HUDDLE Nr. 37 vom 11.09.1997

Hanau läßt die Kieler Träume platzen

Achillesferse: die Kieler Special Teams

Die Saison ist für die Kiel Baltic Hurricanes beendet. Nach einem dramatischen Spiel gegen die Hanau Hawks verabschiedeten sich die Kieler aus den Playoffs. Nach der 25:41-Niederlage gegen den Südmeister stehen die Canes als einziger der Bundesliga Nord mit leeren Händen da.

 

Landsberg in Hamburg ohne Chance

Höchster Sieg in der Vereinsgeschichte der Blue Devils

Nach dem relativ normalen Wochenendausflug des Deutschen Meisters in die oberbayerischen »Niederungen« erwarteten nicht wenige ein geruhsames »Trainingsspiel« gegen die Landsberger Gäste. Dementsprechend weilten auch nur 8.300 Zuschauer, für Devils-Verhältnisse eher unterdurchschnittlich, im Volksparkstadion, um die Einstellung eines vereins-internen Rekordes mitzuerleben. Mit 69:0 fertigte man einen harmlosen Kontrahenten ab.

 

Pflichtaufgabe erfüllt

Cowboys verabschieden sicht achtbar vom Publikum

Ungewöhnlich wenig Interesse fand die Viertelfinalbegegnung der heimischen Cowboys gegen die Braunschweig Lions beim Münchner Publikum. Nicht einmal 1.500 Zuschauer, darunter rund 100 Fans aus Braunschweig, wollten den letzten Auftritt der Cowboys in der Saison 1997 sehen. Ob es an der deutlichen Hinspielniederlage und der damit nur noch theoretischen Chance, das Halbfinale zu erreichen, oder an der in Bayern andauernden Ferienzeit lag, ist schwer zu sagen.

 

Trainingsstunden

Köln dominiert gegen die Rams nach Belieben

Annährernd 2.000 Zuschauer besuchten das Viertelfinal-Rückspiel der Colog-ne Crocodiles gegen die Noris Rams. Die Kölner besiegten die Franken dieses Mal mit 49:7 und stehen damit im Halbfinale. »Football hat nichts mit Gnade zu tun«, so Crocodiles-Head-Coach Claus Brüggemann vor dem Spiel, bei dem es um nichts mehr ging. Zu deutlich hatten die Kölner das Hinspiel gewonnen. Walter Rohlfing, designierter Head Coach der Nationalmannschaft, mochte sich zum Spiel verständlicherweise nicht äußern. Er wollte nur Spieler beobachten.

 

Adler-Schlußspurt bringt kleines Polster

Der Berliner Bundesligist braucht lange,
um sich gegen Paderborn in Szene zu setzen

Am Ende jubelten sie fast so wie vor sechs Jahren bei ihrer letzten Meisterschaft: Nach dem 28:21 der Berlin Adler über die Paderborn Dolphins im Relegationshinspiel gab es Freudenausbrüche, wie sie anläßlich des nur knappen Siegs lediglich vor dem Hintergrund einer Saison mit zehn Niederlagen in zehn Spielen für Außenstehende begreiflich waren. Oder natürlich wegen des zwischenzeitlichen 21:7-Vorsprungs der Gäste aus Westfalen, deren Coach Mike Sullivan dennoch ein relativ zufriedenes Fazit sog: »Jetzt wissen meine Spieler, wie es ist, gegen einen Erstligisten zu spielen.«

 

Weichen gestellt

Scorpions mit beruhigendem Vorsprung

Die Stuttgart Scorpions sind dem Klassenerhalt in der Bundesliga einen großen Schritt näher gekommen. Auf ihrem Trainingsfeld (hier trugen sie auch früher ihre Spiele in der 2. Bundesliga aus) schlugen sie nach anfänglichen Problemen die Hurricanes aus dem Saarland deutlich mit 33:7.

 

Wieder zurechtgestutzt

Bills-Verteidigung stoppt New York Jets

Nachdem Buffalo-Bills-QB Todd Collins mit seinem dritten Touchdown-Paß für die 28:22-Führung gesorgt hatte, hielt seine Verteidigung die New York Jets in den letzten fünf Minuten von der Endzone fern und schlug damit das Überraschungsteam des ersten Spieltags. Collins komplettierte 15 seiner 22 Pässe für 210 Yards, während auf der anderen Seite Neil O’Donnell nur 16 von 37 Pässen für 218 Yards an den Mann brachte. Beide produzierten außerdem noch jeweils zwei Interceptions.

