SPIRIT Nr. 57 (August/September 2006)

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Top-Stories

Gold und Silber im Doppelpack

Nicht nur die Fußball-WM im eigenen Land war aus deutscher Sicht ein Riesenerfolg. Gleiches gilt für die European Cheerleading Championships 2006, die am 1. und 2. Juli in Oslo (Norwegen) ausgetragen wurden und bei der die deutschen Teams sehr gute Leistungen gezeigt haben und zwei Titel mit nach Hause nehmen konnten. Nach zwei anstrengenden, aber auch aufregenden Veranstaltungstagen konnten Heavenly Force und das Alba Berlin Junior Danceteam (Junior Dance), die Poppies und die Honeybees Küken (Junior Cheer), Shooting Stars und Junior Tornados (Junior Co-Ed), CLL Dancers und die Silverstars (Senior Dance), CLL Spurs und die Welps (Senior Cheer), Wild Cheer und die Hamburg Blue Angels (Senior Co-Ed) sowie Patty und Micha und Anna und Tobias (Partner Stunt) und die Group-Stunt-Teams der Panthers und der Salty Heroes stolz auf zwei Europameistertitel und zwei zweite Plätze zurückblicken. Die Jordal Sports Arena war ein nahezu perfekter Austragungsort für eine solche Meisterschaft. Es gab massig Platz zum Trainieren und trotzdem kurze Wege. Des Weiteren gab es genügend Umkleidekabinen. Die deutschen Teams haben eine sehr gute Leistung gebracht und tolle Erfolge erzielt. Dennoch ist der Trend zu erkennen, dass Deutschland sehr aufpassen muss, den Anschluss nicht zu verlieren. Die ECC hat ihre Regeln gelockert und sieht nicht mehr alles so verbissen. Einige Sachen, die man vor Oslo ändern musste, durfte man nun machen, obwohl das Regelwerk sich darauf bezogen nicht geändert hat. In den Kategorien Junior All-Girl, Senior All-Girl, Junior Dance, Senior Dance und Group Stunt gab es eine starke Konkurrenz, in den Kategorien Partner Stunt, Junior Co-Ed und Senior Co-Ed recht wenig. Dass die nordischen Länder den Ton angeben, wird grade beim Senior All-Girl deutlich. Diese Teams stehen den Japanern in nichts nach. Und auch abseits der Sportmatte und Halle ist eine Europameisterschaft immer eine Reise wert, wie die Berichte der Honeybees Küken aus Wolfsburg und der Hamburg Blue Angels deutlich belegen ...

 

Mit der Entwicklung Schritt halten

Der Aufbau des Ganzen hat sich nicht verändert, aber dafür hat sich inhaltlich so einiges getan. Nach zwei Jahren hatte sich unser Sport deutlich weiter entwickelt, und es war an der Zeit, die Bundeswettkampfordnung anzupassen. Es waren 39 Seiten Anträge aus den Landesverbänden eingegangen und alle sind von der Jury-, Regel- und Wettkampfkommission geprüft und zum großen Teil eingearbeitet worden. Die wichtigsten Neuerungen: Die wohl wichtigste Neuerung ist die Einführung einer Kleiderordnung für Pee Wees und Juniors ab der Deutschen Jugendmeisterschaft 2007. Diese beiden Altersklassen (gilt für alle Kategorien, auch für Junior Dance) dürfen dann nicht mehr absichtlich bauchfrei auftreten. Dieser Antrag kam aus mehreren Landesverbänden und ist auch eine Anpassung an das europäische Regelwerk. Die Absage einer Meisterschaftsteilnahme (insbesondere DCM und DCJM) ist komplett neu geregelt, und es wird sehr viel genauer darauf eingegangen, wann eine Absage zulässig ist. Es werden jetzt nach Eingang der namentlichen Meldung sowohl auf Landesebene (LM) als auch auf Bundesebene (DCM/DCJM) Startberechtigungen erteilt, die im Fall von vorliegenden Verstößen gegen die BWO entzogen werden können. Die Teilnehmer aller Kategorien müssen dem gleichen Verein angehören. Präsentationen auf Meisterschaften sind weiterhin möglich, aber sie können vom jeweiligen Veranstalter zum Beispiel aus Zeitgründen abgelehnt werden...

