HUDDLE Nr. 11 vom 17.03.2005

Das Beispiel Kurt Warner im Hinterkopf

Akili Smith will sich bei der Galaxy neue Chance in der NFL verdienen

Die Augen blicken zunächst fast schüchtern, dann aber mit viel Selbstvertrauen unter der tief ins Gesicht gezogenen Kappe hervor: »Es gibt so viele Quarterbacks, die erst aufgrund glücklicher Umstände oder sehr spät erfolgreich gespielt haben. Deshalb ist es noch zu früh, meine Karriere zu beurteilen«, kommt fast trotzig die Antwort. Kabisa Akili Maradufu (Suaheli für Kreativität, Kraft und Intelligenz) Smith ist noch keineswegs bereit, sich in die Schublade der NFL-Spielmacher ablegen zu lassen, die an den einst hochgesteckten Erwartungen gescheitert sind. Und deshalb nimmt er im Alter von 29 Jahren den Umweg Frankfurt Galaxy in der NFL Europe in Kauf, um vielleicht doch noch als starker Quarterback in die NFL-Geschichte einzugehen.

 

Eine bunte Erscheinung in Tampa

Ehemaliger Super-Bowl-Gewinner Alvin Harper coacht Rhein Fires Receiver

Alvin Harper hat beim Football-Europaligisten Rhein Fire den »Dollar Drop« eingeführt. Tropft einem seiner neun Wide Receiver im Training auf dem Rasen der University of Tampa das ovale Objekt der Begierde zu Boden, ist ein grünes Scheinchen für die Teamkasse fällig. Macht der neue Coach der Passempfänger selbst einen Patzer, zahlt er fünf Dollar ein. Kassenwart der Crew ist der amerikanische Fire-PR-Assistent Brian Gainor. »Am Ende des Trainingslagers gehen wir fein essen. Alle haben an der neuen Regel Spaß. Und der muss trotz unserer harten Vorbereitungszeit schon sein. Zudem sind alle vor allem am Ende eines Trainings noch konzentrierter«, betont Harper.

 

Schweißtreibende Angelegenheit für alle

Eindrücke von den ersten »Game Condition Scrimmages« in Tampa

Die so genannten »Game Condition Scrimmages« sind traditionell die sportlichen Höhepunkte eines NFL-Europe-Trainingslagers. Aus diesem Anlass sind dann auch fast alle Journalisten, die die Teams während der Saison betreuen, vor Ort. »Game Condition« bedeutet übrigens, dass unter ähnlichen Bedingungen wie in einem richtigen Spiel agiert wird. Ähnlich ist das entscheidende Wort. Die Quarterbacks stehen nämlich unter besonderem Schutz, und die Coaches sprechen untereinander ab, wie die Testspiele genau zu verlaufen haben. Da kann es durchaus größere Unterschiede geben.

 

Ein Vierteljahrhundert Football in Dortmund

Ex-Bundesligist feiert sein Jubiläum und will in Zukunft wieder höher hinaus

Ein Vierteljahrhundert Football, ohne Insolvenz, ohne Namensänderung oder Umzug in eine andere Stadt, eine Bilanz, die nicht viele Clubs in Football-Deutschland vorweisen können. Die Dortmund Giants jedoch feiern - offiziell am 22. Mai - in diesem Jahr ihr 25. Vereinsjubiläum.

 

Die GFL-Coaches: Joe Roman - Hamburg Blue Devils

Play hard, play smart, play with heart

Joe Roman, geboren am 26. September 1942, dessen Bartwuchs ein wenig an einen französischen Musketier erinnert, ist schon weit herumgekommen. Der 63-jährige Amerikaner und Defense-Experte aus dem US-Bundesstaat Arizona blickt auf eine lange Coaching-Karriere zurück und kann auf seine Bilanz stolz sein. 306 gewonnenen Spielen stehen nur 120 verlorene Partien gegenüber. Joe Romans Karriere als Football-Coach ist mit etlichen Titeln gepflastert. Während seines Studiums war er bereits Assistant Coach der Moorhead Junior High School in Minnesota und der Wayne State University in Nebraska. Von 1971 bis 1998 unterrichtete er als Lehrer an der Lake Park High School in Roselle (Illinois) und trainierte das Football-Team. Parallel war er von 1975 bis 1996 Defensive Coordinator am College of DuPage in Glen Ellyn (Illinois). Bevor er den Entschluss fasste, nach Europa zu gehen, machte er von 1998 bis 1999 Station am Mesa College in Arizona Station. 2000 wurde er vom Joliet Junior College beschäftigt, und 2002 erhielt er für seine sportlichen Erfolge vom »American Football Monthly Magazine« den Preis »Junior College Defensive Coordinator of the Year« und vom »Scholastic Coach & Athletic Director Magazine« den Titel »Assistant Coach Of 2002« verliehen.

 

Die GFL-Coaches: Florian Berrenberg - Munich Cowboys

Des Wanderns satt...

Für Florian Berrenberg, den neuen Head Coach der Munich Cowboys, schließt sich ein Kreis. Der vor 40 Jahren in München geborene Berrenberg kehrt in seine Heimatstadt zurück, als Cheftrainer des erfolgreichsten Münchner Football-Teams.

 

Selbstverschuldete Spätfolgen

Skandal um Colorados Football-Team ist längst nicht ausgestanden

Vor einem Jahr war die University of Colorado, genauer deren Football-Abteilung, wochenlang in den Schlagzeilen, mit einem filmreifen Skandal um angebliche Drogen-, Alkohol- und Sex-Exzesse im Zusammenhang mit dem Anwerben von Spieler-Nachwuchs aus den High Schools bis hin zum Vorwurf der Vergewaltigung. Ein paar Köpfe rollten, nicht unbedingt die, die viele gerne hätten rollen sehen, dann verschwand das Thema für einige Zeit weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung. Ausgestanden war damit freilich nichts. In den letzten Wochen wurde Colorado von diesem unrühmlichen Kapitel seiner Geschichte wieder eingeholt. Das Ganze gipfelte letzte Woche im Rücktritt der Universitätspräsidentin Betsy Hoffman.

 

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