HUDDLE Nr. 51 vom 23.12.1993

Colorado Buffaloes:

Kennen Sie Ralphie nicht?

Schon früh hatte die University of Colorado die Schulfarben Silber, Gold und Schwarz. Der frühe Spitzname der Uniteams daher »Silver and Gold«. Der Ursprung des heutigen Namens und auch des recht ungewöhnlichen Maskottchens liegt in der Saison des Jahres 1934. Zum letzten Spiel der Saison hatten Studenten eine ausgefallene Idee. Sie liehen sich ein Büffel-Kalb aus, um es an der Sideline als Maskottchen zu präsentieren. Wie das Schicksal so »schlug«, der Gegner, die Utah Utes, wurde mit einem Punkt Differenz 7:6 besiegt. Der »Buffalo« wurde augenblicklich zum großen Hit bei den Fans und von diesem Spiel an hießen die Teams aus Boulder, einem Vorort von Denver übrigens, »Buffaloes« (mit einem »e«!). Die hier gemeinten »Buffaloes« werden zwar mit »Büffel« übersetzt, könnten aber in der zoologischen Begriffsvielfalt möglicherweise in die Irre führen. Genaugenommen sind die »Buffaloes« Bisons (Bison bison), die in Deutschland auch als »Indianerbüffel« bezeichnet werden und zu den Wildrindern und Büffeln zählen. Allesamt sind sie Paarzeher (Artiodactyla), zu denen nicht nur die Schweine, sondern auch Rehe, Gemsen, Rinder und beispielsweise auch Giraffen gehören. Vor allem bewohnten die Buffaloes die Wälder und Prärien Nordamerikas von Mexiko bis Kanada in gewaltigen Herden. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie erbarmungslos von den europäischen Einwanderern und deren Nachkommen auf rund 4.000 Tiere zusammengeschossen. Einerseits reizte das Tier als Trophy, andererseits wollte man den »Feinden«, den Indianern, ihre Lebensgrundlage entziehen. Und das waren nun einmal die Buffaloes. Den Indianern »gaben« sie alles: Felle, Fleisch, Zelte, Kleidungsstücke, Sättel, Gurte, Sattelgestell und Messer, Bogensehnen und Nähfaden, Stricke und Wolle. Im Prinzip waren die großen Bisonherden die wilden Haustiere und Existenzgrundlage der Indianer. Und das sind auch die Gründe, weshalb die Bisons sterben mußten, als die Kämpfe zwischen wildentschlossenen Farmern und Einwanderern und andereseits den eingeborenen Indianern tobten. Wenn man so will, begann lediglich aus rein strategischen Gründen das große Bisonabschlachten. Profitgier und Sucht nach Trophäen vollendeten das grausame Werk. Heute leben die Bisons geschützt in Wildreservaten und umfassen glücklicherweise wieder mehr als 30.000 Tiere. Eines dieser Tiere ist »Ralphie«, das Maskottchen der University of Colorado, das seinen Namen schon 1934 bekam. Seitdem ist es denn auch Tradition, daß »Ralphie« das Footballteam aufs Feld führt. Das ist allemal eine der großen Traditionen im amerkanischen College- wie auch Profifootball und genauso ansehenswert. Zu erwähnen ist lediglich noch, daß die gegnerische Mannschaft nicht selten vom Anblick des Bisons so irritiert ist, daß erst einmal jede Footballaktivität vergessen ist. Kann man sich auch gut vorstellen. Lassen sie mal ein drei Meter langes und fast zwei Meter großes Tier auf sich zutraben. Fehlt ihnen die Vorstellungskraft? Nun, ein Zoobesuch schafft da sicher Abhilfe. Allerdings fehlt auf dem Folsom Field für die Spieler der Schutzzaun eines Zoologischen Gartens.

 

Premiere im Paradies

Erste Aloha Bowl-Teilnahme für Fresno State und Colorado

Die beiden Teilnehmer am Aloha Bowl hatten ursprünglich höhere Ziele, den Gewinn der Championship in ihren Conferences. Eine Reise nach Hawaii ist allerdings gewiß eine angenehme Entschädigung. Für beide ist es zudem die erste Teilnahme am Aloha Bowl.

 

Weihnachtsgeschenke

Unerwartete Reise nach El Paso für Texas Tech und Oklahoma

Der John Hancock Bowl geht der Konkurrenz durch die anderen Bowls aus dem Wege und findet 1993 schon am 24. Dezember statt. Weihnachtlich muß auch den beiden Teilnehmern ums Herz werden. Die Teilnahme des einen hing vom Ausgang des Spiels zweier anderer Mannschaften ab, der andere hätte eigentlich gar nicht nach El Paso fahren dürfen.

