HUDDLE Nr. 46 vom 17.11.1994

Vorspiel in Candlestick

San Francisco 49ers gewinnen Duell der »Schwergewichte«

In einem Spiel, das für die meisten nur das Vorspiel zum NFC Championship Game im Januar war, gewannen die San Francisco 49ers (8-2) gegen Titelverteidiger Dallas Cowboys (8-2) mit 21:14. Das Spiel glich einem Kampf zweier Schwergewichts-Boxer, bei dem ein oder zwei Unaufmerksamkeiten die Entscheidung bringen können.

 

Fassungslos

Ballverlust kostet Chiefs den sicher geglaubten Sieg

Fast vier Viertel lang war von der vielgerühmten Chargers-Offense nichts zu sehen. Doch eine Interception von Chiefs-QB Joe Montana bot den Chargers eine Gelegenheit, die selbst die enttäuschenden Gäste nicht ausschlagen konnten. Am Ende reichte es für die San Diego Chargers (8-2) zu einem hauchdünnen 14:13-Erfolg über die Kansas City Chiefs (6-4).

 

Glücklicher Sieg

Trickspielzug verhilft Chicago Bears zum Sieg in Miami

Gelegentlich einmal ein Spiel nach mageren Leistungen noch knapp zu gewinnen, das ist schön und gut, nur sollte man nicht versuchen, das zur Regel werden zu lassen. Eine Woche nach ihrem mühevollen Sieg gegen Indianapolis mußten die Miami Dolphins (7-3) mit einer 14:17-Niederlage gegen die Chicago Bears (6-4) dies lernen..

 

Cleveland who? Eight and two!

Safety Stevon Moores markige Worte zum Erfolg der Browns

Die Cleveland Browns (8-2) gehören momentan zwar zu den »Powerhouses« in der AFC, doch immer noch scheint ihnen der dafür zustehende Respekt verwehrt zu bleiben. Gegen die Philadelphia Eagles (7-3) erzielten die Browns mit 26:7 den achten Sieg in der laufenden Saison und brachten sogar das Kunststück fertig, zum ersten Mal in 21 Spielen die von QB Randall Cunningham angeführten Eagles vor heimischen Publikum zu schlagen. Der Sieg der Browns führte in der Tat über die Ausschaltung der Paßkünste Cunninghams, dem kein Touchdown-Paß gelang und dessen Interception zu einem Field Goal durch die Browns führte.

 

Totale Demontage

In einem Spiel, das nicht mehr war als eine lästige Pflichtübung, schlugen die Dallas Cowboys (8-1) die New York Giants (3-6) mit 38:10. Der Erfolg wurde überschattet von einer weiteren Verletzung eines Cowboys-Spielers. WR Alvin Harper wurde bei einem Paß in die Giants-Endzone im letzten Spielzug vor der Halbzeit-Pause verletzt. Aus dieser Szene entwickelte sich ein minutenlanges Handgemenge, in dessen Verlauf James Washington von den Cowboys einen Giants-Spieler mit einem Kamera-Stativ bedrohte, das er einem Fotografen entrissen hatte. Die Cowboys waren der Meinung, daß eine regelwidrige Attacke für Harpers Verletzung verantwortlich war.

 

Auf der Zielgeraden

Die ersten Entscheidungen sind gefallen

In der College-Saison ist der Endspurt eingeläutet. Noch zwei volle Spieltage und das SEC Championship Game am 3. Dezember, dann steht fest, wer am 1. und 2. Januar um die Meisterschaft spielen wird. An der Spitze der Top 25 brachte der letzte Spieltag zwar nur wenig Veränderung, aber was die Zusammensetzung der Bowl-Spiele betrifft, fielen die ersten Entscheidungen.

 

Mantzaridis geht

Mißtrauensvotum durch die Mehrheit der Panther-Mannschaft
veranlaßt den zweimaligen Meistertrainer des Clubs zum Rücktritt

Alljährlich beginnt in den Jecken-Metropolen die Karnevalszeit am 11. 11. um 11.11 Uhr. Und dieses Jahr melden sich in der rheinischen Frohsinns-Hochburg Düsseldorf auch die Football-Narren zu Wort: In einer bislnag einzigartigen Panther-Palastrevolte stürzten die Spieler des deutschen Rekordmeisters ihren Trainer. Nachdem 30 Akteure aus dem 42köpfigen Kader des amtierenden Titelträgers durch ihre Unterschrift Christos Mantzaridis das Vertrauen entzogen hatten, warf der die Brocken hin: »So habe ich keine Lust mehr, selbst wenn ein Teil der Spieler trotz ihrer Ankündigung mit mir weitermachen würde, hätte es doch keinen Zweck. Ich muß weder bei den Spielern darum betteln, Trainer bleiben zu dürfen. Noch muß ich mir von Leuten, die ich selbst irgendwann in den letzten Jahren geholt habe, sagen lassen, daß ich den ‘Spirit’ gefährden würde, oder was für das Team das beste ist.«

 

Washington Huskies:

Der Hund, das unbekannte Wesen...

Das war ja auch so eine Sache. Der erste Nickname der University of Washington war »Sundodgers«, ein recht eigentümlicher und auch wohl einzigartiger Name. Aber was ist denn ein »Sundodger«? Erklärungen gibt es eine ganze Reihe, zum Beispiel für »Dodger«: Schwindler oder auch Drückeberger. So war er denn wohl auch gemeint: ein »Sonnenschwindler«.

 

NFL Players of The Month: Oktober 1994

Flugs zu Fuß
Running Backs Sanders und Means Spieler des Monats Oktober

Seit sechs Spielzeiten läuft Barry Sanders von den Detroit Lions regelmäßig gegnerische Verteidiger schwindlig. In der Offseason schleift der 26jährige Sanders Autoreifen hinter sich her, in der regulären Saison lastet meist die gesamte Angriffslast seiner Mannschaft auf seinen Schultern. Sanders war der erste Spieler, den die Lions in der 89er Draft für sich auserkoren hatten, und seither nimmt die Punkte- und Rekordjagd ihren Lauf. Die Erfolgsstory von Chargers-RB Natrone Means ist noch nicht ganz so alt, und auch sein Laufstil ist mit dem von Sanders nicht vergleichbar. Während Sanders durch die Lücken tänzelt, bahnt sich der im vergangenen Jahr zu den Chargers gekommene Means seinen Weg, wo manchmal gar keiner ist. Die Fans in San Diego nennen ihn wegen seiner imposanten Statur - 245 amerikanische Pfund verteilt auf knapp über 170 Zentimeter - das »lebende Taxi« - schnell, schwer und schnurstracks.

 

Der Kampf um die AFC

San Diego hat sein Schicksal in der eigenen Hand

Ein Spiel überschattete am 11. Spieltag das übrige Geschehen in der NFL und dies zu Recht. San Francisco gewann das Duell der beiden NFC-Spitzenclubs gegen Titelverteidiger Dallas, zog damit nach Siegen mit den Cowboys gleich und eroberte den kleinen und am Ende möglicherweise entscheidenden Vorteil im direkten Vergleich der beiden. Halten beide Teams ihre Top-Form, ist kein ernsthafter Widersacher in der NFC in Sicht - und vielleicht auch nicht in der gesamten Liga.

 

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