Jahresrückblick 1936

Mehr Stabilität in der NFL

Im Jahr 1936 kehrte in die NFL mehr Stabilität ein. Es war das erste Jahr seit Bestehen der Liga, dass es keine Umzüge oder Schließungen von Teams gab, zum ersten Mal bestritten alle Teams die gleiche Anzahl an Spielen, und die Draft, bei der die Teams in umgekehrter Reihenfolge ihres vorjährigen Abschneidens Zugriff auf den Nachwuchs hatten, wurde erstmals abgehalten. Mit den Green Bay Packers (Bilanz: 10-1-1) setzte sich das Team mit der besten Bilanz am Ende auch als Meister durch. In der Western Division ließen sie die Chicago Bears (9-3) und die Detroit Lions (8-4) hinter sich, weil sie drei der vier Spiele gegen diese gewannen. Das 3:30 am zweiten Spieltag auf eigenem Platz gegen die Bears blieb die einzige Niederlage. Daneben gab es dann noch am letzten Spieltag, als man bereits für das Championship Game qualifiziert war, ein 0:0 bei den Chicago Cardinals.

In der Eastern Division gab es am letzten Spieltag der Regular Season ein richtiges Finale um den Einzug in das NFL Championship Game. Die Bosten Redskins und Pittsburgh Steelers lagen vor ihrem direkten Duell im Bostoner Fenway Park mit je sechs Siegen und fünf Niederlagen gleichauf. Die Redskins gewannen das Spiel glatt mit 30:0. Mit diesem Sieg qualifizierten sich die Redskins nicht nur für das Endspiel, sondern hätten dies auch in Boston bestreiten können. Weil zum Spiel gegen Pittsburgh aber nur rund 5.000 Zuschauer gekommen waren, entschied sich George Preston Marshall, das Championship Game nach New York zu verlegen. Dort kamen 14 Tage später, am 13. Dezember, knapp 30.000 Zuschauer ins Stadion. Die Packers gewannen das Championship Game mit 21:6 und profitierten dabei von drei "Big Plays". Das 7:0 im ersten Viertel durch einem 50-Yard-Pass von Arnie Herber auf Don Hutson fiel drei Spielzüge nach einem Fumble der Redskins an Green Bays 46-Yard-Linie. Das 14:6 im dritten Viertel durch einen 5-Yard-Pass von Herber auf Milt Gantenbein wurde durch einen 55-Yard-Pass von Herber auf Johnny "Blood" McNally vorbereitet. Das 21:6 im vierten Viertel durch einen 3-Yard-Lauf von Bob Monnett fiel dann zwei Spielzüge, nachdem die Packers durch einen geblockten Punt an Bostons 3-Yard-Linie in Ballbesitz gekommen waren.

Im College Football wurde der Meister zum ersten Mal durch eine Journalisten-Umfrage der Nachrichten-Agentur AP ermittelt. Erster National Champion wurde Minnesota. Die ersten Top 20 wurden nach den Spielen vom 17. Oktober ermittelt und in denen lag Minnesota vorn. Zwei Wochen später verloren die Golden Gophers mit 0:6 bei Northwestern, das danach Platz eins übernahm (Minnesota fiel auf Platz zwei). Weitere drei Wochen später kassierte Northwestern mit einem 6:26 bei Notre Dame (zu dem Zeitpunkt Elfter, am Ende Achter) die erste Niederlage. Am gleichen Tag gewann Minnesota gegen Wisconsin mit 24:0 und übernahm wieder Platz eins. Die Wildcats wurden letztlich nur Siebter trotz des Sieges im direkten Vergleich mit den punktgleichen Golden Gophers (beide 7-1). Obwohl in der Regular Season ungeschlagen, wurde LSU nur Zweiter. Dieses Votum der Journalisten wurde im Nachhinein durch LSUs 14:21-Niederlage im Sugar Bowl gegen den Meisterschaftssechsten Santa Clara bestätigt.

 

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