HUDDLE Nr. 13 vom 31.03.2005

New York hofft

Die Team-Besitzer der NFL beschlossen auf ihrem Treffen auf Hawaii in der letzten Woche, dass New York den Zuschlag für die Ausrichtung des Super Bowls im Januar 2010 bekommt, wenn der geplante Neubau eines Stadions an der Westseite Manhattans, in dem die New York Jets dann beheimatet sein würden, realisiert wird. Der Vorschlag wurde bei nur einer Gegenstimme befürwortet. Zurzeit ist allerdings noch unklar, ob das Stadion gebaut wird. Es gibt neben den Jets noch zwei weitere Interessentem für den Kauf des Geländes, darunter die Firma, die den Madison Square Garden betreibt und am Bau einer mit diesem zwangsläufig konkurrierenden Multifunktions-Arena nicht interessiert ist. Widerstand gibt es auch auf politischer Ebene, weil sich die Stadt mit geschätzten 500 Millionen Dollar an den zurzeit auf zwei Milliarden Dollar veranschlagten Gesamtkosten des Projektes beteiligen soll, was angesichts auch in New York leerer öffentlicher Kassen nicht unbedingt auf Verständnis stößt. Die politische Führung der Stadt und des Bundesstaates New York befürwortet das Projekt wegen der erhofften wirtschaftlichen Auswirkungen.

 

Raubein bestraft

LB Bill Romanowski, ehemaliger Spieler der San Francisco 49ers (1988 bis 1993), der Philadelphia Eagles (1994 und 1995), der Denver Broncos (1996 bis 2001) und der Oakland Raiders (2002 und 2003), der im Verlauf seiner Karriere mehrfach wegen übertriebener Härte von der NFL mit Geldstrafen belegt wurde, kommt seine Unbeherrschtheit jetzt richtig teuer zu stehen. Der knapp 39-jährige zweimalige Pro-Bowl-Teilnehmer (1996 und 1998) wurde von einem Gericht in Oakland verurteilt, seinem ehemaligem Mannschaftskollegen bei den Raiders, TE Marcus Williams, 340.000 Dollar für die Kosten medizinischer Behandlungen sowie entgangener Einkünfte zu zahlen. Der Grund: 2002 waren Romanowski und Williams im Training nach einem Block aneinander geraten. Romanowski hatte Williams den Helm vom Kopf gerissen, ihn mit der Faust ins Gesicht geschlagen und dabei am linken Auge verletzt. Williams, damals neu in der NFL, hatte Romanowski auf mehrere Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, weil er seine NFL-Karriere wegen der Augenverletzung nach nur zwei Spielzeiten hätte beenden müssen.

 

Euphorie wo man hinschaut

Hamburg erhofft sich viel von seinem neuen Football-Profi-Team

Hamburg, das Tor zur Welt: Die Stadt verfügt über den zweitgrößten Seehafen Europas nach Rotterdam mit einem bedeutenden Freihafen, in dem Waren zollfrei gelagert werden dürfen. Hierdurch wurde die Stadt zu einem Handels-, Industrie- und Kulturzentrum. Seit einigen Jahren versucht die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg nun auch immer mehr, die Sportstadt Hamburg als Marke zu etablieren. Mit Erfolg und nicht ohne Grund. Nicht »Sex sells«, sondern Sport soll Hamburg international noch bekannter machen. Ein wichtiger Faktor sind seit diesem Jahr nun auch die Hamburg Sea Devils.

 

Football aus einer anderen Perspektive

Im Gespräch mit den Thunder-Coaches Dishman, Farr und Gouveia

Seit 2003 ist die NFL Europe nicht mehr nur ein Testgelände für Spieler. Gemeinsam mit der Spielergewerkschaft NFLPA, die naturgemäß ein Interesse daran hat, neue Betätigungsfelder sowohl für aktive als auch ehemalige Spieler zu finden, schuf man das »Internship Program«, bei dem ehemalige und noch aktive Spieler in den Bereichen »Coaching« sowie seit 2004 auch »Officiating« und »Game Operations« erste Erfahrungen sammeln können. Zu denen, die in diesem Jahr den »Schnupperkurs« in Sachen Coaching absolvieren, gehören Cris Dishman und Kurt Gouveia bei Berlin Thunder. Dieter Hoch sprach für den HUDDLE mit diesen beiden sowie D’Marco Farr, der im letzten Jahr bei Thunder an diesem Programm teilgenommen hatte und inzwischen Vollzeit-Coach der Berliner ist, über ihre Erfahrungen als Coaches.