 

Neue Gesichter

Liberty Bowl »befreit« sich von den Militärs

In Memphis war es zuletzt etwas eintönig geworden. Die Vergabe eines Platzes an den Gewinner der Spiele zwischen Air Force, Army und Navy hatte zur Folge, daß Air Force vier Jahre in Folge dabei war. Die Bindung an die »Service Academies« wurde nicht erneuert. Die beiden Teilnehmer1993, Louisville und Michigan State, treten erstmals in Memphis an.

 

Großzügige Gastgeber

Miami Dolphins verspielen Divisions-Titel mit Heimniederlage

Mit einem 47:34-Erfolg bei den Miami Dolphins (9-5) haben die Buffalo Bills (10-4) den entscheidenden Schritt zum Titelgewinn in der AFC East getan. Die Dolphins - ganz in vorweihnachtlicher Stimmung - erinnerten sich daran, daß Geben bekanntlich seliger ist denn Nehmen. Und so halfen sie dem in den letzten Wochen recht harmlosen Bills-Angriff mit Ballverlusten auf die Sprünge.

 

Mac« is back

Jim McMahons TD-Pässe besiegen Green Bay

Durch eine 17:21-Heimniederlage der Green Bay Packers (8-6) gegen die Minnesota Vikings vergaben die Packers die Chance, sich bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende einen Playoff-Platz zu sichern. Vikings-QB Jim McMahon, der den Vorzug vor Sean Salisbury erhielt, rechtfertigte das Vertrauen von Trainer Dennis Green mit drei TD-Pässen, zwei davon auf WR Cris Carter im dritten Viertel. McMahon schraubte damit seine Bilanz auf 24 Siege in den letzten 25 Spielen gegen Mannschaften aus der NFC Central, während die Packers bereits zum vierten Mal in Folge gegen die Vikings leer ausgingen.

 

Sieg dank Aikman

Dallas Cowboys nach Sieg bei New York Jets in den Playoffs

Mit einem 28:7-Erfolg bei den New York Jets (8-6) sicherten sich die Dallas Cowboys (10-4) als zweites Team nach den New York Giants einen Platz in den Playoffs. Für die Jets sieht es bei noch verbleibenden Auswärtsspielen in Buffalo und Houston in Sachen Playoffs düster aus. In einem Spiel, das von insgesamt neun Ballverlusten beider Teams geprägt war, waren es die Pässe von Cowboys-QB Troy Aikman, die am Ende den Ausschlag gaben.

 

Zuviel Mittelmaß

Es gab an diesem Spieltag gewiß schlechtere Spiele, aber so richtig zufrieden konnte man mit den gezeigten Leistungen beider Mannschaften beim 21:20-Erfolg der Pittsburgh Steelers (8-5) bei den Miami Dolphins (9-4) nicht sein.

 

Sieg im Spielerparadies

Utah State in Las Vegas erster Bowl-Gewinner der Saison

Mit dem Las Vegas Bowl zwischen Big West-Champion Utah State und MAC-Champion Ball State wurde am Freitag Abend die diesjährige Bowl-Saison eröffnet. So dramatisch wie im letzten Jahr zwischen Bowling Green und Nevada (35:34) wurde es dieses Mal zwar nicht, aber die Fans bekamen zumindest viele Punkte zu sehen. Am Ende hatte Utah State mit 42:33 verdient die Nase vorn.

 

Ungleiche Gegner in San Diego

Ohio State und BYU auf verschiedenen Wegen zum Holiday Bowl

Die beiden Teilnehmer am diesjährigen Holiday Bowl sind ein recht ungleiches Paar. Der eine, Ohio State, hatte eigentlich ein höheres Ziel angestrebt, der andere, BYU, mußte am Ende froh sein, in letzter Minute überhaupt noch in einen Bowl geschlüpft zu sein.

 

Nur Gewinner

Überraschungsmannschaften im Copper Bowl

In Tucson gibt es eigentlich nur Gewinner, ganz gleich, wie das Spiel ausgeht. Die beiden Teilnehmer Kansas State und Wyoming gehören zu den angenehmen Überraschungen dieser Saison. Und die Veranstalter freuen sich über einen regelrechten »Run« der Kansas State-Fans nach Eintrittskarten.

 

Chance zur Wiedergutmachung

USC will sich für den Freedom Bowl 1992 rehabilitieren

Wiedergutmachung ist das Motto, mit dem USC im diesjährigen Freedom Bowl gegen Utah antritt. Im letzten Jahr hatten die Trojans ihren damaligen Gegner Fresno State nicht ernst genommen und wurden dafür mit einer 7:24-Niederlage bestraft. Damit darf Utah in diesem Jahr nicht rechnen.

 

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