HUDDLE Nr. 16 vom 18.04.1996

Ziel ist der dritte Platz

Nie für ernst genommen - jetzt greifen sie nach den Sternen

Gesetzt dem Fall, es würde eine feste Faustformel für die Razorbacks geben, müßten sie in ihrer ersten Bundesliga-Saison Zweiter der Süd-Gruppe und im nächstem Jahr Süd-Champion werden. So ging es bislang immer in den beiden Jahren nach einem Aufstieg zu. Doch aus derartigen Träumen werden Spieler wie auch passive Vereinsmitglieder vom Razorbacks-Abteilungsleiter der TG Rüsselsheim Andreas Günther in die Wirklichkeit zurückgeholt. In der ersten Division herrsche eine ganz andere Luft und die sei verständlicherweise erheblich schweißgetränkter als die der Vergangenheit.

 

Luck fühlt sich Europa verpflichtet

Nicht ohne Anlaufschwierigkeiten ging es beim ersten World-League-Spiel mit der neuen Europäer-Regel zu. Nachdem Frankfurt Galaxy von Beginn an stets mindestens einen Deutschen auf dem Platz hatte, wurde prompt der erste Spielzug des Titelverteidigers ohne »national« mit einer 5-Yard-Strafe belegt, weil er während einer Serie gespielt wurde, bei der ein solcher Einsatz gerade vorgeschrieben war. Head Coach Ernie Stautner ließ entrüstet den Hauptschiedsrichter zu sich an die Seitenlinie kommen und räumte später auf der Pressekonferenz Schwierigkeiten mit der neuen Regel ein: »Zu dem Zeitpunkt dachte ich, die Regel wäre gerade ‘off’. Es ist halt ein bißchen kompliziert und bedarf weiterer Präzisierung.« Vielleicht lag’s auch daran, daß die Schildchen mit der Euro-Flagge am Versuchsanzeiger nicht an- und abmontiert wurden, sondern je nach Status der Serie nach hinten oder vorn gedreht wurden. Auch den Zuschauern blieb erst einmal unklar, wo »hinten« und wo »vorn« ist: Zeigt die blaue Fahne an den beiden Down Markern nach innen (zum Spielfeld), ist eine Serie »on«, muß mindestens ein Europäer dabei sein. Sehen die Zuschauer dagegen die Flagge, weil sie vom Spielfeld weg nach außen gekehrt ist, gilt die Bestimmung gerade nicht.

 

Lions brüllten mit Erfolg

3.100 Zuschauer bei Kieler Bundesliga-Premiere

In der Bundesliga weht ein rauher Wind. Um diese Erkenntnis sind die Baltic Hurricanes jetzt reicher. Zum Saisonauftakt verloren die Kieler mit 27:45 gegen die Braunschweig Lions, die schon vor dem Spiel bundesweit als einer der Favoriten der Bundesliga Nord gehandelt wurden. Die Vorschlußlorbeeren bestätigten die Lions im Holsteinstadion nicht nur mit einem lautstarken Gebrüll. Sie beeindruckten vielmehr durch das variablere Angriffsspiel. Für 3.100 Zuschauer war es aber allemal ein Football-Fest.

 

Blamage für München

Pleiten, Pech und Pannen: David schlägt Goliath

Rüsselsheims QB Dennis Williams sagte noch letzten Dienstag auf einer Pressekonferenz, »das Spiel gegen München ist wie David gegen Goliath«, doch dabei vergaß er wohl zu erwähnen, wer David und wer Goliath ist. München muß es sich gefallen lassen, wenn von einem Armutszeugnis gesprochen wird, denn mehr war der bayerische Auftakt nicht. 37:2 war schließlich der Endstand zugunsten des Aufsteigers, der zwei leicht verdiente Punkte auf sein Konto brachte.

 

Köln - Hamburg

Spitze

Mit den Siegern der beiden Rematches der Halbfinals 1995 vom letzten Wochenende bekommt das Kölner Publikum die erste Partie des Jahres geboten, die nach aktuellen Ergebnissen ein Spitzenspiel ist. Beide haben sich vor der Saison mit amerikanischen und anderen Neuzugängen verstärkt und wurden dafür gleich zum Auftakt durch Siege gegen direkte Playoff-Rivalen belohnt. Für beide Clubs gilt ohnehin: Alles andere als die Meisterschaft wäre am Ende eine Enttäuschung.

 

Rebels geschlagen

Fehlstart für Bundesligaabsteiger

Bundesligaabsteiger Berlin Rebels mußte zum Saisonstart gleich eine Niederlage auf heimischem Boden hinnehmen. Die Troisdorf Jets entführten mit 20:15 beide Punkte aus der Hauptstadt.

 

Next Generation

Vorschau auf die NFL Draft in New York

Was haben Offizielle, Coaches und Talentspäher der 30 NFL-Teams sowie deren Fans einerseits und Millionen deutscher Lotto-Spieler andererseits gemeinsam? Die Antwort: Am kommenden Wochenende erwarten beide gespannt den Ausgang einer Lotterie, die einen bei der 61. NFL Draft in New York, die anderen bei der Ziehung der Lottozahlen. Und wie bei letzterer wird es auch bei der NFL Draft ein paar Hauptgewinner geben, viele Kleingewinner - und natürlich Nieten.

 

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