HUDDLE Nr. 43 vom 27.10.1994

California-Berkeley Golden Bears:

Die älteste Tradition...

An der University of California in Berkeley hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1868 so manche Tradition herausgebildet. Die älteste noch »gefeierte« Tradition ist die des »Golden Bears«, wenn das überhaupt so ausgedrückt werden darf. Um Nicknames geht es uns bekanntermaßen, doch der »Golden-Bear«-Nickname war zunächst nicht als Beiname erfunden worden. Erst war es ein »Reisebegleiter« aus Stoff, »Fan-Equipment« sozusagen, später entwickelte sich daraus eine Siegeshymne. Und über die Siegeshymne bekam »das Kind den Namen«. Das ging so:

 

Manischer Montag unvermeidlich

Giants und Steelers übertreffen sich an Unvermögen

Die Spieler der New York Giants (3-4) und der Pittsburgh Steelers (5-2) müssen sich nach ihrer Pleitepartie, die die Steelers knapp mit 10:6 für sich entschieden, auf einen manischen Montag gefaßt machen. Ob der fällige Tobsuchtsanfall von Giants-Trainer Dan Reeves einen Wechsel auf der Quarterback-Position zur Folge haben wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, daß beide Mannschaften den Sieg nicht verdient hatten. Im andauernden Nieselregen in New York fabrizierten beide Mannschaften insgesamt sieben Ballverluste, zwei Punts, die nicht über 22 Yards hinauskamen, und noch eine Vielzahl anderer Fehlleistungen.

 

Schwindlig gelaufen

Läufe von Sanders & Co. führen zum Sieg

Die Detroit Lions (3-4) mußten gegen die Chicago Bears (4-3) schon alle Register ziehen, um mit 21:16 knapp die Oberhand zu behalten. Im Traditionsduell der NFC Central war KR Mel Gray der vielumjubelte Held des Spiels, nachdem er mit einem 102-Yard-Kickoff-Return die Lions mit 21:7 in Führung gebracht hatte. Mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Viertels waren die Lions mit 14:0 in Führung gegangen und bestachen in der ersten Halbzeit durch eine aggressive Defense und einen erneut äußerst agilen RB Barry Sanders. Trotz eines ständigen Rückstands gaben sich die Erzrivalen aus Chicago nicht auf und hatten in den Schlußminuten sogar noch Chancen auf den Sieg.

 

Ein einziges Trauerspiel

Chargers kassieren gegen Broncos erste Saisonniederlage

Nachdem sie wochenlang auf einer Erfolgswelle geschwommen waren, wurden die San Diego Chargers (6-1) mit einer 15:20-Niederlage gegen die Denver Broncos (2-5) auf den Boden der Football-Realitäten zurückgeholt. Die Gäste waren in einem schwachen Spiel zwar nicht viel besser als die Chargers, nutzten die Fehler der Gastgeber aber konsequenter aus.

 

Duell der QB-Stars

Es war kein Spiel für schwache Nerven. Im besten Monday Night Game dieser Saison gewannen die Kansas City Chiefs (4-2) bei den Denver Broncos (1-5) mit 31:28. Für die Gastgeber war es da kein Trost, daß sie ihr bislang bestes Saisonspiel machten. Der Held des Abends war einmal mehr die lebende QB-Legende in Reihen der Chiefs, Joe Montana. Acht Sekunden vor Spielende warf er den entscheidenden TD-Paß auf WR Willie Davis und krönte damit seine Glanzvorstellung. Die Schlußminuten hatten es wahrhaft in sich. Mit 21:24 in Rückstand schien das Spiel für Denver verloren, als WR Shannon Sharpe rund fünf Minuten vor Schluß nach einem gefangenen Paß den Ball an Kansas Citys 40-Yard-Linie verlor. Doch nur Sekunden später unterlief Chiefs-RB Marcus Allen das gleiche Mißgeschick.. Das nutzten die Broncos aus und gingen sechs Spielzüge später durch einen TD-Lauf von QB John Elway mit 28:24 in Führung. Das einzige Problem daran: Den Chiefs verblieben noch eine Minute und 29 Sekunden Zeit: genug für Montana. In neun Spielzügen - dabei sieben Montana-Pässe - marschierten die Chiefs von der eigenen 25-Yard-Linie bis in Denvers Endzone.

 

Wirbel um McNair

Division-1-AA-Star stellt neuen NCAA-Rekord auf

Neben dem Kampf um die National Championship beherrschte in der letzten Woche ein Spieler aus der Division 1-AA die Schlagzeilen, QB Steve McNair von Alcorn State, einem Team aus dem Bundesstaat Mississippi. Beim 41:37-Erfolg seiner Mannschaft gegen Southern University brach er den seit drei Jahren von Ty Detmer (BYU, jetzt Green Bay Packers) gehaltenen NCAA-Rekord für »Total Career Yardage«.

 

Man ist im Gespräch...

