HUDDLE Nr. 27 vom 07.07.1994

Nevada Wolf Pack:

Vom grau-grünen Strauch auf den Wolf gekommen

Also, sagen wir es mal so: Für einige ist Reno und die nähere Umgebung sicherlich bekannter als die größte Stadt des »Silver State« Nevada Las Vegas. Klar, Las Vegas mit seinen 192.000 Einwohnern müßte eigentlich wegen seiner weltbekannten Spielhöhlen oder -höllen und der akustischen Ausdünstungen von Frank Sinatra jeder kennen (Fortunas Disneyland: »We put our money where our machines are«). Reno (110.000 Einwohner) und die in der Nähe Renos liegende Hauptstadt Carson City (35.000 Einwohner) sind so gewisse »Reizworte« für eine gewisse Fangemeinde. Wenn dann noch der Name »Cartwright« fällt, fällt es wie Schuppen von den Augen. Na klar, »Bonanza« ist gemeint. Südlich von Reno ist die Farm, die »Fernsehfarm«, Bonanza gelegen. Könnte man eigentlich auch drauf kommen, wenn man eine Folge gesehen hätte und der Vorspann läuft. Doch die Filmemacher haben die im Film dann brennende Karte, wie man sich erinnern kann, einfach um 90 Grad gedreht. So sieht man nur den See und ein paar Flecken, die die Städte markieren. Aber wir wollen ja nicht von Hoss und Little Joe berichten, sondern von der University of Nevada at Reno und der universitären Footballtruppe.

 

2. Bundesliga Nord

Keine Sensationen
Spitzentrio bleibt zusammen

Das Spitzentrio bleibt zusammen, obwohl Tabellenführer Kiel Baltic Hurricanes dienstfrei hatte und auf dem Weg in die Aufstiegsrelegation wohl nicht mehr zu stoppen sein wird. Die Buccaneers erledigten ihre Aufgabe gegen die Lübecker ohne Probleme, und auch die Blizzards ließen beim Tabellennachbarn Hildesheim nichts anbrennen. Sie halten mit dem Sieg in Hildesheim Anschluß an die Spitze. Einzig und allein überraschend war die Höhe der Niederlage der Bears gegen die Lokalrivalen aus Spandau. Mit 40 Punkten reisten die Spandauer nach Hause.

 

2. Bundesliga Süd

Simbach mit Riesenendspurt
Die 88ers springen mit Sieg über zwei Tabellenplätze

Diese Woche durften die zweitplazierten Landshut Dragons zuschauen, wie sich die Simbach Wildcats bei den Rosenheim Rebels aus der Affäre ziehen. Sie taten es letztlich »standesgemäß«, wenngleich es lange Zeit nach einer kleinen Sensation roch. Im ersten Viertel legten die Rosenheimer vor eigenem Publikum die Führung vor, die bis zur Halbzeitpause Bestand hatte. Im dritten Viertel gab es einen Schlagabtausch mit einem Vier-Punkte-Vorteil für die Gäste. Doch der K.O. für die Gastgeber kam im letzten Spielabschnitt. Letztendlich entstand so der deutliche Endstand von 46:14 (0:6, 0:0, 12:8, 34:0).

 

Austrian Bowl X

Wiener Meister
Vikings brechen Negativ-Serie gegen Grazer Giants

Dreimal standen die Vienna Vikings in ihrer Vereinsgeschichte bereits im Finale. Dreimal trafen die Vikings dabei auf die Levi’s Giants Graz. Dreimal galten die Wiener auf dem Papier als Favorit. Und dreimal mußten sich die Vikings als zweiter Sieger dem insgesamt sechsfachen Staatsmeister geschlagen geben. Das brachte den Giants die Vorherrschaft im österreichischen Football ein und den Vikings den Nimbus des ewig talentierten, mit allen Möglichkeiten ausgestatteten Teams, das jedoch immer im falschen Moment Nervenschwäche zeigt.

