SPIRIT Nr. 47 (Dezember/Januar 2005)

Top-Stories

2004 - ein neuer Anfang...

Eigentlich ist es ja jedes Jahr das gleiche: Diverse Landesmeisterschaften in ganz Deutschland, unendlich viele Teams kämpfen um Ruhm, Ehre und um einen Qualifikationsplatz für die Deutschen Meisterschaften 2005. Und das vorweihnachtliche Feeling kommt erst auf, wenn die Klappe der letzten Landesmeisterschaft gefallen ist und man sich wieder auf das Familienleben konzentrieren kann. Alles wie gehabt also - so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Aber es lohnt sich dieses Jahr besonders, mal etwas genauer hinzuschauen. Denn es gibt viele Neuerungen, die neugierig machen. Landesmeisterschaftspremiere wird Ende November in Dresden sein. Und das in doppelter Hinsicht. Nach diversen Gesprächen mit dem Landesverband Bayern, dem die sächsischen Teams angeschlossen sind, konnte man sich darauf einigen, in diesem Jahr eine eigene Meisterschaft auszurichten. Die Fahrten nach Berlin waren für viele Teams aus dem Raum Sachsen nicht nur vom Anfahrtsweg oft eine Herausforderung. Diverse Unstimmigkeiten und zum Schluss immer häufiger Auseinandersetzungen mit Verantwortlichen des Verbandes Berlin-Brandenburg führten dazu, dass die Teams immer unzufriedener wurden und nach anderen Lösungen suchten. Die Cheerleader der Dresden Monarchs haben sich bereit erklärt, die erste Sachsen-Meisterschaft auszurichten. Und es gibt nicht nur positive Stimmen, weil sich der Anfahrtsweg für viele minimiert. Der Zusammenhalt der Teams aus Sachsen konnte sich festigen, das »Wir-Gefühl« ist ausgeprägter denn je. Und mit um die 37 startenden Teams unterstreicht die Meisterschaft durchaus ihre Daseinsberechtigung. Besonders im Senior Dance sind die Leipzig Lions immer für einen »Hingucker« zu haben, und die Blue Pearls im Senior All-Girl werden sicherlich fest mit dem Ziel »Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft« antreten. Bleibt zu wünschen, dass auch die Jugendarbeit in Sachsen weiterhin auf dem Vormarsch sein wird. Ebenfalls »eigenständig« wird sich dieses Jahr Rheinland-Pfalz/Saar präsentieren. Mit einer Hallenkapazität von 700 Zuschauern und circa 16 startenden Teams wird die Meisterschaft zwar eher etwas »kuschelig«, was der guten Stimmung aber mit Sicherheit keinen Abbruch tun wird. Und auch wenn Teams aus der Region bei deutschen Meisterschaften in der Vergangenheit eher nicht so oft vertreten waren, sollte man ein besonderes Augenmerk auf Heavenly Force werfen. Das Junior-Dance-Team konnte bei den ELITE Cheerleading Championships in diesem Jahr mit ihrem Spirit begeistern. Resultierend aus der eigenständigen Rheinland-Pfalz-Meisterschaft wird Baden-Württemberg dieses Jahr erstmals seine Meisterschaft allein ausrichten. Ohne Zweifel werden die Weinheim Longhorns eines der Highlights im Bereich Coed sein. Und die Weinheimer werden mit Sicherheit mit einem hohen Maß Motivation antreten, nachdem sie bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft disqualifiziert werden mussten. Für die Great Orange Fire wird es ein kleines »Comeback« im Bereich Senior All-Girl werden. Während man in den letzten Jahren als Dance-Team angetreten ist, will man es dieses Jahr wieder mit Stunts und Pyramiden versuchen ...

