SPIRIT Nr. 12 (1. Quartal 1999)

Top-Stories

Hinter den Kulissen

Pünktlich am Freitag fing es an zu schneien un zu frieren. Als wir am Samstag morgen am Treffpunkt ankamen, schneite es natürlich immer noch. Mit einer halben Stunden Verspätung ging es los Richtung Wolfenbüttel, und wir hofften alle inständig, daß wir noch pünktlich ankommen würden, was wider erwarten auch klappte. Erfreulicherweise ließ man uns gleich in unsere Kabine, welche sich, oh Schreck, als Abstellkammer entpuppte! Gut, läßt sich nicht ändern. Nachdem wir uns alle für's Warm-Up umgezogen hatten, besichtigten wir erst einmal die Halle. Leider konnte man nicht erkennen, daß es sich um eine Cheerleader-Meisterschaft handelt, da überall nur Banner der Sponsoren der Braunschweig Lions hingen. Wenig später kam dann auch der Moderator, und es konnte mit den Stellproben begonnen werden. Leider wußte niemand Bescheid, wer beginnen sollte und wie lange er Zeit hatte. Der Moderator (scheinbar von Radio FFN zwangsverpflichtet) war natürlich gar nicht vorbereitet und konnte nur »schlaue« Kommentare wie zum Beispiel zu uns während unser Stellprobe »Was, das soll ein Europameister sein?« abgeben. Vergessen wir den schnell wieder. Pünktlich zum Einmarsch standen alle Teams bereit, jetzt konnte es nur besser werden, dachten wir. Falsch gedacht! Der Einmarsch fand erst ohne Musik statt, dann wurde doch noch die Stadionmusik der Lions eingeworfen. Nachdem alle Teams vorgestellt waren, mußten erstmals einige unbedingt kundgeben, daß sie Verletzte haben. Ob das eine Entschuldigung für die folgenden Leistungen sein sollte, sei dahingestellt, denn Verletzte und anderweitige Ausfälle haben viele Teams zu verzeichnen. Einen Ausmarsch gab es nicht. Als sich nichts tat, verzogen sich die Squads nach und nach aus der Halle. Der Wettkampf an sich verlief reibunglos, abgesehen davon, daß die Musikanlage ab und zu ausfiel oder die Cheerleader nicht mit ihrem, sondern dem Namen ihres Vereins angekündigt wurden. Wozu hat man sich denn einen gegeben? Am Ende konnten wir mit unseren Erfolgen natürlich sehr zufrieden sein. Hatten doch alle drei Teams einen Sieg mit nach Hause genommen. Nur eins trübte das Bild: Es sollte ein Tag der Cheerleader sein, man kam sich jedoch vor wie auf einer Promotionveranstaltung der Braunschweig Lions. Aber Kopf hoch, in Bremen wird es auf alle Fälle in erster Linie um uns Cheerleader gehen! Die Honeybees aus Wolfsburg

 