 

Die Grenzen aufgezeigt

Baltimore Ravens verdienter Sieger gegen Cincinnati Bengals

Die Baltimore Ravens entschieden das Duell zweier paßorientierter Teams dank des besseren Laufspiels und der im entscheidenden Moment konzentrierteren Defense verdient mit 23:10 für sich. Während die Ravens es endlich einmal schafften, eine Führung bis zum Schlußpfiff zu verteidigen, mußten die vor der Saison als Geheimfavorit gehandelten Bengals erkennen, daß ihnen zum Spitzenteam doch noch einiges zu fehlen scheint.

 

Weitere Verluste

Der Einstand des Super-Bowl-Champions Green Bay Packers verlief vom Resultat her nach Maß. Mit 38:24 wurden die Chicago Bears wieder nach Hause geschickt. Doch ansonsten gab es für die Packers nicht viel Positives. Zu Beginn des Spiels fielen zwei wichtige Stützen verletzt aus. Zuerst erwischte es im ersten Spielzug überhaupt CB Craig Newsome mit einem Bänderriß. Für ihn hat sich damit die Saison erledigt. Wenig später folgte ihm TE Mark Chmura in die Katakomben des Lambeau Fields mit einem Anriß der Bänder. Er wird die nächsten sechs Spiele ausfallen.

 

Gefragt

Vieles deutet darauf hin, daß die Kulisse beim German Bowl XIX am 4. Oktober in Hamburg eine neue Rekordmarke für ein deutsches Endspiel erreichen wird. Letztes Jahr sahen 19.700 Zuschauer den ersten Finalsieg der Hamburg Blue Devils im heimischen Volksparkstadion, dieses Jahr darf erstmals der Sprung über die Marke von 20.000 Fans erwartet werden - zumindest für den Fall, daß der Titelverteidiger seiner Favoritenrolle auch in den Halbfinals gegen Köln gerecht wird und sich abermals für den German Bowl qualifiziert. Bereits vor rund zwei Wochen wurde im Vorverkauf die 3.000. Karte abgesetzt, damit liegt der Kartenabsatz 1997 um ein Vielfaches über den Vergleichswerten des Vorjahres. Auf der Haupttribüne und zunehmend auch auf der Gegenseite sind die guten Karten auf Höhe der Feldmitte kaum noch im freien Verkauf verfügbar. Ausgenommen die Kontingente, die für die Fans der teilnehmenden Mannschaften derzeit noch zurückgehalten werden und nach den Halbfinals erhältlich sein sollen.

 

Ohne Olszewski

Der Ex-World-League-Profi und jetzige Vizepräsident der Düsseldorf Panther Gerald Olszewski hat einen ihm angebotenen Posten im Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft abgelehnt. Das Thema Nationalteam sei für ihn »erledigt«, meinte der ehemalige Offensive Lineman, der 1995 als bester europäischer Spieler der World League ausgezeichnet worden war. Olszewski deutete über eine Pressemitteilung seines Clubs an, er befürchte, daß der Einfluß der World League auf die deutsche Nationalmannschaft dazu führen könne, daß »da Politik gemacht wird und vieles auf der Strecke bleiben wird.«

 

Toronto auf Titelkurs

Nur Eskimos und Alouettes noch dran

Mit zwei eindrucksvollen Siegen über Hamilton und Winnipeg bestätigten die Toronto Argonauts einmal mehr ihre Übermacht in der kanadischen Profiliga. Auf ihren Fersen bleiben mit je einem Sieg weniger die Edmonton Eskimos und die Montreal Alouettes.

 

Die Favoriten spielen sich warm

Zitterpartien für Notre Dame und Florida State

Im großen und ganzen planmäßig ging es am zweiten Spieltag in den Spielen mit Top-25-Beteiligung zu. Mit einer Ausnahme setzten sich die Favoriten durch. Zwei von ihnen - Florida State und Notre Dame - mußten aber bis zum Schluß um den Sieg zittern.

 

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