HUDDLE Nr. 25 vom 17.06.2004

Das größere Offensiv-Potenzial entscheidet

Berlin Thunder setzt sich im World Bowl trotz vieler Fehler durch

Das Meisterstück war kein Kunstwerk, aber das interessiert schon Sekunden nach dem Ende eines Spiels sowieso niemanden mehr. Mit einem 30:24-Erfolg vor 35.413 Zuschauern in der Arena AufSchalke gegen den letztjährigen Champion Frankfurt Galaxy feierte Berlin Thunder den dritten World-Bowl-Erfolg binnen vier Jahren. Und Thunders abschließende Bilanz von zehn Siegen und nur einer Niederlage ist die beste seit Wiederinbetriebnahme der Liga im Jahr 1995. Fast hätte sich die über die gesamte Saison beste Mannschaft mit einer Fülle von Ballverlusten und Strafen zwar selbst um den verdienten Lohn aller Mühen gebracht, am Ende aber brachte wieder einmal das größere Potenzial auf den so genannten »Skill Positions« im Angriff (Quarterback, Running Back, Wide Receiver) die Entscheidung zu Thunders Gunsten. Das Aufbäumen der Galaxy nach Thunders Touchdown zum 30:10 sechseinhalb Minuten vor Spielende kam zu spät.

 

2005: Miners ja, Claymores nein?

Die Zukunft der Liga wird weiter diskutiert

Der aktuelle Stand ist klar: Mit drei World-Bowl-Triumphen in vier Jahren ist Berlin Thunder - zumindest rein sportlich - das Maß aller Dinge in der NFL Europe. Aber: Wie und vor allem wo geht es weiter mit dem professionellen Football in Eu-ropa? Fast noch mehr Klarheit als die offizielle Pressekonferenz vor dem Endspiel in der Arena AufSchalke brachten da natürlich die vielen Gespräche und Meinungsäußerungen am Rande des zwölften Finales der einstigen Weltliga.

 

Platz an der Sonne verteidigt

Adler erweisen sich gegenüber dem Aufsteiger als das cleverere Team

Mit 20:6 konnten die Berlin Adler vor der mageren Kulisse von 634 Zuschauern im Jahnsportpark (der zeitgleiche World Bowl ließ grüßen) auch das Rückspiel gegen die Hannover Musketeers gewinnen und bleiben damit weiter ungeschlagen auf dem ersten Platz in der GFL-Nord.

 

Mit blauem Auge zum Sieg

Unicorns können Mercenaries gerade so noch bändigen

Ein gut inszenierter Krimi kann kaum spannender sein als die GFL-Partie, die sich die Schwäbisch Hall Unicorns und die Marburg Mercenaries am Samstag im Haller Hagenbachstadion lieferten. Das Happy-End gehörte dabei den Unicorns, die nach einer wahren Touchdown-Flut beim Schlusspfiff die Nase mit 42:35 vorne hatten.

 

Spannung bis zum Schluss

Scorpions verteidigen Tabellenspitze

Eigentlich hatte man ein Punktefestival erwartet, doch es sollte beim Spitzentreffen in der GFL Süd zwischen den Stuttgart Scorpions und den Franken Knights am Ende die bessere Defense den Sieger küren, der da hieß Stuttgart. In einem lange Zeit aufs Messers Schneide stehenden Spiel siegten die Schwaben vor 750 Zuschauern mit 25:22.

 

Mit Terrell und Jevon endlich zum Super Bowl?

Eagles rüsten mächtig auf, verzeichnen aber auch Aderlass

Terrell und Jevon: Heißen so die letzten beiden Puzzleteile, die die Philadelphia Eagles noch brauchen, um nach drei vergeblichen Anläufen endlich den Super Bowl zu erreichen? Eines steht fest: Nach Jahren der vorsichtigen Zurückhaltung in der Free Agency hat der NFC-East-Champion und Beinahe-Super-Bowl-Finalist in dieser Offseason mächtig geklotzt, um endlich das große Trauma von drei verfehlten Finalteilnahmen zu überwinden (in 2003 ein bitteres 3:14 gegen die Carolina Panthers). Mit Star-WR Terrell Owens (San Francisco) und DE Jevon Kearse (Tennessee) kommen zwei absolute Top-Stars der NFL in die »City of Brotherly Love«. Dennoch bedeutet das nicht automatisch, dass die Eagles durchmarschieren werden: In der vergangenen Saison offenbarte das Team trotz einer starken 12-4-Bilanz etliche Schwächen. Zudem muss die Truppe um QB Donovan McNabb einige namhafte Abgänge verkraften.

 

The Nigerian Nightmare

Christian Okoye - der Prototyp des Power Backs

Harvey Williams, Marcus Allen, Greg Hill, Donnell Bennett, Bam Morris und Tony Richardson - die Liste der Running Backs bei den Kansas City Chiefs in der jüngeren Vergangenheit ist lang. Doch eines haben diese Namen alle gemeinsam: Sie versuchten, in die Fußstapfen eines Mannes zu treten, in die von Christian Okoye. Als Inbegriff des kraftvollen Running Backs, der sich seinen Weg durch die gegnerischen Reihen bahnt, gilt hierzulande mit Sicherheit Jerome Bettis. Doch lange bevor sich »The Bus« durch die Defense pflügte, machte ein anderer Spieler von sich reden - Christian Okoye. Der »Nigerian Nightmare« spielte sechs Jahre für die Kansas City Chiefs, galt auf Grund seiner körperlichen Voraussetzungen als der Prototyp des Power Backs.

 

Electric Company

In Anspielung auf seinen Spitznamen »Juice« (dt: Saft/Strom) taufte RB O.J. Simpson die Offensive Line der Buffalo Bills 1973 »Electric Company«, was von der Presse sofort dankbar aufgegriffen wurde. Simpson hatte in der Saison als erster Running Back in der Geschichte der NFL das Kunststück vollbracht, die 2.000-Yard-Schallmauer zu durchbrechen. Im ersten Saisonspiel hatte er mit 250 Yards einen neuen Rekord aufgestellt, den er drei Jahre später auf 273 Yards erhöhte.

 

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