 

Süße Erinnerungen

Der Verein Sweet Memory e.V. feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Und die Geschichte der Cheerleader hat bereits Höhen und Tiefen hinter sich. Gecheert wird schon seit Anbeginn beim Fußballverein des SV Babelsberg 03. Keine leichte Aufgabe, denn Cheerleading im Fußball wird auch heute noch von vielen Fans eher skeptisch angesehen. Nachdem man 1999 angefangen hat, im Junior All-Girl und Senior Co-Ed zu trainieren, folgte im darauf folgenden Jahr die erste Teilnahme an einer Meisterschaft. Bei der NCA European Classic Championship im Warner Bros. Movie World Park in Bottrop bestand man die Feuertaufe und konnte sich mit anderen Teams messen. Im selben Jahr konnte man einen Zuwachs an männlichen Cheerleadern verzeichnen und das Junior-Team in ein Co-Ed-Team umwandeln. Die 10. Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg am Jahresende brachte den ersten großen Erfolg: Die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft in der Kategorie Senior Dance und Junior Co-Ed. Ein Jahr später qualifizierten sich neben dem Junior-Co-Ed-Team auch das Senior-Co-Ed-Team erstmals für die Deutsche Meisterschaft. Während die Seniors »nur« Fünfte wurden, qualifizierte sich die Jugend mit ihrem ersten Platz (den sie sich mit den Bremen Wings of Fire teilen musste) für die Europameisterschaft 2002 in Helsinki, wo sie den dritten Platz belegte. Auch 2003 konnte sich das Jugend-Co-Ed-Team, mittlerweile unter der Regie der neuen Trainerin Sarah Blank, für die EM qualifizieren. In Manchester feierten die Sweet Memory ihren größten Erfolg, wurden Zweiter. Ebenfalls Vizemeister, diesmal in Deutschland, wurde man ein Jahr später in Hamburg, wo man sich lediglich den Wildcats aus Leverkusen geschlagen geben musste (die dann im gleichen Jahr Europameister wurden). Leider reichte der zweite Platz bei der Landesmeisterschaft 2005 nicht zur erneuten Qualifikation für die Jugendmeisterschaft in diesem Jahr...

 

Most wanted: Motivation!

Jeder von uns hat mal so eine »Phase«: Das große Loch, in das man hin und wieder fällt. Wenn einem die Motivation fehlt und es einem schwer fällt, wieder den richtigen Schwung zu bekommen. Vor allem das »Wie« steht oft mit großem Fragezeichen im Raum. Unter www.cheerforum.de habt Ihr Euch darüber ausgetauscht. Und festgestellt, dass auch Cheerleader in Top-Teams nicht immer »supi drauf sind«. »Motivation? Is' grad aus...« Beim Team von Becks aus Langerwehe kommt der »tote Punkt« oft am Anfang eines Jahres. Nach dem Landesmeisterschaftsstress, den Weihnachtsfeiertagen und der obligatorischen Trainingspause bleibt bei vielen der Elan auf der Strecke. »Oft machen wir dann eine Teambesprechung, danach sind viele wieder motivierter und das Training macht wieder richtig Spaß.« Auch Birte aus Buxtehude hatte mit ihrem Team nach der letzten Landesmeisterschaft ein Motivationstief zu durchlaufen. Nachdem auch noch zwei Teamkollegen hinschmissen, machte sich zusätzlicher Frust im Team breit. »Wir hatten dann eine Teambesprechung, und wir Coaches haben klipp und klar gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, wenn wir nicht noch mehr Leute verlieren wollen. Diese »Jetzt-Erst-Recht-Stimmung« durch die Enttäuschung, dass zwei Leute einfach alles hinschmeißen, nur weil es kurzfristig kriselte, hat dem Team super weitergeholfen.« Aus Sicht eines Trainers meint Frenchy aus Wernigerode: »Ich habe festgestellt, dass die Motivation oft nachlässt, wenn der Erfolg im Training ausbleibt. Das liegt an zu hohen Zielen, die das Team vielleicht vom Leistungsstand noch gar nicht erreichen kann. Aber dann klappt es gar nicht und die Mädels sind gefrustet, weil es keinen Spaß macht, nicht klappt und weh tut. Dann ist es Zeit, einen Gang zurückzuschrauben und Dinge zu wiederholen, die klappen, einfach um den Mädels zu zeigen: Ihr könnt doch was!« Auch Cheergirl aus Dresden springt für die Coaches in die Bresche...

 

Inhalt

 

meisterschaften

Oslo rief zur EM
Pats Tagebuch
EM-Ergebnisse

regelwerk

Auf den neuesten Stand gebracht

elite

III. ECC im Movie Park
Interview mit Diana Becker

rundblick

Pirates, Maniacs,
Golden Paws, Magic Paws,
Crazy Cats, Diamonds,
Cats Bowl, Bullets

poster

Elite Staff

 

team-porträt

Sweet Memory

news/gewinnen

germanmasters
CCA Gewinnspiel

deutschland

Fan Fest FIFA WM 2006

technik

Die Wolfswall-Pyramide

cheer talk

Most wanted: Motivation

comic

Spirit World

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten SPIRIT-Ausgabe