Cheerleading im Raum Köln/Düsseldorf - Auf dem Vormarsch

Ein neuer Trend zeichnet sich zur Zeit im Cheerleading ab, weg vom Football, hin zum Fußball oder zum Basketball. Die Sportart Cheerleading gewinnt besonders im Fußball-Bereich immer mehr Freunde. Immer mehr Fußballbundesligisten haben erkannt, daß neben dem reinen Fußballgeschehen auf dem Rasen eine weitere Unterhaltung der Zuschauer und Fans vor dem Spiel und in der Halbzeit von Vorteil ist. Ganz zu schweigen von den schier unerschöpflichen Möglichkeiten der Vereinspräsentation und im Marketingbereich. Thomas Pohlmann, Leiter der Abteilung Sponsoring und Marketing des 1. FC Köln, sagt hierzu: »Auf Grund der baulichen Gegebenheiten der meisten Fußballstadion ist mit der das Spielfeld umgebenden Laufbahn und den Wassergräben eine Barriere zwischen Fans und Mannschaft da. Die Cheerleader helfen in gewissen Maßen, die Stimmung während des Spiels und vor dem Spiel aufrecht zu erhalten, da sie diese Barriere durch ihre Anwesenheit überbrücken. Des weiteren können wir durch Aktionen mit unseren Cheerleadern, auch ohne direkt die halbe Fußballmannschaft auflaufen zu lassen, eine sehr positive Visitenkarte bei den verschiedenen Kunden und Veranstaltern hinterlassen.« Die Cheerleader des 1. FC Köln wurdem im Oktober 1997 ins Leben gerufen. Zum Teil bestanden sie aus Cheerleadern des ehemaligen Doppelmeisters Cologne Goldflash, aber auch aus anderen Interessierten. Ein im Januar des Jahres durchgeführtes Tryout mit sage und schreibe 150 Teilnehmern half, ein leistungsstarkes Team von 30 jungen Damen ab 18 Jahren zusammenzustellen. Mittlerweile besteht sogar schon eine Jugendgruppe von 20 Mädchen. Neben den obligatorischen Auftritten beim Bundesligaabsteiger 1.FC Köln sind sie ein gefragter Unterhaltungspunkt auf vielen Veranstaltungen im Großraum Köln und Düsseldorf. Daß in Köln nicht nur das äußere Erscheinungsbild der Mädchen im Vordergrund steht, sondern auch die sportliche Leistung und die Regeln des Cheerleading, bewiesen die Cheerleader des 1. FC Köln durch ihren eindrucksvollen dritten Platz bei der NCA Classic Championship in Bottrop. Doch nicht nur in Köln wurden die Zeichen der Zeit erkannt. Schon seit drei Jahren haben die Bundesligaclubs MSV Duisburg, 1. FC Kaiserslautern und vom 1. FC Nürnberg Cheerleader in ihre Spiele eingebunden. Seit dieser Saison gesellen sich Cheerleader bei Hansa Rostock und Chemnitz dazu. Neu gegründet werden zur Zeit die Cheerleader vom Aufsteiger Eintracht Frankfurt und beim Zweitligisten Tennis Borussia. In Planung ist ein Team beim VfB Stuttgart. Wer jetzt glaubt, daß die meisten Teams ausgeliehene Cheerleader von Football-Clubs sind, muß sich eines besseren belehren lassen. So kann man erfreut erkennen, daß dies ein Trend ist, der die Sportart Cheerleading in Deutschland weiterbringt und immer mehr junge Damen und Herren dieser Sportart zuführt.

 