 

Auf Wiedersehen

Helsinki ohne Restchance, auch Frankfurt (fast) aus dem Rennen

Die Helsinki Roosters haben sich mit einem 18:31 in Hamburg nun endgültig aus dem Rennen um die Play-offs verabschiedet, haben auch keine theoretische Chance auf den Einzug in die Endrunde mehr. Und auch die Frankfurt Gamblers dürfen wohl kaum noch Gedanken an die Postseason verschwenden, nachdem sie im Heimspiel gegen Tabellenführer Munich Thunder mit 21:35 unterlagen. Beim zwischenzeitlichen 21:21-Ausgleich keimte die Hoffnung noch einmal auf, den Anschluß an die restlichen drei Teams der Central Conference wahren zu können, doch ehe Frankfurt sich versah, hatte ein erneut glänzend aufgelegter Tony Rice München schnell wieder in Führung gebracht, ein Vorsprung, den Thunder nicht mehr hergab.

 

Adler setzen sich durch

Royals verlieren auch zweites Interconference-Duell

Haben die Royals die letzten Begegnungen jeweils kurz vor Schluß verloren, so mußten sie bei ihrer 28:38-Heimniederlage gegen die Berlin Adler diesmal ihre Anfangsschwäche klar als Grund für die Abgabe der Punkte sehen. Mit nur zwei Spielzügen gelang es dem Gast, mit 14:0 in Führung zu gehen, und nach einem 30-Meter-Field Goal ging das erste Viertel klar an die Berliner.

 

Fast wie im richtigen Leben...

Comeback erunkt, aber nicht gelungen

Das war ja wie im richtigen (Football)-Leben. Wie in Amerika. Wie im Sun Devil Stadium. Hitze ohne Ende. Die Zuschauer stöhnen, die Spieler ächzen. Besonders die Rebels. Sie verschlafen den Beginn des Spiels, liegen schnell 0:14 zurück und halten dann während des gesamten Spiels dagegen, versuchen, wieder Anschluß zu bekommen. Doch das Comeback will nicht gelingen.

 

Panther überzeugen eine Halbzeit

Letztes Spiel für Head Coach Pfliegner

Bereits vor der Begegnung zwischen Solingen Hurricanes und Düsseldorf Panthern war klar, daß dies das letzte Spiel für Frank Pfliegner als Head Coach der Hurricanes war. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, wollten es die nur noch 33 Spieler ihrem Trainer und dem Gegner aus der Landeshauptstadt noch einmal zeigen. Eine Halbzeit hielten sie auch gut mit, doch nach dem Schlußpfiff der Schiedsrichter stand ein deutlicher 43:6-Sieg des Tabellenzweiten aus Düsseldorf fest.

 

Pflichtsieg der Habichte

Wieder Williams und Jones als Matchwinner

Die Hanau Hawks bleiben in der Südgruppe nach einem 18:7-Pflichtsieg über die Erding Bulls weiter auf der Erfolgsspur und betrieben beste Eigenwerbung für den Schlager am kommenden Sonntag gegen die Cologne Crocodiles. Vor der »Minuskulisse« von 1.614 Zuschauern fiel die Entscheidung gegen die Bulls bei »Bullenhitze« im zweiten Viertel, als Reginald Williams und Freddy Jones die 18:0-Pausenführung erzielten. Der verdiente Ehren-Touchdown von Thomas Reese fiel erst zwei Minuten vor Toreschluß.

 

Begnadeter Goliath

Football-Legende Anthony Munoz,
Schirmherr der Wilson NFL Junioren-Europameisterschaft

Spieler der Offensive Line führen ein Schattendasein. Glückt einem Running Back der Lauf in die Endzone, so zoomen Fernsehkameras auf die Siegerpose des Ballträgers, klicken die Fotoapparate hundertfach. Daß jeder Linienspieler der Angriffsformation seinen 130 Kilogramm schweren Kontrahenten zuvor niedergerungen hat, es bleibt meistens unerwähnt. Dennoch gab es Auszeichnungen für sie. So manch Quarterback oder auch Running Back bedankte sich auf seine Weise, beispielsweise mit einer goldenen Uhr, bei den für ihn so wichtigen »Schutzschilden«. Nur wenige Linienspieler der NFL erlangten im Laufe der 75 Jahre während der Ligageschichte öffentliche Bekanntheit. Wenigere noch wurden wahrhaft berühmt.

 

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