SPIRIT Nr. 13 (März/April 1999)

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Top-Stories

Noch mehr Glanz in Bremen

Die letztjährige DM ist sicherlich noch vielen Fans in guter Erinnerung. Vor fast 3.000 Zuschauern gab es Cheerleading-Sport vom Feinsten. Unter den 15 angetretenen Damen-Squads konnten sich mit großem Vorsprung die Honeybees aus Wolfsburg den Titel bei den Damen sichern. Den Mixed-Titel holten sich die Jolly Jumpers aus dem baden-württembergischen Weinheim. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg für die Hanseatische Marketing GmbH, die auch in diesem Jahr wieder federführend ist. Mit ihrem Cheerleading-Staff begann sie schon vor einigen Monaten, die ersten Vorbereitungen unter Dach und Fach zu bringen. Daß die letzte Meisterschaft (und nicht nur der sportliche Teil) eine gute Resonanz fand, zeigte sich im Vorverkauf der Tickets: »Am ersten Stichtag 19. Januar 1999 konnten wir bereits 600 Karten, nachdem wir alle deutschen Cheerleading-Vereine an-mailten, absetzen. Damit hatten wir die vergleichbaren Vorjahreszahlen übertroffen. Letztes Jahr haben wir einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können, dieses Jahr erhoffen wir etwas mehr.« Insgesamt werden 21 Damen- und fünf Mixed-Teams um Titel-ehren kämpfen. Von den qualifizierten Squads mußten schweren Herzens die Rubberducks aus Hamburg und die Fairys aus Berlin ihre Teilnahme absagen. Dafür rückten die Sunshine Girls, die Crusaders Magic und die Princesses of Lions nach. Alles in allem verspricht die Veranstaltung ein, wenn nicht sogar der Höhepunkt des Jahres zu werden. Einen kleinen Wermutstropfen mußte die HSM akzeptieren: »Traute Lauterbachs Unterstützung vor Ort fehlt uns in diesem Jahr sehr. Zwar werden wir kräftig von Barbara Weinreich und der NCA unterstützt, doch Trautes momentaner Rückzug aus dem aktiven Bereich wird von uns sehr bedauert...

 

Teamporträt - Jolly Jumpers

Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte liegt gerade einmal ein Jahr zurück: Bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen gewann das Mixed-Team der Weinheim Longhorns die Deutsche Meisterschaft. »Auch wenn das Mixed-Squad der Hamburger nicht am Start war, ist es für uns kein Titel zweiter Klasse«, sagt Britta Menges, Cheerleader und Assistenztrainerin bei den Jolly Jumpers. In Weinheim, einer größeren Kleinstadt an der Bergstraße zwischen Mannheim und Heidelberg, freut man sich immer noch über den Titelgewinn. Und auch für die diesjährige Meisterschaft träumen die Jolly Jumpers wieder vom Titel - mit der besonderen Herausforderung, die Hamburg Blue Angels zu schlagen. Trotz des Meistertitels wird Cheerleading von der Allgemeinheit in Weinheim immer noch milde belächelt, fehlt es noch an der breiten Anerkennung. »Wir sind über jeden, der Interesse hat, froh«, sagt Britta Menges. Was aber nicht heißt, daß die Jolly Jumpers Nachwuchsprobleme haben. Rund 30 Leute sind immer im Training, zur Meisterschaft fahren 20-25 Aktive. Ein gewisser - auch belebender - Konkurrenzkampf ist also vorhanden. »Wir haben noch nicht die Akzeptanz wie die Squads in Hamburg, wo fast 200 Bewerber zu den Tryouts kommen«, sagt Menges. Trotzdem hat jeder im Team den Ergeiz, immer das Beste zu geben. Schließlich existieren in Mannheim und Ludwigshafen zwei Cheersquads und in Heidelberg