HUDDLE Nr. 42 vom 19.10.1995

Top-25-Ranglisten in der Kritik

Sind Abstimmungen in den ersten Wochen Muster ohne Wert?

Die Unzufriedenheit über die Art der Meister-Ermittlung in der Division 1-A ist in den letzten Jahren immer größer geworden, ohne daß sich die NCAA bis jetzt zu einer Einführung von Playoffs durchringen konnte. Im Mittelpunkt der Kritik stehen dabei auch die Top-25-Ranglisten. Kritiker fordern jetzt, die ersten Abstimmungen nicht vor dem fünften Spieltag vorzunehmen.

 

John Rosenberg: Europa bietet den Schuß Abenteuer

Der Adler-Coach '95 sucht weitere Aufgaben in Deutschland,
auch wenn es nicht bei den Berlinern ist

Zu Hause in Tarzana, nördlich von Los Angeles, verbringt John Rosenberg, 1995 Head Coach der Berlin Adler, derzeit den ersten Teil seiner Ferien. Später im Herbst und im Winter hat er noch einige Reisen zu verschiedenen College-Teams vor allem an der Ostküste der USA eingeplant, will Freunde besuchen und ganz nebenher natürlich auf dem laufenden bleiben, was sich im US-Football so tut. Eingeplant ist allerdings auch ein Deutsch-Kurs, denn Rosenberg hat vor, sein Engagement in Deutschland 1996 fortzusetzen.

 

Der erste Eindruck

Knapp 40 NFL-Rookies im Kampf um Stammplätze erfolgreich

283 Neu-Profis haben den »vorletzten« Schritt zur NFL-Karriere 1995 geschafft. Nach jahrzehntelangem Training in den verschiedensten Schulen und Universitäten waren ihnen erst die NFL-Scouts gnädig, empfohlen sie den Coaches zur Verpflichtung. Und nach den Trainingscamps der Teams fanden genau jene 283 ihren Namen im endgültigen Kader für die Saison 1995 wieder. Geschafft? Nicht ganz: Denn der eine Fuß, den das Gros der Rookies so in die Tür der NFL bekommen hat, ist zu wenig, soll es nicht beim Ein-Jahres-Ausflug bleiben.

 

Salz in der Suppe

Die Überraschungen in der NFL gehen weiter

Ob man auf die Ergebnisse der letzten Woche blickt oder auf die Tabelle: So manch eingeschworener NFL-Fan kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Auch der 7. Spieltag machte da keinen Unterschied. An der Spitze der meisten Divisionen stehen Teams wie Tampa Bay oder St. Louis, die nun wirklich von niemanden dort erwartet worden wären. Die Indianapolis Colts bezwangen nach den Miami Dolphins auch die San Francisco 49ers, die Miami Dolphins konnten auch gegen die bis dahin sieglosen New Orleans Saints nicht gewinnen.

 

Erster Sieg des Südens

Als erster Südvertreter überhaupt gewinnen
die Darmstadt Diamonds die Jugendmeisterschaft

Fast wie eine Neuauflage jener Begegnung aus dem Jahre 1991, als Darmstadt schon einmal (in Hamburg) auf die Jugend der Düsseldorf Panther im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft traf, wirkte die Begegnung am vergangenen Samstagnachmittag in der ersten Halbzeit in Stuttgart. Kühle, hochmotivierte, aber fair spielende Diamanten-Jungs standen jener Düsseldorfer Jugend gegenüber, die es gerne ihren großen Kollegen aus der Bundesliga gleichtun wollte. Was für die Panther-Senioren galt, ist jedoch nicht übertragbar auf den Nachwuchs, eine andere Mannschaft, ein anderer Geg-ner und vor allem ein ganz anderes Spielsystem. Dieses Mal war Fortuna auf seiten der Darmstadt Diamonds, die mit 19:13 die Deutsche Meisterschaft der Football-Jugend in den Süden holten.

 

Anschluß verloren

AFC Champion San Diego nach erneuter Niederlage in der Krise

Die San Diego Chargers (3-4) verabschiedeten sich mit einer 9:23-Heimniederlage gegen die Dallas Cowboys (6-1) aus dem dem Rennen um Platz eins in der AFC West. Angesichts der engen Tabellensituation in der AFC muß der amtierende AFC Champion aufpassen, daß er nicht auch noch im Kampf um die Wild-Card-Plätze ins Hintertreffen gerät.

 

Ostküstenduell sieht Eagles vorn

Schwache Giants-Quarterbacks

Im Giants-Stadion traffen mit den New York Giants (2-5) und den Philadelphia Eagles (4-3) zwei Mannschaften der NFC East aufeinander, die am letzten Spieltag als Sieger vom Platz gingen und sich anschickten, die Verfolgung der Dallas Cowboys aufzunehmen. Am Ende hatten die Eagles das bessere Ende für sich, damit Platz zwei und konnten sich mit einem 17:14-Sieg für die 13:16-Heimniederlage in der vergangenen Saison revanchieren.

 

Gleichwertige Gegner

Im Spitzenspiel in der AFC West, das hielt, was man sich von ihm versprochen hatte, setzten sich die Kansas City Chiefs (5-1) gegen die San Diego Chargers (3-3) mit 29:23 nach Verlängerung durch. Das Spiel war insgesamt ausgeglichen und hätte genauso gut auch anders herum ausgehen können. Als die Chargers 72 Sekunden vor Spielende das 23:16 erzielten, sah es ganz nach einem Erfolg des amtierenden AFC Champions aus. Dann aber zeigte Kansas Citys QB Steve Bono, was er in all den Jahren als Joe Montanas Ersatzmann gelernt hat. Innerhalb von nur 51 Sekunden führte er die Chiefs in acht Spielzügen von der eigenen 21-Yard-Linie zum Ausgleichs-Touchdown. In der Verlängerung vereitelte die Abwehr der Chiefs zweimal durch QB Sacks und den daraus resultierenden Raumverlust mögliche Field-Goal-Chancen der Chargers.

 

Droht der Absturz?

New Orleans Saints verpassen Miami Dolphins zweite Niederlage

Die New Orleans Saints (1-5) nutzten vier Ballverluste des Gegners zu vier Touchdowns und kamen so mit einem 33:30-Erfolg gegen die Miami Dolphins (4-2) zu ihrem ersten Saisonsieg. Die Miami Dolphins, bis vor einer Woche heißer Super-Bowl-Kandidat, müssen nach der zweiten Niederlage innerhalb von acht Tagen aufpassen, daß sie nicht den Anschluß an AFC-East-Spitzenreiter Buffalo verlieren.

 

Flatternde Nerven

Colts stürzen mit den 49ers den zweiten Favoriten in Folge

50 Sekunden vor Schluß mußten die Indianapolis Colts (4-2) noch einmal um ihren zweiten Sensationserfolg in Folge zittern. Doch 49ers-Kicker Doug Brien setzte den Ball bei seinem 46-Yard-Field-Goal-Versuch rechts neben die Pfosten, und die Colts konnten sich nach dem hauchdünnen 18:17-Sieg über die San Francisco 49ers (4-2) die zweite Kerbe in ihren Colt schnitzen. Wie schon beim Erfolg über die Dolphins war Colts-K Cary Blanchard in Schußlaune und avancierte erneut zum Matchwinner.

 

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