Hamburg Blue Devils 1995 in der Bundesliga?

Noch bevor der letzte Ball von einem Bundesligaschiedsrichter in der Relegation zum Zeichen des Ende eines Spieles in die Höhe gestreckt worden ist, hat die Gerüchteküche bereits begonnen zu brodeln: Möglicherweise sollen 1995 die Hamburg Blue Devils - der Vorzeige-Vertreter der Football League of Europe (FLE), für viele aber auch das Aushängeschild hiesigen Football-Geschehens überhaupt - in der Bundesliga antreten. Gespräche zwischen Bundesliga-Manager Alex Leibkind und Blue-Devils- und FLE-Chef Axel Gernert wurden hinter den Kulissen jedenfalls bereits seit September geführt, nachdem die FLE 1994 ihre erste Saison mit vier deutschen und vier anderen europäischen Teams parallel zur Bundesliga ausgetragen hat und beide Organisationen in der Öffentlichkeit mit »harten Bandagen« einander bekämpft hatten.

 

Rebels verteidigen Bundesligaplatz

Kieler Gäste in Berlin hoffnungslos unterlegen

Die Berlin Rebels gehören nicht gerade zu den »Powerhouses« in der Bundesliga Nord, retteten sich in der abgelaufenen Saison mit etwas Glück gerade noch auf Platz fünf. Im entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen den Meister der 2. Bundesliga Nord aus Kiel mußten die Rebels aber kein bißchen zittern, ehe der auch in der Höhe verdiente 40:7 (14:0, 14:0, 6:0, 6:7)-Sieg feststand.

 

Stuttgart empfiehlt sich

Scorpions demonstrieren in Rothenburg Stärke

Die Bundesliga Süd hat ein neues Mitglied: Die Stuttgart Scorpions gewannen das Relegationsspiel in Rothenburg bei den Franken Knights, dieses Jahr Fünfter im Süden, geradezu »easy« mit 47:0 (7:0, 21:0, 16:0, 3:0). Vor 300 Zuschauern konnten die Gastgeber nur im ersten Viertel gegenhalten, mußten sich danach von den Stuttgartern phasenweise »Lehrstunden« erteilen lassen. Damit hat die Bundesliga Süd auch wieder ein Standbein in Baden-Württemberg, noch dazu in einer Großstadt, die im letzten Jahr mit einem großen Football-Publikumserfolg beim Eurobowl-Finale Hoffnungen geweckt hatte.

 

Die Dominanz des Nordens hält an

Berlin Adler zum dritten Mal Deutscher Jugendmeister

Auf der abschließenden Pressekonferenz drängte ein Thema das gerade abgeschlossene Footballspiel in den Hintergrund. Sind die Nordteams tatsächlich stärker als die Teams aus dem Süden Deutschlands? Kurz zuvor hatten die Berlin Adler mit einem 22:0 über die Frankfurt Gamblers die Dominanz der Nordmannschaften in den Jugendendspielen um ein weiteres Jahr verlängert.

 

Alte Bekannte

In der AFC leben Erinnerungen an Championship-Final-Schlachten auf

Auch die San Diego Chargers sind nun auf dem Boden der Tatsachen. Mit ihrem ersten Sieg in San Diego seit 1991 beendeten die Denver Broncos die Siegesserie der Chargers, dem bis dahin letzten ungeschlagenen Team der NFL. Es hat alles nichts genutzt: Wieder erlief Natrone Means 100 Yards (ein Spiel, in dem ihm das gelingt, haben die Chargers bisher noch nicht verloren), K John Carneys fünf Field Goals sicherten dem weiterhin die Spitzenposition unter allen Scorern, doch waren sie zuwenig, um Denver in Schach zu halten.

 

Lob für Allen

RB-Oldie ebnet Kansas City Chiefs den Weg zum Sieg

Was wären die Kansas City Chiefs (5-2) ohne ihre »alten Herren« Joe Montana und Marcus Allen? Nach Montanas großem Auftritt in Denver sechs Tage zuvor war es dieses Mal Allen, dem beim 38:23-Erfolg gegen die Seattle Seahawks (3-4) eine Schlüsselrolle zukam. Als es für seine Mannschaft eng zu werden drohte, sorgte er für den entscheidenden Durchbruch in Richtung Sieg.

 

NFL Players of the Month: September 1994

Das ist die Berliner Luft!
American Bowl-Teilnehmer sorgten für Furore

Die Zuschauer des diesjährigen American Bowls können sich im nachhinein glücklich schätzen, und Zweifler an der Klasse der beiden American-Bowl-Teilnehmer sollten für immer schweigen. Die San Diego Chargers und die New York Giants waren nicht nur die einzigen beiden Mannschaften in der NFL, die nach drei Spieltagen ungeschlagen waren, sondern stellten im September auch die beiden »Offensive Players of the Month«: QB Stan Humphries für die AFC und RB Dave Meggett für die NFC.

 

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