ein Dance-squad. Grund genug für die Jolly Jumpers, durch hervoragende Leistungen auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht den einen oder anderen nach Weinheim zu locken. Gezielte Abwerbungen unternehmen die Weinheimer aber nicht - allein schon, um keinen schlechten Ruf zu bekommen. Wie so viele Mixed-Squads waren die Jolly Jumpers ursprünglich ein Damenteam. Erst seit 1996 sind die Weinheimer als Mixed aktiv. »Unseren ersten Auftritt hatten wir bei den den 'Cheer Classics' in Stuttgart«, erinnert sich Britta. Damals kamen einige Footballspieler der Weinheim Longhorns zu den Cheerleadern und wollten einfach mal mitmachen. »Es kommen immer wieder Freunde oder Bekannte vorbei. Wer dann einmal mittrainiert hat und Spaß dabei hatte, bleibt meistens bei uns.« Cheerleading hat für Britta Menges und ihre Teamkollegen so etwas wie einen Suchtfaktor. Mittlerweile kommen die Mitglieder des Teams sogar aus Frankfurt und Stuttgart zum Training. Und das nicht nur einmal oder zweimal in der Woche, sondern fünfmal. Denn so viele Trainingseinheiten absolvieren die Jolly Jumpers, um ihr Niveau halten zu können. Seit dem 1. Oktober haben die Jolly Jumpers einen neuen Head Coach: Jason Smith. Der Texaner kam auf Empfehlung des alten Trainers Billy Al Conway aus Houston an die Bergstraße und arbeitet intensiv am Programm für die erfolgreiche Titelverteidigung. »Es gibt bei den Jolly Jumpers nur wenig Unterschiede zu den Squads in den Vereinigten Staaten«, sagt Smith, der selbst in zwei Teams in Texas aktiv war. In den USA seien die Squads zwar größer, und der Altersunterschied sei auch nicht so groß, aber das wäre es dann auch schon. »Die Routinen sind wie bei den Squads in Amerika: Zwei bis drei Aktionen laufen gleichzeitig ab, keiner schaut bei den Stunts zu.« Daß bei den Deutschen Meisterschaften erneut ein sehr gutes Resultat erreicht werden kann, davon ist Jason Smith überzeugt. »Wir hatten bei den Landesmeisterschaften zwei 'Drops', die Punktzahl hätte also durchaus höher sein können.« Außerdem wurde der Schwierigkeitsgrad bei einigen Elementen erhöht, so daß auch deswegen eine höhere Punktzahl möglich sein könnte. Bei der Verstärkung des Squads hoffen die Jolly Jumpers auf den Sogeffekt. »Wir wollen Leute zum Mittrainieren überreden. Denn wer einmal bei uns ist, dem gefällt es hier, er will einfach nicht mehr weg«, meint Britta Menges grinsend. Womit sie allerdings nicht ganz unrecht hat. Denn bei den Jolly Jumpers geht es immer noch sehr familiär zu, auch wenn mittlerweile einige Mitglieder nicht mehr aus Weinheim kommen. »Das Zusammengehörigkeitsgefühl trägt wesentlich zum guten Teamgeist bei.« Und der soll auch nicht gewaltsam geändert werden. Aus diesem Grund wollen die Trainer des Mixed-Teams - neben Jason Smith und Britta Menges sind außerdem noch Jan Becker und Christiane Wieland als Coaches tätig - aus der Jugend zunächst keine neuen Cheerleader nach oben ziehen. »Wir haben ein sehr junges Mädchen-Squad. Das soll jetzt erst einmal zusammenwachsen und Erfahrungen sammeln«, sagt Britta. Denn die Mädchen trainieren erst seit knapp einem Jahr zusammen, haben zum Teil noch nicht die athlethischen Voraussetzungen, um in einem Mixed-Squad mitzuhalten. Außerdem gibt es noch ein Jugend-Squad, so daß es an der Bergstraße wirklich keine Nachwuchssorgen gibt.