Fund Raising - oder der Weg, das Cheerleader-Squad zu finanzieren

Ein neues Jahr ist angebrochen, und wieder müssen sich alle Squads Gedanken machen, wie die anfallenden Kosten gedeckt werden können. Dafür gibt es sicherlich vielerlei Möglichkeiten. Doch da das Geld nicht auf der Straße liegt, ist hierbei viel Eigeninitiative gefordert. Nachstehend einige Vorschläge für eine erfolgreiche Finanzierung von Kostümen und anderen notwendigen Ausgaben: Bevor man mit der Geldbeschaffung anfängt, sollte sich der Trainer oder Gruppenleiter über seinen Etat für das kommende Jahr im klaren sein. Hierzu schreibt man alle zu erwartenden Kosten auf wie Kostüme, Pom Pons, Schuhe, Camps, Trainer, Startgebühren, Weihnachtsfeier, Musik, Getränke beim Spiel etc. Dann erfolgt die Auflistung der zu erwartenden Einnahmen wie Beiträge vom Verein, Budget des Muttervereins, Eigenleistungen der Squad-Mitglieder, bereits abgeschlossene Auftrittsverträge, Sponsorengelder. In der Regel überwiegt die Kostenseite. Nun kann man durch Fund Raising (zu gut deutsch: Spendensammlung) versuchen, seinen Etatplan zu erfüllen. Und wenn die Haben- die Ausgabenseite sogar übersteigt, dann schafft man damit vielleicht die Grundlage, sich größere Wünsche zu erfüllen, wie zum Beispiel an einem Camp in den USA teilzunehmen. Show-Auftritte Die am meisten genutzte Möglichkeit, um zusätzliches Geld zu beschaffen. Örtliche Werbe- und Event- oder auch Künstleragenturen suchen immer nach neuen interessanten Partnern. Erstellt eine Präsentationsmappe über Euch und sendet sie den Agenturen zu. Nicht vergessen, nach circa einer Woche anzurufen, um sich nach Eingang der Mappe zu erkundigen und Meinungen einzuholen. Verschickt Werbeflyer zu allen größeren Unternehmen im Umkreis von 50 Kilometern, auf denen Ihr Eure Auftritte anbietet. Des weiteren versorgt alle Gaststätten, die Veranstaltungssäle haben, mit Euren Unterlagen. Hochzeits-, Jubiläums-, Geburtstags- und andere Festgesellschaften fragen häufig den Gastwirt nach besonderen Programmpunkten. Spendenaktionen Geht bei Heimspielen oder kostenlosen Auftritten mit der Spardose rum (vorher mit dem Verein oder Veranstalter abklären). Sammelt mit dem Hinweis, für was ihr gerade sammelt: Kostüme, Reisekosten usw. Ihr könnt auch ruhig einmal Eure Spieler um eine kleine Spende bitten. Bei zum Beispiel 50 Football-Spielern können da schnell mal 150 bis 300 DM 'rumkommen. Flohmärkte Jeder hat Kram zu Hause rumliegen, den er nicht mehr benötigt oder den er schon längst einmal wegwerfen wollte, aber nie zur Müllkippe oder zur Sammelstelle kam. Fragt auch Verwandte, Freunde und Vereinsmitglieder nach altem Trödel. Bietet an, sie kostenlos bei ihnen abzuholen. Sucht Euch dann den bestbesuchten Flohmarkt in Eurem Umkreis aus. Bietet Eure Artikel dort an (kleiner Tip am Rande: Setzt die Preise nicht zu hoch an). Je nachdem, wieviele Gegenstände ihr gesammelt habt, könnt ihr diese Aktion wiederholen. Besonders gefragt sind übrigens Kleidungsstücke, Schallplatten, CDs, alte Comics, Porzellan und Gläser. Verkauf von Fanartikeln Pom Pons sind das äußere Werkzeug der Cheerleader. Um die Zuschauer noch mehr einzubeziehen, besteht die Möglichkeit, an sie Fan-Pom-Pons zu verkaufen. Diese Pom Pons sehen den origalen sehr ähnlich, sind nur etwas kleiner und an einem Stab befestigt. Man kann sie zum Beispiel in seinen Vereinsfarben im NCA-Katalog oder bei Varsity für knapp zwei DM das Stück erwerben und mit einem kleinen Aufschlag weiter verkaufen. Babysitter-Dienst Euer Verein läßt eine Party steigen, organisiert ein Sommerfest oder ähnliche Festlichkeiten. Dann verzichtet auf die Teilnahme und bietet allen Vereinsmitgliedern Babysitten durch Euch an. Die Eltern können dann beruhigt feiern, und Ihr verdient einiges für die Kasse. Das sind nur einige Ideen, um Geld zu besorgen. Ihr habt vielleicht andere Vorschläge. Wir würden uns freuen, diese zu hören und für alle Teams zu veröffentlichen. Es würde uns freuen zu erfahren, ob Ihr unsere Vorschläge ausprobiert habt. Wir freuen uns auf eure Post.

 

Inhalt

 

Meisterschaften I

Winterliches Kuchen

 

Meisterschaften II

Bayerische Kontinuität

 

Meisterschaften III

Berliner »Schattenspiele«

 

Meisterschaften III

Hanseatische Pyrotechnik

 

Meisterschaften IV

Hamburger Zuschauerschwund

 

Meisterschaften V

Hessische Probleme

 

Meisterschaften VI

Traditionsbewußte Rheinländer

 

Meisterschaften VII

Niedersächsische Kritik

 

Meisterschaften VIII

Dreifacher Kieler

 

Rundblick

Hansa-Cheerleader

Crocodiles-Cheerleader

Jade Bay Mermaids

Spirit Fairies

Salty Duchess

Blue Pearls

Mighty Lions

 

Deutschland

Neues aus Köln und Umgebung (2)

 

Regelwerk

Teil 1

 

Dies & Das

Wie finanzieren wir unsere Kostüme?

 

NFL Europe

Erlebnis Tryout Berlin Thunder

 

On Tour

Auf ins ferne Japan

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten SPIRIT-Ausgabe