HUDDLE Nr. 33 vom 12.08.2004

Love is in the air

Lions und Adler liefern sich einen dramatischen Kampf

Dass es ein heißer Tanz werden würde, war eigentlich von vornherein klar, aber was die Braunschweig Lions und die Berlin Adler den 9.250 Zuschauern im Stadion an der Hamburger Straße in Braunschweig boten, war ein dramatisches Spiel, in dem der 35:28-Sieg der Lions erst bei abgelaufener Spielzeit sichergestellt war. Klarer Matchwinner der Begegnung war Braunschweigs WR Kelvin Love, der mit vier Touchdowns den entscheidenden Anteil am Sieg hatte.

 

Die Teufel sind los

Panther in Hamburg einfach nicht bissig genug

Tanzende Teufel und krallenlose Panther sind das kurze und knappe Fazit des 42:7-Sieges des amtierenden Deutschen Meisters aus Hamburg gegen den Rekordmeister aus Düsseldorf. 5.072 Zuschauer kamen ins Stadion am Millerntor und stimmten gut gelaunt mit ein, als der Stadion-DJ tief in seine Kiste griff und dem Publikum den Hamburger Kalauer »Das gibt’s nur auf der Reeperbahn bei Nacht...« präsentierte.

 

Geschichte geschrieben

Marburg entscheidet Verfolgerduell für sich

Zähfließender Verkehr mit zeitweiligem Stillstand: Müsste man die Begegnung zwischen den Marburg Mercenaries und den Franken Knights in einer Verkehrsmeldung zusammenfassen, wäre dies wohl die treffendste Formulierung. Zwar gewannen die Marburger erstmals in ihrer Vereinsgeschichte gegen den Angstgegner aus Rothenburg, doch beim 14:6-Erfolg wusste keines der beiden Teams wirklich zu überzeugen.

 

Mit dem Rücken zur Wand

Die Relegation rückt für die Musketeers immer näher

Mit einem 42:7-Erfolg gegen die Hannover Musketeers haben die Dresden Monarchs einen wichtigen Schritt in Richtung Qualifikation für die Playoffs gemacht. Die Musketeers hingegen stehen nach der nunmehr achten Niederlage in Folge mit dem Rücken zur Wand. Am kommenden Wochenende muss im Kellerduell gegen die Düsseldorf Panther unbedingt ein Sieg her, um den Gang in die Relegation vermeiden zu können.

 

Sie können Geschichte schreiben

Patriots gehören definitiv zu den Top-Favoriten

Drei Super-Bowl-Siege innerhalb von vier Jahren, das gelang bisher nur den Dallas Cowboys zwischen 1992 und 1995. Jetzt könnten die New England Patriots gleichziehen, doch LB Mike Vrabel will davon nichts wissen: »Über meinen Platz in der Geschichte mache ich mir erst Gedanken, wenn ich einmal im Schaukelstuhl sitze.«

 

Killerinstinkt gefragt

Jets wollen nicht mehr das sanfte Lamm spielen

Herman Edwards galt bislang als geduldiger Mensch. Der Head Coach der New York Jets ist überaus beliebt bei Spielern, Fans und Medien. Doch nach dem Verpassen der Playoffs im letzten Jahr hat sich Edwards einen Imagewechsel auferlegt. Bei den Jets setzt man jetzt nicht mehr nur auf die sanfte Tour. Und das soll sich aufs Spielfeld übertragen.

 

Mit neuer Taktik zum Erfolg?

Bills brauchen in dieser Saison viel Glück

Am ersten Spieltag der vergangenen Saison träumten die Buffalo Bills nach ihrem 31:0-Erfolg gegen die New England Patriots bereits vom Super Bowl. Doch von da an ging es steil bergab. Mit nur sechs Siegen verpasste man die Playoffs, was letztlich Head Coach Gregg Williams nach drei enttäuschenden Jahren in Buffalo seinen Job kostete.