 

All-Star-Cheerleading - Cheeren nach »Feierabend«

Wer glaubt, daß Cheerleader in den USA immer an einer High School, einem College oder bei einem Profiteam tätig sind, der kennt die zur Zeit am stärksten expandierende Art des Cheerleading noch nicht: das All-Star-Cheerleading. Entstanden ist es vor circa zehn Jahren in Texas aus der Idee eines pensionierten Cheerleader-Coaches. Heute findet man immer mehr All-Star Gyms (Trainingsstätten). Seit etwa fünf Jahren gibt es sogar eigene All-Star-Meisterschaften. All-Star Gyms wurden eingerichtet, um allen Interessierten auch in ihrer Freizeit, in der Regel neben ihrer schulischen Cheerleaderkarriere, die Möglichkeit zu bieten, ihr Lieblingshobby auszuüben. All-Star Gyms sind genauer betrachtet Cheerleader-Clubs, die außer an Meisterschaften und an Show-Auftritten nicht direkt bei Spielen in Erscheinung treten. Interessierte bezahlen einen Monatsbeitrag und nehmen an zwei Trainingseinheiten wöchentlich teil. Zusätzlich können sie dort auch private Einzelstunden nehmen, oder an Spezial-Stunden (Tumbling, Jumps, Stunts usw.) teilnehmen. Die Trainer sind in der Regel erfolgreiche College-Cheerleader, oder Cheerleader, deren Schulzeit beendet ist, die aber nicht vom Cheerleading lassen können. Während meiner letzten Texas-Reise hatte ich die Gelegenheit, zwei dieser Gyms zu besuchen. Es handelte sich hierbei um »Cheer Athletics« in Dallas und »Cheer Station« in Austin. Beide sind sehr erfolgreiche Gyms, die seit Jahren mehrere Meister hervorgebracht haben. Wie bereits gesagt, haben diese Gyms eigentlich nur einen Zweck: die Ausbildung der Cheerleader, das Auswählen der Talentiertesten und die Zusammenstellung in verschiedenen Squads, um diese an Meisterschaften teilnehmen zu lassen. Die Jüngsten sind hierbei fünf Jahre alt. Diese Nachwuchs-Cheerleader werden noch nicht so sehr in Stunts ausgebildet. Bei diesen »Zwergen« konzentrieren sich die Trainer noch mehr auf Tumbling, Motions und Jumps. Nach dem wirklichen Vergnügen, bei einem »Kiddy«-Training anwesend zu sein, wunderte mich wirklich nicht mehr, daß die besten Teams der USA regelrechte Tumbling-Feuerwerke auf die Bühne zaubern. Bei einem so früh qualifiziert ausgebildeten Nachwuchs können die Trainer aus dem vollen schöpfen. Eine weitere Trainingsgruppe bildeten die 10- bis 12jährigen von »Cheer Athletic« in Dallas. Beim Betrachten dieses Trainings habe ich mich entschlossen, nicht mehr zu erzählen, daß ich auch selber ein Team trainiere. Diese Mädchen zeigten Stunts und Tänze, daß mir schwindelig wurde. Ohne die mit Sicherheit hervorragende Leistung europäischer Squads zu schmälern, muß man ganz klar sagen, daß kein Team bei einem Vergleich auf einer Meisterschaft auch nur den Hauch einer Chance hätte. Hier zeigt sich wirklich, daß Wahrheit in dem Spruch steckt: »Früh übt sich, wer ein Meister werden will«. Bei Meisterschaften, wie zum Beispiel den im Februar stattfindenden NCA-All-Star-Meisterschaften in Dallas, gibt es des weiteren die »Open Division«. Open (offen) bedeutet in diesem Fall, daß dort keine Altersgrenze vorgegeben ist. In dieser Gruppe befinden sich Cheerleader, die bereits im College-Alter sind oder das College bereits verlassen haben. In der Regel treffen sich hier die Besten der Besten. Allein das Training zeigte, welche Elite sich besonders im Bereich Stunts und Tumbling in Dallas messen wird. Interessant, gerade für unsere europäischen Teams, ist, daß wir in der Lage wären, ebenfalls einen solchen Gym in den USA mit unserem Team zu benutzen. Die Teams von »Goldflash« und den Munich Cowboys haben dies bereits 1994 gemacht und sind in den »Florida Cheer« Gym gereist. Beide Teams kamen mit einem enorem Leistungsschub zurück und möchten diese Erfahrung nicht mehr missen. »Goldflash« hielt sich damals 14 Tage in Tallahassee auf und trainierte täglich sechs Stunden. Aber nicht nur die Trainingseinheiten waren ein Erlebnis, sondern auch die oben beschriebenen Trainingseindrücke der US-Teams. Europäische Squads, die an solch einem Trainingslager Interesse haben, können sich gerne bei NCA Europa die Adressen einiger US-Gyms besor-gen, die diesen Service anbieten. Aber es gab noch ein weiteres Ereignis, welches mein Cheerleaderherz höher schlagen ließ. Jeder USA-Reisende kennt die Annehmlichkeiten eines Factory Outlets (Ab-Werk-Verkaufsläden mit besonders günstigen Preisen). Welch ein Freudenschrei entfuhr mir, als ich ebenfalls in Dallas einen Cheerleader/Danceteam Factory Outlet endeckte. T-Shirts, Sweatshirts, Shorts und weitere Dinge, die wir Cheerleader brauchen oder glauben unbedingt haben zu müssen. Und das ab drei US-Dollar. Noch einmal schnell die Kreditkarte belastet und dann ab nach Hause, mit dem Traum, daß wir Euro-Cheerleader bald auf dem gleichen Standard cheeren können wie unsere Mitstreiterinnen aus den USA. Dieser Traum kann jedoch bald schon wahr werden, denn seit Januar 1999 gibt es den ersten Cheer-Gym in Europa. Dieser befindet sich in Kerpen direkt neben dem Europa-Büro der NCA. Geleitet wird dieser Gym von einem erfolgreichen amerikanischen Instructor. Bereits zwei Top-Teams aus Deutschland bereiten sich dort auf die Deutsche Meisterschaft vor. Vielleicht können wir Deutschen ja bald auch ein All-Star-Team nach Dallas senden, um dort bei den Besten der Besten unser Land zu vertreten.

 

Inhalt

Meisterschaften

DM in Bremen - Die Damen im Überblick:

Blue Pearls

Canes

Cowboys

C2heerleader

Crazy Cats

Crusaders Magic

DDC Pearls

Firegirls

Flames

Great Orange Fire

Grey Angels

Honeybees

Ivories

Jets Cheerleader

KBH Cheerleader

Princesses of Lions

Salty Duchess

Silver Streaks

Spirit Fairies

Sunshine Girls

Tweetie-Birds

Vikings Cheerleader

 

Teamporträt

Die Nummer eins 1998 im Mixed - Die Jolly Jumpers

 

Rundblick

Green Angels

Baltic Hurricanes und Firestarter

Hijackers

Snow Cats

Sachsen Cheers

Rubberducks

 

Regelwerk

Teil 2

 

Technik

Regelkunde - Stunts, Tumbling, Show

 

On Tour I

All-Star-Cheerleading in Texas

 

On Tour II

Besuch bei den Chargers Girls

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten SPIRIT-Ausgabe