HUDDLE Nr. 39 vom 28.09.1995

Erste Zwischenbilanz

Miami Hurricanes sind bislang die größte Enttäuschung

Der erste Monat der Saison 1995 neigt sich seinem Ende entgegen, Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Das erwartete Bild an der Spitze und jede Menge Überraschungen, das sind die Merkmale der ersten Wochen. Der größte »Flop« im bisherigen Saisonverlauf sind die Miami Hurricanes, die - vor der Saison als Top-10-Team eingestuft - zum ersten Mal seit elf Jahren nicht in den Top 25 vertreten sind.

 

Die Spätstarter

San Diego Chargers nach Anlaufschwierigkeiten erfolgreich

Die Spezialisten für spektakuläres Angriffsspiel sind sie nicht, aber dafür erfolgreich. Gemeint sind die San Diego Chargers (3-1), die das wichtige Duell in der AFC West gegen die Denver Broncos (2-2) mit 17:6 gewannen. Allerdings brauchte der amtierende AFC Champion erneut einige Anlaufzeit.

 

Bucciol und Enger die Helden des Jahres

Meister-Coach und Quarterback des Vizemeisters von den HUDDLE-Lesern gekürt

Dino Bucciol von den Hamburg Blue Devils ist Deutschlands Footballer des Jahres, Robert Enger vom Meister Düsseldorf Panther Deutschlands Coach des Jahres. So sahen es jedenfalls die HUDDLE-Leser, von denen dieses Jahr 409 Gebrauch davon machten, ihre »Lieblinge« per Stimmzettel kundzutun. Ein bißchen ist das übrigens jetzt schon fast Tradition, daß bei dieser Leserwahl der Coach des Deutschen Meisters immer gute Karten hat, bei den Spielern aber bei vielen Lesern gerade der Kader des Vizemeisters die wahre Fundgrube auf der Suche nach geeigneten Kandidaten ist.

 

Der Süden leuchtet

Erstes Bundesliga-All-Star-Spiel leichte Beute der Süd-Auswahl

81 Bundesliga-Akteure verlängerten am Wochenende die Saison 1995 um (mindestens) ein weiteres Spiel. Zum ersten Mal gab es nach dem German Bowl ein Auswahlspiel nach »Pro-Bowl«-Vorbild. Außer der »Ehre«, die es für die jeweilige geographische Herkunft »Nord» oder »Süd» einzulegen galt, war das Spiel gleichzeitig auch ein Härtetest für deutsche Nationalmannschaftskandidaten: Am kommenden Sonnabend trifft eine Auswahl der besten jener 81 Akteure in Hamburg auf die Vertretung Englands.

 

Das Imperium schlägt zurück

NFL verklagt Dallas-Cowboys-Eigner Jerry Jones

Die Fronten verhärten sich. Letzte Woche reichte die NFL vor einem New Yorker Gericht eine Klage auf 300 Millionen Dollar Schadensersatz gegen Jerry Jones, Besitzer der Dallas Cowboys, ein. Der Grund: Jones hatte vor kurzem Verträge mit dem Getränke-Konzern »Pepsi« und dem Sportartikel-Hersteller »Nike« abgeschlossen und damit die Praxis unterlaufen, daß die NFL nur als Ganzes Verträge mit Sponsoren abschließt. Jones’ Verhalten rüttelt, wenn man ihn gewähren läßt, an der Existenz der NFL in ihrer jetzigen Form.

 

Erstes Viertel fast vorbei

Tabelle nimmt Konturen an

Wäre die ganze Saison ein einzelnes Football-Spiel, dann würden in der NFL am nächsten Wochenende zum ersten Mal die Seiten gewechselt werden. Die meisten der 30 Teams haben bei bisher vier Spielen ein Viertel der Regular Season bereits hinter sich. Und obwohl nun der Oktober mit seinen spielfreien Wochenenden für die Teams beginnt (nächste Woche pausiert die NFC Central mit Ausnahme der Buccaneers), lassen sich erste Fingerzeige auf die zum Jahresende beginnenden Playoffs schon jetzt entdecken.

 

Abwehr legt den Grundstein

Das Duell der beiden Top-Favoriten auf den Gewinn der AFC Championship endete mit einem klaren 23:10-Erfolg der Miami Dolphins (3-0) gegen die Pittsburgh Steelers (2-1). Ein Erfolg, der für die Dolphins noch einmal Gold wert sein kann. Die Zeiten, in denen sich in Miami alles auf QB Dan Marino konzentrierte, sind offenbar vorbei. Es war die Abwehr, die den Grundstein zum Erfolg legte. Mit zwei Interceptions und einem eroberten Fumble bereitete sie alle 17 Punkte der ersten Halbzeit vor. Außerdem meldete sie Pittsburghs Laufspiel weitgehend ab und verstärkte damit den Druck auf den ohnehin überforderten QB Mike Tomczak. Trotz der mageren Ausbeute des Steelers-Angriffs blieb die Partie vom Ergebnis her bis in die Schlußminute der ersten Halbzeit offen. Erst als RB John L. Williams eine Minute und 21 Sekunden vor der Pause den Ball an der eigenen 21-Yard-Linie verlor und die Dolphins 34 Sekunden später das 17:3 erzielten zeichnete sich die Entscheidung ab.

 

Brummschädel auf Erfolgskurs

Rams gewinnen das Spiel und verlieren ihren Spielmacher

Gemäß dem altbewährten Erfolgsrezept, nachdem die Mannschaft gewinnt, die die wenigsten Fehler macht, »kochten« die St. Louis Rams (4-0) die Chicago Bears (2-2) ab, die beim 100. Aufeinandertreffen beider Mannschaften das Spiel mit einem kostspieligen Ballverlust einleiteten: Einen Fumble von Bears-QB Erik Kramer im zweiten Spielzug des Spiels trug Toby Wright 73 Yards in die Endzone der Gäste zurück.

 

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