Jahresrückblick 1945

Rückkehr zur Normalität

Auch der Football kehrte mit dem Ende des zweiten Weltkrieges zur Normalität zurück. Das hieß vor allem, dass die Spielerknappheit, die die Liga in den Kriegsjahren geplagt hatten, zurückging und die vor dem Krieg geltende Mannschaftsstärke von maximal 33 Spielern wieder in Kraft gesetzt wurde. 638 NFL-Spieler hatten während des Krieges beim Militär gedient, 21 von ihnen waren dabei zu Tode gekommen. Für das Championship Game qualifizierten sich die Washington Redskins und die Cleveland Rams, bei denen QB Bob Waterfield, ein Liga-Neuling einen glänzenden Einstand (drittbester Passer) gefeiert hatte. Die Redskins hatten in der Eastern Division am Ende einen Sieg Vorsprung vor den Philadelphia Eagles (8-2 gegenüber 7-3), trotz einer 0:16 Niederlage in Philadelphia am achten Spieltag. In der Western Division standen die Rams (9-1) nach einem 28:21-Sieg beim Zweiten Detroit Lions (7-3) schon vor dem letzten Spieltag als Erster fest. Die einzige Niederlage hatten die Rams im Übrigen auch in Philadelphia kassiert (14:28 am fünften Spieltag).

Das Championship Game am 16. Dezember in Cleveland endete vor etwas mehr als 32.000 Zuschauern mit einem 15:14-Erfolg für die Rams. Den Ausschlag gab am Ende ein verpatzter Spielzug der Redskins im ersten Viertel. Bei einem Passversuch aus der Endzone heraus warf QB Sammy Baugh den Ball gegen den Torpfosten (die Tore standen damals noch auf der Goal Line). Der Ball prallte in die Endzone zurück, und das gab einen Safety für die Rams. Die Redskins gingen etwas über neun Minuten vor Ende der ersten Halbzeit durch einen 38-Yard-Touchdown-Pass von Baughs Ersatzmann Frank Filchock auf RB Steve Bagarus mit 7:2 in Führung, kassierten sechs Minuten später aber das 7:9 durch einen 38-Yard-Pass von Bob Waterfield auf E Jim Benton. Im dritten Viertel brachte ein 44-Yard-Pass von Waterfield auf RB Jim Gillette das 15:7 der Rams.

Die College-Saison war eine einseitige Angelegenheit. Army verteidigte seinen im Jahr zuvor gewonnenen Titel, lag von Anfang bis Ende der Saison auf Platz eins der AP Top 20, gewann seine neun Spiele mit durchschnittlich 41 Punkten Differenz und fünfmal zu Null. Wie konkurrenzlos die Cadets waren, zeigt auch dies: Am 9. November kam es im Yankee Stadium in New York zum Gipfeltreffen mit dem Zweiten, Notre Dame. Army, das mit den RBs Doc Blanchard und Glenn Davis auch die beiden ersten Plätze bei der Heisman-Trophy-Wahl belegte, gewann das Spiel mit 48:0. Alabama gewann zwar auch alle neun Regular-Season-Spiele und anschließend auch den Rose Bowl (34:14 gegen USC), kam nach Armys 32:13 im letzten Punktspiel gegen den neuen Zweiten Navy aber nur noch bis auf Platz zwei.

 

HUDDLE Archiv