HUDDLE Nr. 48 vom 25.11.2004

Grey Cup geht nach Toronto

Argonauts überraschen Favorit Lions

Die Toronto Argonauts gewannen mit 27:19 gegen die British Columbia Lions und sicherten sich damit zum 15. Mal in ihrer traditionsreichen Geschichte den Grey Cup. Kaum vorstellbar, dass ein Team, das noch vor einem Jahr bankrott war und von der kanadischen Football-Liga übernommen wurde, in dieser kurzen Zeit zum Champion mauserte. »Wir haben zusammen gehalten, das war der Unterschied«, erklärte Argonauts-Head-Coach Michael »Pinball« Clemons. »Wir waren in den letzten Jahren schon besser, als die Ergebnisse es ausgesagt haben, aber uns wollte keiner glauben.«

 

Premiere missglückt

Wechsel auf Quarterback-Position ohne den gewünschten Erfolg

In neun Spielen führte QB Kurt Warner den Angriff der New York Giants. Gegen die Atlanta Falcons erhielt nun Nachwuchsstar Eli Manning seinen ersten Einsatz als Starter in der NFL. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass die Giants mit 10:14 verloren und die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen kassierten. Es war der Nachmittag des Michael Vick. Aber noch dürfen die Giants davon träumen, dass ihrem Spielmacher mal die Zukunft gehören könnte. Aber gegen die Falcons konnte Manning nicht immer zeigen, dass die Aufregung um ihn vor Saisonbeginn mit Recht erfolgte.

 

Ein normaler Sterblicher

Steelers zittern sich zum Sieg

QB Ben Roethlisberger ist doch sterblich. Beim 19:14-Erfolg seiner Pittsburgh Steelers über die Cincinnati Bengals spielte er über weite Strecken so, wie man es von einem Rookie erwartet. Die Bengals attackierten Roethlisberger mit ihrem ganzen Defensiv-Arsenal und hatten Erfolg. Der NFL-Neuling wirkte erstmals wie ein solcher, wurde sieben Mal gesackt, verschuldete einen Fumble und agierte in vielen Situationen überhastet und fahrig. Dass es dennoch nicht zum Sieg für die Bengals reichte, lag an der Defense der Steelers, der derzeit besten in der NFL, und RB Jerome Bettis.

 

Charakter gezeigt

Vikings finden als Team zurück auf die Erfolgsspur

Wenn’s nicht schnell geht, braucht man eben Geduld. Die Minnesota Vikings haben nach zuletzt drei Niederlagen und einer schwachen ersten Halbzeit gegen die Detroit Lions doch noch in die Erfolgsspur zurück gefunden. Das Rezept beim 22:19-Erfolg hieß: solide und unspektakuläre Drives statt langer, riskanter Pässe. Hinzu kam eine fragwürdige Entscheidung von Lions-Coach Steve Mariucci.

 

Offense gesucht

Angriff der Redskins einzige Farce

Drei Viertel lang konnten die Washington Redskins den Philadelphia Eagles Paroli bieten, bevor die Gastgeber mit zwei Touchdowns innerhalb von drei Minuten im letzten Spielabschnitt einen letztlich ungefährdeten 28:6-Erfolg einfuhren. Während man in Washington eine weitere Saison abhaken kann, ist für die Eagles der 9-1-Saisonstart ein gutes Omen. Dreimal gelang den Eagles dieses Kunststück in ihrer Teamgeschichte, jedes Mal standen sie am Saisonende im Endspiel der NFC.

 

Schon im November Champion?

Ein Sieg in New York brächte Philadelphia den Divisionstitel

Sechs reguläre Spieltage stehen in der NFL-Saison 2004 noch aus, der Endspurt um die Playoff-Plätze beginnt. Gespielt wird bekanntlich in beiden »Halb-Ligen« separat um jeweils sechs Playoff-Plätze, die beiden besten Gruppensieger stoßen direkt in die zweite Runde vor, während sich die beiden anderen Divisions-Champions zuvor erst mit den zwei siegreichsten übrigen Teams jeder Conference, die als Wild-Card-Team die Endrunde erreichen, messen müssen.

 

Vom Spielverderber zum Medienliebling

Utah so gut wie sicher in einem BCS-Bowl

An der Spitze, also in Bezug auf die drei Hauptkandidaten auf den Einzug in das Finale im Orange Bowl, brachte der letzte Spieltag nichts Neues. USC war spielfrei, Oklahoma (35:0 bei Baylor) und Auburn (21:13 bei Alabama) gewannen, also droht weiterhin, dass am Ende ein Endspiel-würdiges Team auf der Strecke bleibt. Interessanter war da schon, dass Utah die Regular Season nach dem 52:21 gegen BYU ohne Niederlage abschloss und als erstes Team aus einer der sportlich schwächeren Conferences in einem der vier Top-Bowls (Orange, Rose, Sugar, Fiesta) spielen wird.

 

Dank geht an die Abwehr

Auburn siegt bei Alabama nach verkorster erster Halbzeit

Wie wenig der Erfolg der Vorwoche selbst für ein ungeschlagenes Top-Team bedeutet, zeigte sich bei Auburns 21:13-Sieg im »Iron Bowl« genannten Derby bei Alabama. Eine Woche nach der Glanzvorstellung gegen Georgia taten sich die Tigers gegen einen »auf dem Papier« leichteren Gegner eine Halbzeit lang richtig schwer. Touchdowns bei den ersten drei Angriffsserien nach der Pause wendeten dann aber das Blatt.

 

And the winner is... Hamburg

NFL Europe gibt Standort des neuen Teams bekannt

Das Spekulieren, angesichts der Lage in Sachen durchgesickerter Informationen ohnehin nicht mehr wirklich spannend, hat ein Ende. Seit dieser Woche weiß man: Ab der Saison 2005 wird ein Profi-Football-Team der NFL Europe in Hamburg an den Start gehen, dies sollte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch dieser Woche offiziell verkündet werden. Das neue Team, das den Platz der vor einigen Wochen abgewickelten Scottish Claymores einnimmt, wird unter dem Namen Sea Devils antreten. Bislang nur ein Gerücht und auch nicht unbedingt logisch: Head Coach könnte der durch die Schließlung in Schottland freigesetzte Jack Bicknell werden.

 

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