patriots demontiert

Chiefs-QB Elvis Grbac wollte nach seiner Schulterverletzung, die er sich am ersten Spieltag zugezogen hatte, sein Comeback mit einem Sieg im Foxboro Stadium in New England feiern. Doch dieser Traum zerplatzte wie eine Seifenblase, als es nach 60 Spielminuten 40:10 für die New England Patriots stand.

 

Saints ohne Chance

Geburstagskind Steve Young fehlerfrei

Völlig chancenlos waren die New Orleans Saints zu Hause gegen die San Francisco 49ers und kamen mit 0:31 unter die Räder. 49ers-QB Steve Young warf auch im fünften Spiel Pässe für mehr als 300 Yards und überwand an seinem 37. Geburtstag als 20. NFL-Spieler die Grenze von 30.000 Yards aus Pässen: »Rekorde sind schön, aber Beständigkeit ist viel wichtiger«, erklärte er. Auf der anderen Seite hatte der junge QB Danny Wuerffel mit sieben Quarterback Sacks, einer Interception und zahllosen Situationen unter Druck einen schweren Stand: »Wir waren wirklich gut vorbereitet, aber sie haben uns in allen Belangen geschlagen.«

 

Kostspieliger Blackout

Cincinnati Bengals düpieren Pittsburghs Abwehr

Zwei Unaufmerksamkeiten der gegnerischen Abwehr verhalfen den Cincinnati Bengals Sekunden vor Schluß zu einem 25:20-Erfolg gegen die Pittsburgh Steelers. Zum Matchwinner für die Gastgeber wurde ausgerechnet QB Neil O’Donnell, der bis 1995 selbst für die Steelers gespielt und die einstige Stahlmetropole nach Pittsburghs Super-Bowl-Pleite im Januar 1996 verlassen hatte.

 

Wenn Träume wahr werden

Nach acht erfolgreichen Jahren in der Canadian Football League konnte QB Doug Flutie auch in der NFL seinen ersten Erfolg feiern. Er führte die Buffalo Bills zu einem 31:24-Sieg über die Indianapolis Colts. Flutie wurde für den verletzten Rob Johnson im ersten Viertel eingewechselt, da Johnson nach einem Quarterback Sack von DT Larry Chester nicht mehr einsatzfähig war. Bei Verdacht auf Rippenbruch ist es noch unklar, wie lange Johnson ausfällt.

 

Pannen-Festival in Tempe

In einer Partie mit 13 Ballverlusten behielten die Arizona Cardinals gegen die Chicago Bears mit 20:7 die Oberhand. Hatten sich die Cardinals vor einer Woche mit Turnovers noch selbst um einen möglichen Sieg gegen Oakland gebracht, so profitierten dieses Mal sie von den Angriffspannen. Zwei Fumbles brachten die Gastgeber kurz vor der Halbzeitpause auf die Siegerstraße. Beim Spielstand von 3:0 bereitete ein 29-Yard-Fumble-Return von DE Simeon Rice das 10:0 durch RB Mario Bates vor. Beim anschließenden Kickoff Return verlor Chicagos Glyn Milburn den Ball, den die Cardinals dann an Chicagos 14-Yard-Linie erobern konnten.

 

Perfekte Teamarbeit

Einer ragt aber wieder heraus: Terrell Davis

Eindrucksvoll unterstrichen die Denver Broncos ihre momentane Vormachtstellung in der AFC West und in der AFC allgemein. Wenn auch das Resultat von 21:16 gegen die Seattle Seahawks nicht gerade berauschend ausschaut, bewies man doch, daß man auf dem besten Weg ist, den Super Bowl verteidigen zu können. Bei den Seattle Seahawks dagegen beginnt langsam die Uhr gegen Head Coach Dennis Erickson zu ticken. Drei Niederlagen in den letzten drei Spielen zeugen davon, daß der vor der Saison selbstgestellte Anspruch, »ein Playoff-Team zu sein«, noch in weiter Ferne gelegen ist.

 

Nimbus zerstört

Mit einer glanzvollen Leistung beendeten die Minnesota Vikings mit einem 37:24-Sieg auf dem Lambeau Field eine seit 25 Heimspielen anwährende Serie ohne Niederlage der Green Bay Packers. Bei ständigem Nieselregen wurden die derzeitigen Schwächen der Packers von den Vikings aufgedeckt.

