HUDDLE Nr. 12 vom 24.03.2005

Auf nach Europa!

Saisonvorbereitung in Tampa beendet

Das Leben in der NFL Europe ist ein Leben im Zeitraffer. Die Saison in Europa dauert nur drei Monate, und auch die Vorbereitung auf die Spiele im Trainingscamp an Floridas Westküste ist nur kurz. Kaum begonnen, ist sie nach nur zwei Wochen Training in voller Mannschaftsstärke auch schon wieder vorbei. Am letzten Samstag wurde mit den zweiten so genannten »Game Condition Scrimmages«, dieses Mal im Stadion der University of Tampa, ein letztes Mal der Leistungsstand überprüft, und Anfang der Woche saßen Spieler Coaches und Betreuer dann schon im »Flieger« Richtung Europa.

 

Gerüchte, Zoff und TV-Pläne

In Tampa ging’s nicht nur um reinen Sport

Auch wenn in der letzten Woche das bevorstehende Ende des Trainingscamps in Tampa und die letzten »Cuts« das Hauptthema waren, es gab auch noch anderen Gesprächsstoff, freilich nicht immer angenehmen. So gibt es etwa das Gerücht, dass die Saisonvorbereitung in diesem Jahr zum letzten Mal in Tampa stattgefunden hat und die NFL Europe im nächsten Jahr nach Orlando zurückkehrt, wo man vor ein paar Jahren schon einmal Quartier genommen hatte. Und für richtig Zoff sorgte Patrick Venzke.

 

Hartes Durchgreifen statt »Fun ‘n’ Gun«

Steve Spurrier mustert bei South Carolina undisziplinierte Spieler aus

März und April, das ist im College Football die Zeit des »Spring Practice«, wenn die durch Zu- und Abgänge zum Teil stark umgekrempelten Mannschaften, einige von ihnen mit neuen Trainerstäben, eine erste Standortbestimmung vornehmen. Besonderes Interesse gilt dabei in diesem Jahr South Carolina, das mit der Verpflichtung von Steve Spurrier nach der letzten Saison den größten Coup bei den Trainerwechseln gelandet hatte. Dessen erste drei Monate in Columbia liefen aber ganz anders, als sich das alle, inklusive Spurrier, vorgestellt hatten.

 

Die GFL-Coaches: Kirk Heidelberg - Saarland Hurricanes

Größte Herausforderung der Laufbahn

Kirk Heidelberg verliert keine Sekunde zu betonen, welche Bedeutung seine neue Arbeitsstelle für ihn hat. »Die Saarland Hurricanes«, sagt der 47-Jährige gerade heraus, »sind die größte Herausforderung meiner Laufbahn.« Das sagt der Mann, der zu den besten Football-Trainern Deutschlands zählt. Der mit den Cologne Crocodiles im Jahr 2000 und mit den Hamburg Blue Devils 2003 den German Bowl gewonnen hat. »Die Herausforderung in Hamburg und Köln war, nicht schlechter zu werden. Die Teams waren schon gut, bevor ich dort angeheuert habe. In Saarbrücken ist das anders. Wir wollen besser werden. Und unser Erfolg wird messbar sein an der Verbesserung, die wir erzielen wollen und werden«, erläutert er mit spürbarer Zuversicht.

 

Die GFL-Coaches: Jörg Mackenthun - Düsseldorf Panther

Für einen Hund bleibt keine Zeit

Zum Football kam Jörg Mackenthun als 13-jähriger Steppke an einem Wintertag 1982: »Ich sollte damals den Sohn einer Freundin meiner Mutter zu seinem ersten Football-Training begleiten. Er ging nach diesem Tag nie mehr hin - ich blieb dabei.« Am 22. Mai 2005 wird der Blondschopf zum ersten Mal an der Sideline stehen - als neuer Head Coach der Düsseldorf Panther.

 

Rasanter Aufwärtstrend...

...doch dann folgte erst einmal die hausgemachte Krise

Dass die Nordic Wolves bereits nach weniger als 12 Monaten Existenz ihren ersten Aufstieg feiern können, gehört zu den kleinen Football-Wundern, die zurzeit im Großraum Hamburg zu beobachten sind. Während den Hamburg Amazons als Damenteam auf Anhieb der Einzug in den Ladies Bowl gelang, so konnten die Herren der Nordic Wolves als Football-Abteilung des SV Friedrichsgabe im gleichen Zeitraum gleich mehrmals für Schlagzeilen sorgen.

 

Karriereende von Doug Flutie?

Die inzwischen 20-jährige Profi-Karriere von QB Doug Flutie geht eventuell doch zu Ende. Die San Diego Chargers trennten sich von ihrem 42-jährigen Ersatz-Spielmacher, »im gegenseitigen Einvernehmen«, wie Flutie selbst sagte. Flutie erklärte zugleich, dass er gerne noch eine Saison spielen würde. Er hatte seit 2001 für die Chargers gespielt, war im ersten Jahr auch Stammspieler, wurde aber entbehrlich, weil Drew Brees (in Fluties ersten Jahr in San Diego NFL-Neuling) im letzten Jahr endlich den Durchbruch geschafft hatte und mit dem im letzten Jahr gedrafteten Philip Rivers ein weiteres Talent im Wartestand steht.In der Saison 1984 als wertvollster Spieler der College-Saison mit der Heisman Trophy geehrt, hatte Flutie seine Profi-Karriere zunächst bei den New Jersey Generals in der USFL (von 1983 bis 1985 im Frühjahr spielende NFL-Konkurrenz) begonnen. Anschließend versuchte er erfolglos, sich bei den Chicago Bears (1986 und 1987) und den New England Patriots (1987 bis 1989) in der NFL durchzusetzen. Anschließend wechselte er in die Canadian Football League und wurde dort bei den British Columbia Lions (1990 und 1991), den Calgary Stampeders (1992 bis 1995) und den Toronto Argonauts (1996 und 1997) zu einem der Top-Stars der Liga. Er wurde sechsmal (1991 bis 1994 sowie 1996 und 1997) zum MVP der CFL gewählt, gewann dreimal den Grey Cup (1992 mit Calgary sowie 1996 und 1997 mit Toronto) und erreichte das Endspiel zwei weitere Male (1993 und 1995).

 

Notre Dame holt Powlus

Ron Powlus, von 1993 bis 1997 Quarterback bei Notre Dame, soll in Zukunft das Anwerben von High-School-Spielern bei den Fighting Irish organisieren. Die heuerten ihren ehemaligen Spielmacher als Director of Personnel Development an. Powlus hatte eine alles andere als glückliche Spielerkarriere. Am Ende der High-School-Zeit galt er als eines der größten Quarterback-Talente. In den ersten beiden Jahren bei Notre Dame warfen ihn Verletzungen dann immer wieder zurück. In den 44 Spielen, die er in der Stammformation der Fightinmg Irish bestritt, stellte er zwar bis heute gültige Team-Rekorde für Passversuche, gültige Pässe, Pass-Yards und Touchdown-Pässe auf, wurde aber nie der ganz große Quarterback.

 

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