 

Akte X in Oberhausen

Wenn man die Aufgabe bekommt, ein Teamportrait über die Silver Stars Oberhausen zu schreiben, kann man, wie Fox Mulder, eine dieser ominösen X-Akten öffnen. Bei kaum einem Team ist die Teamhistorie verworrener und mysteriöser als bei den Oberhausenern. Silver Shadows, DEG Silver Stars, Silver Stars Oberhausen... wer ist denn jetzt wer? Doch machen wir mal einen Sprung zurück ins Jahr 1997. In diesem Jahr gründen sich in Oberhausen die Silver Shadows. Ein Cheer-Team des DEL-Eishockeyclubs Revierlöwen Oberhausen. Stammverein des Cheer-Teams war und ist bis heute der SC Buschhausen 1912 e.V. Schon 1998 präsentierten sich die Shadows der Konkurrenz auf der NRW-Meisterschaft in Ratingen und erreichten einen beachtlichen dritten Platz. Als kurz darauf die Kategorie Cheerdance offiziell eingeführt wurde, gehörten die Silver Shadows zu den ersten Teams, die in diese Kategorie wechselten und 1999 erster NRW-Meister im Cheerdance wurden. Diesen Titel sollte man auch bis heute nicht mehr abgeben. Vier Landesmeisterschaften in Folge, trotz Namenswechsel, sind eine stolze Bilanz im Cheer-Dance. Doch damit nicht genug. Die Silver Shadows holten sich noch zweimal die Deutsche Meisterschaft im Cheerdance und einen fantastischen fünften Platz bei der 1. Cheerleading-WM in Tokio. Doch schon kurz nach Tokio kam der sich schon lange andeutende Bruch mit den Revierlöwen Oberhausen. Absprachen wurden nicht eingehalten, das Klima wurd immer unterkühlter und die Entwicklung gipfelte darin, dass die zusammengetanzten Gelder für die Reise nach Tokio nicht mehr zur Verfügung standen und die Eishockeyfans der Löwen für ihre Cheerleader die Reisekosten spenden mussten. Damit war die Trennung nicht mehr zu vermeiden. Hier kam das Angebot der DEG Metro Stars aus Düsseldorf gerade Recht, die nach Jahren einen Wechsel ihres Cheer-Teams planten. Nachdem dann die Revierlöwen endgültig Insolvenz anmeldeten und der Name »Silver Shadows« als geschützter Name in der Insolvenzmasse festhing, wurde der Wechsel nach Düsseldorf vollzogen, und der komplette Kader änderte seinen Namen von Silver Shadows in DEG Silver Stars. Nach und nach wurden konsequenterweise auch die über lange Jahre aufgebauten Jugendbereiche beim SC Buschhausen namentlich integriert. So starten die Junior Shadows heute als Junior Stars und die Pee Wees als Mini Stars ...

 

Warm-Up - Schikane des Coaches?

Höher, schneller, weiter... Seit Urzeiten symbolisieren diese drei Begriffe die Motivation von Leistungssportlern aller Art. Auch für die Sportart Cheerleading haben diese Worte ihre Gültigkeit. In den letzten Jahren ist das Leistungsniveau regelrecht explodiert, und nach den ersten zaghaften Anfängen mit einfachen Pyramiden und Motions müssen deutsche Top-Teams durchaus auch den Vergleich mit amerikanischen oder japanischen Teams nicht mehr scheuen. Die Leistungsdifferenz schrumpft immer weiter. Level-4-Pyramiden oder spektakuläres Tumblen gehört auch hier zu Lande schon bei vielen Teams zum guten Ton. Dass modernes Cheerleading ein Hochleistungssport ist, muss hier nicht extra erwähnt werden. Doch der Weg zu guten Leistungen setzt auch eine höhere Risikobereitschaft bei Coaches und Teams voraus, und leider ist damit auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko verbunden. Es gibt zwar leider keine aktuellen Zahlen in diesem Zusammenhang, aber jeder kennt die Problematik, und es ist einfach wichtig, dass sich gerade jüngere Cheerleader möglicher Risiken bewusst sind und natürlich wissen, was sie selbst dazu beitragen können, um Verletzungen zu vermeiden. Eine ältere Studie aus den USA belegt eindrucksvoll, dass im High-School-Bereich 49,1 Prozent und im College-Bereich 64 Prozent aller schweren Verletzungen beim Cheerleading passieren; wie Kopfverletzungen mit Schädelbrüchen (in zwei Fällen sogar mit Todesfolge), Frakturen und Bänderverletzungen im gesamten Wirbelsäulenbereich, teilweise mit bleibenden Schäden. Aber soweit muss es ja gar nicht erst kommen. Keine Sportart sollte leichtfertig ausgeführt werden und nur unter der Anleitung eines ausgebildeten Trainers. Spaß gehört beim Cheerleading dazu, aber es darf nicht leichtsinnig machen. Zum Glück sind die häufigsten Verletzungen eher »leichterer« Natur und die schweren Verletzungen die absoluten Ausnahmen. Bei einer nicht repräsentativen Befragung wurden als häufigste Verletzungen Bänderdehnungen, -anrisse, -risse, Gelenkprobleme, Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse sowie Rückenprobleme genannt. Der erste und wichtigste Schritt zur Verletzungsvermeidung ist das Warm-up, das leider von vielen nicht so richtig ernst genommen wird. Es handelt sich hierbei nicht um Schikane des Coaches, und Ihr solltet die Übungen auch nicht einfach nur so »abreißen«. Das ist nicht Sinn und Zweck der Warm-up-Übungen ...