 

Erwartungen riesengroß

Galaxy setzt im Angriff auf neues System

Entspannung dank Routine im zweiten Jahr als Cheftrainer? Mitnichten, sagt Coach Mike Jones. »Natürlich hat sich Vieles eingespielt, aber dafür ist die Erwartungshaltung jetzt noch größer.« Denn Jones weiß, dass die Fans nach seinem starken Debüt auf dem Chefsessel mit dem Einzug in den World Bowl nun möglichst den nächsten Schritt sehen möchten - den zurück auf den Thron, auf dem die Frankfurt Galaxy schon dreimal gesessen hat.

 

Champion optimistisch

Coach mit Vorbereitung sehr zufrieden

Mit drei Titeln in den letzten vier Jahren hat Thunder die Messlatte ziemlich hoch gelegt, aber da in der NFL Europe ohnehin alle Teams jedes Jahr fast bei Null anfangen, heißt das nicht, dass der Lauf von Thunder in diesem keine Fortsetzung finden kann. Head Coach Rick Lantz jedenfalls war eine knappe Woche vor dem Auftakt gegen Frankfurt Galaxy optimistisch und hat dafür gute Argumente.

 

Laufen heißt die Devise

Neue Taktik - und mehr Glück?

Kenner der NFL Europe könnten sich bei den Spielen der Amsterdam Admirals dieses Jahr verwundert die Augen reiben müssen. Denn ausgerechnet die notorisch laufschwachen Admirals gehen mit der Prämisse in die Saison, den Lauf betonen zu wollen. »Das werden manche gar nicht glauben wollen«, lacht Head Coach Bart Andrus, »doch unser Ziel ist es, den Ball zu bewegen, egal wie. In den letzten Jahren war einfach unser Passspiel besser.«

 

Zweites Frühlingserwachen

Sea Devils wachsen langsam als Team zusammen

Das Frühjahr weht durch die Hamburger Straßen und irgendwie erinnert die Vorfreude auf die kommende NFL-Europe-Saison an die Situation, als Manager Axel Gernert 1993 sich und seine Blue Devils raketenartig in das Licht der Öffentlichkeit katapultierte. Es wurde schnell »hip«, zum Football zu gehen und das sportliche Niveau beinhaltete höherwertige Elemente, als jene, die es damals oder heute im Amateur-Football zu sehen gibt.

 

Guter Start das A und O

Offensive Line der Schlüssel

Nicht viel Neues gibt es bei den Cologne Centurions. Der Trainerstab um Head Coach Peter Vaas, Offensive Coordinator Bob Bicknell und Defensive Coordinator David Duggan ist zusammen geblieben und vertraut auf das Erfolgsrezept, das in Berlin immerhin zwei World-Bowl-Siege einbrachte. Vaas baut weiter auf sein relativ einfaches, passlastiges Angriffssystem, das von QB Kevin Thompson geführt werden soll.

 

Das Hoffen auf den Football-Nowitzki

Hamburg soll den Zuschauerdurchschnitt deutlich nach oben drücken

Die Fragen sind in jedem Jahr die gleichen. Gibt es eine Zukunft für die NFL Europe? Wie lange schießen die Club-Bosse aus den USA noch Millionen in ihr Europa-Abenteuer - ohne die realistische Aussicht auf schwarze Zahlen? Auch vor der 13. Saison sind die Perspektiven für die kleine Tochter der National Football League wieder ein heißes Thema unter der Sonne Floridas. »Es geht nicht darum, ob die Liga zugemacht wird oder nicht«, betont Marshall Happer, Director of Operations und Events der NFL Europe und diesmal ranghöchster Ansprechpartner im Trainingslager in Tampa. »NFL Commissioner Paul Tagliabue steht zu 100 Prozent hinter der Liga, das hat er immer wieder gesagt.«

 

Gedämpfter Optimismus

Abwehr ist die große Unbekannte

Die Anhänger von Rhein Fire haben’s nicht gerade leicht, wenn es darum geht, sich für die eigene Offensivabteilung zu erwärmen. Seit dem letzten World-Bowl-Triumph im Jahr 2000 mit dem 25-Touchdown-Pässe-Quarterback Danny Wuerffel enttäuschte die Schar der Nachfolger stets. Das Football-Glück liegt ab Samstag nun in der rechten Hand von Andrew Steven Hall. Der 24-jährige Übungsspieler des Super-Bowl-Finalisten Philadelphia Eagles hat sich den Starterposten bei Cheftrainer Pete Kuharchek gesichert.

 

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