 

Oldies but Goldies

Randall Cunningham und den Vikings sowie Steve Young und den 49ers steht alles offen

Die Ansetzungen des kommenden Spieltags lassen einen nicht unbedingt mit der Zunge schnalzen. Die richtigen Spitzenspiele fehlen, obwohl es in einigen Divisionen hoch hergehen wird. Vielleicht etwas makaber: Zu den reizvollsten Begegnungen zählt das Spiel der Minnesota Vikings gegen die Washington Redskins, gerade weil der bisherige Saisonverlauf der beiden nicht gegensätzlicher hätte sein können.

 

Aufgabe gelöst

Deutschland qualifiziert sich für Europameisterschaften

Daß die deutsche Football-Nationalmannschaft einen Sieg über Österreich erzielen würde, war fast allen Beteiligten und Fans so sicher wie das Amen in der Kirche. Doch die deutsche Mannschaft tat sich im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich unerwartet schwer. Nur zwei Touchdowns konnten TE Werner Hippler (Frankfurt Galaxy/Cologne Crocodiles) und WR Max von Garnier (Hamburg Blue Devils) in den ersten beiden Vierteln erzielen - trotz einer eindeutigen Feldüberlegenheit der deutschen Mannschaft. In der Halbzeitpause konnte Head Coach Walter Rohlfing sein Team umstellen, um so die notwendigen Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Nach vier Vierteln stand es 42:0 für die deutsche Nationalmannschaft, war das Ticket zur EM-Endrunde im nächsten Jahr in Schweden noch souverän gelöst.

 

Stab fast komplett

Chandler beruft Assistenten für Berlin

Bis auf eine Position hat Head Coach Wes Chandler seinen Trainerstab für das noch immer namenlose Team Berlin komplett. Für die Posten des Offensive und Defensive Coordinators verpflichtete man erfahrene Coaches, die zudem wie Chandler selbst bereits mit der Situation in Deutschland vertraut sind. Offensive Coordinator wird Robert »Bob« Lord, der von der Frankfurt Galaxy nach Berlin wechselt.

 

Panther Meister

QB Philipp Lux überzeugt

Der neue Deutsche Juniorenmeister heißt Düsseldorf Panther. Im Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig besiegte das Team von Head Coach Steffen Breuer vor 1.400 Zuschauern die Darmstadt Diamonds mit 13:9 und sicherte sich damit zum siebten Mal den Titel beim Nachwuchs. Unter den Zuschauern des Junior Bowls befanden sich neben vielen Spielern des frischgebackenen Deutschen Meisters Braunschweig Lions auch QB Dino Bucciol und FB Bruce Reid vom Vizemeister Hamburg Blue Devils.

 

Party Zone

Braunschweig feiert den Meistertitel

Der Meisterjubel der Braunschweig Lions nach dem Sieg über die Hamburg Blue Devils im Hamburger Volksparkstadion war kaum verhallt, als, sowohl unter den Fans als auch unter den Spielern, die ersten Meisterschaftspartys begannen. Dabei waren es die Lions-Fans, die als erstes auf sich aufmerksam machten. Abgesehen von der Tatsache, daß die Bundesautobahnen 2 und 7 zwischen Braunschweig und Hamburg an diesem Abend voll von hupenden und Lions-Flaggen schwenkenden Autos waren, wurden auch sämtliche Vertretungen einer amerikanischen Fast-Food-Kette an eben diesen Autobahnen mit dem über sie hereinbrechenden Ansturm von »Partylöwen« offensichtlich grenzenlos überfordert.

 

Verkehrte Football-Welt

Nebraska von Texas A & M mit den eigenen Waffen geschlagen

Irgendwann verläßt auch den Tüchtigsten einmal das Glück. Eine Woche nachdem Meisterschaftsmitfavorit Nebraska gegen Oklahoma State mit dem Schrecken davongekommen war, verpaßte Texas A & M den Titel-Ambitionen des amtierenden Co-National Champions mit einem 28:21 einen ordentlichen Dämpfer. Besonders bitter für die Cornhuskers war, daß sie mit ihren eigenen Waffen - dominierendes Laufspiel und starke Abwehr - geschlagen wurden.

 

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