 

Zwei auf einen Streich

Markus Stehberger und Katharina Mahler haben vor Kurzem einen »TWO 2 ONE Shirt«- und Cheerleader-Shop im Herzen Münchens eröffnet. Sie organisieren seit Jahren mit der Agentur ICA Camps und Events für Cheerleader. Zum ersten Mal richten ICA-München und Cheercity-Nürnberg 2004 gemeinsam die Landesmeisterschaften in Baden Württemberg und Bayern aus. Um einen kleinen Einblick in die Vorbereitungen zu bekommen, haben wir Katharina und Markus von ICA ein paar Fragen gestellt.

SPIRIT: Ihr richtet in diesem Jahr erstmalig zusammen mit Cheercity Landesmeisterschaften in Baden Württemberg und Bayern aus. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

ICA: Während der letztjährigen Landesmeisterschaften haben Holger Schmidt von CCA und wir uns kennen gelernt und uns von Beginn an gut verstanden. Der Gedanke, eine Meisterschaft zu organisieren, war bereits bei beiden vorher da. Man muss bei der Ausrichtung einer Meisterschaft vieles beachten, und in Holger fanden wir einen guten und verlässlichen Partner, mit dem wir uns sehr gut ergänzen.

SPIRIT: Seit wann arbeitet Ihr an der Organisation und wie viel Zeit nimmt Sie in Anspruch?

ICA: Sozusagen eigentlich seit April immer wieder und kontinuierlich, da es natürlich auch Aufgaben gibt, die seine Zeit brauchen. Seit September sind wir in der heißen Phase, in der auch der Ticketverkauf losgeht. Wie viel Zeit nimmt das Ganze in Anspruch? Eigentlich ist das Ganze ja ein Full-Time-Job, da wir aber eine gute Arbeitsaufteilung zwischen Holger und uns geschaffen haben, organisieren wir täglich ein paar Stunden, manchmal aber auch den ganzen Tag, je nachdem.

SPIRIT: Ihr veranstaltet ein paar Mal im Jahr Camps für Cheerleader. Haben Euch die Erfahrungen was das Organisieren angeht geholfen? ...

 

Inhalt

Meisterschaften

Vorschau auf die Länderwettkämpfe

 

Deutschland I

Cheeren in Baden-Württemberg

 

Deutschland II

Super-Camp gesucht

 

Rundblick

Von großen Zielen, Rückkehrern und Aktionstagen

 

Team-Porträt

Silver Stars aus Oberhausen

 

Poster

Ulm City Dancers

 

just married

Kerstin und Michael

 

neuigkeiten

Offline meets Online

 

nachgefragt

Bei CCA Nürnberg und ICA München

 

multimedia

www.gc-cheerleaders.ch

 

Team-Porträt

Blue Pearls aus Dresden

 

Technik

Richtiges Stretching

 

hot stuff

Gewinnspiel

 

Cheer Talk

LM im Blickpunkt

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten SPIRIT-Ausgabe