 

Drunter und drüber

Dolphins stehen vor einen Scherbenhaufen

Sollte einmal die katastrophalste Offseason aller Zeiten gewählt werden, die der Miami Dolphins in diesem Jahr wäre konkurrenzlos. Der schwarze Freitag, als Ricky Williams seinem völlig konsternierten Head Coach Dave Wannstedt per Telefon seinen Rücktritt verkündete, war dabei nur das Tüpfelchen auf dem »i«. Denn schon in den Wochen zuvor ging es im sonnigen Florida drunter und drüber wie in einer »Daily Soap«.

 

Achillesferse Defense

Seahawks könnten zum ganz großen Wurf ausholen

Die Seattle Seahawks sind momentan einer der ganz heißen Super-Bowl-Tipps. In der sechsten Saison unter Head Coach Mike Holmgren erreichte das Team 2003 zum ersten Mal die Playoffs und gewann erstmals seit 1986 wieder zehn Spiele in einer Saison. Doch auf den ersten Playoff-Sieg unter Holmgren wartet man weiter.

 

Schluss mit der Unbeständigkeit

Titelverteidiger LSU hat das Potenzial zum »Powerhouse«

Die Southeastern Conference (SEC) stellte in der letzten Saison mit LSU einen der beiden National Cham- pions und hat auch in diesem Jahr im Titelkampf zumindest ein Eisen im Feuer. Glaubt man der Mehrzahl der Fachleute, dann ist dies aber nicht LSU, sondern Georgia. In der Tat spricht einiges gegen die Tigers. Im College Football ist es noch schwieriger, seinen Titel zu verteidigen als in der NFL, LSU verlor einige hochkarätige Spieler, und in ihrer langen Geschichte haben die Tigers schon oft einer guten Saison eine mäßige folgen lassen. In seinen vier Jahren in Baton Rouge hat Head Coach Nick Saban aber vor allem versucht, eine neue Siegermentalität bei den Tigers zu verankern. Das soll sich jetzt auszahlen.

 

Hoher Besuch

Eine interessante Abwechslung vom Trainingsalltag gab es für WR Jög Heckenbach von Berlin Thunder im Trainingscamp der Cleveland Browns. US-Präsident George W. Bush schaut bei der Saisonvorbereitung der Browns vorbei. »Das war natürlich ein ganz besonderes Ereignis. Man steht ja nicht oft in seinem Leben neben dem vielleicht wichtigsten Menschen der Welt. Für alle Spieler war das Treffen mit dem Präsidenten ein sehr aufregender Moment«, sagte Heckenbach zu Bushs Stipvisite. Viel Zeit für Ablenkungen bleibt den Spielern angesichts eines Tagesablaufs, der mit dem Aufstehen um 5.30 Uhr beginnt und dem Zu-Bett-Gehen um 22.30 Uhr endet, nicht. »Das Camp ist wirklich hart, mit nichts zu vergleichen, was ich bislang durchlaufen habe. Aber es macht dennoch unheimlich viel Spaß«, so Heckenbach. Nach eigener Aussage wird er bislang in erster Linie in den Special Teams, gerade auch als Long Snapper eingesetzt. Auf diesem Weg hat er wohl auch die größten Chancen, vielleicht einen der 53 Plätze im Kader zu ergattern.

 

Personalnöte

Die Personaldecke des amtierenden Meisters Hamburg Blue Devils bleibt angespannt. Größtes Sorgenkind ist RB Curtis Cooper der mit einem Muskelfaserriss erneut ausfiel und erst in einigen Wochen wieder zur Verfügung stehen würde. Diese Saison hat er erst drei Pflichtspiele absolvieren können. Gegen Düsseldorf fehlten zudem MLB John van Look (beruflich verhindert), DE Vladimir Ilic (Probleme mit der Achillessehne) und TE Werner Hipper. Letzterer wurde schlicht für das wichtige Spiel in Berlin geschont, Um noch Chancen auf Platz zwei haben zu können, müssen die Blue Devils im Jahn-Sportpark wohl gewinnen - sonst dürfte ein Playoff-Heimspiel in diesem Jahr ein Wunschtraum bleiben.

 

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