HUDDLE Nr. 24 vom 10.06.2004

Big Plays und Stehvermögen

Ein enges Finale käme Berlin Thunder entgegen

»Offense wins games, defense wins championships«, diese immer wieder gern zitierte Football-Weisheit greift in diesem World Bowl zumindest von der Ausgangslage her gesehen nicht. Mit Berlin Thunder und Frankfurt Galaxy stehen sich die beiden Top-Angriffsteams gegenüber, die in der Defensiv-Statistik aber nur die Plätze vier (Galaxy) und fünf (Thunder) belegen. Das kommt Thunder entgegen, zumal es ein Ergebnis wie das 41:0 vom letzten Sonntag wohl kein zweites Mal geben wird. Wenn es eng wird, das hatte sich einige Male in dieser Saison gezeigt, kann vor allem der Angriff »hinten raus« immer noch zulegen und ein Spiel mit Big Plays aus dem Feuer reißen.

 

Verletzungssorgen überschatten auch das Finale

Galaxy kämpfte sich durch alle Widrigkeiten - reicht die Energie fürs Finale?

Nicht gerade enthusiastisch fahren die Anhänger der Frankfurt Galaxy nach Gelsenkirchen zum World Bowl - zu schwer wiegt die Enttäuschung über das desolate Auftreten der Mannschaft in Berlin. Zwar war vielen Fans klar, dass es kein großes Spiel werden würde, doch mit so einem sang- und klanglosen Untergang rechneten die wenigsten. Und auch jetzt stehen noch große Fragezeichen hinter dem Team der Galaxy. Während Gegner Berlin Thunder mit Volldampf ins Finale einzog und als haushoher Favorit antritt, lecken die Frankfurter ihre Wunden und versuchen rechtzeitig zum Spiel wieder fit zu werden. »Wir werden als Underdog antreten, denn die vielen Verletzungen haben uns zurückgeworfen«, weiß auch Galaxy-General-Manager Tilman Engel.

 

Thunder gut, alles gut?

Erfolg in Berlin steht Misserfolg anderswo gegenüber

Bei Berlin Thunder hat man in diesen Tagen allen Grund zur Zufriedenheit. Am Samstag kann das Team in der Arena AufSchalke mit einem Sieg gegen Frankfurt Galaxy seinen dritten World-Bowl-Erfolg innerhalb von vier Jahren feiern, und ganz generell lief es in dieser Saison, zum Beispiel mit dem größten Zuschauerzuwachs aller sechs Teams, gut. Die vor der Saison von manchem gehegte Sorge, Thunder könnte nach dieser Spielzeit die Abwicklung drohen, dürfte vom Tisch sein. So gut sieht es am Ende der Saison 2004 für die NFL Europe aber nicht überall aus.

 

Schock selbst für den Sieger

Thunder demontiert Endspielgegner

Das »Vorspiel« zum World Bowl am Samstag geriet zum Schaulaufen für Berlin Thunder. Vor der neuen Rekordkulisse für Thunder-Heimspiele von 19.175 Zuschauern demontierten die Berliner ihren Endspielgegner Frankfurt Galaxy mit 41:0. Beide Head Coaches wiesen abschließend darauf hin, dass man aus diesem Ergebnis keine Rückschlüsse auf die kommende Partie in der Arena AufSchalke ziehen sollte. Eine Erkenntnis konnte man aber wohl doch ziehen, nämlich dass die Galaxy im Angriff ohne Stamm-Quarterback J.T, O’Sullivan nur die Hälfte wert ist.

 

Die Löwen sind los

Lions holen in Hamburg wichtige Punkte

Die Hamburg-Braunschweiger Festspielwochen haben begonnen. Die erste Aufführung fand am vergangenen Wochenende im Hamburger Millerntorstadion statt und ging aus Hamburger Sicht unglücklich mit 21:26 vor 9.400 Zuschauern verloren. »Die instinktive Landung der Katzen auf ihren Samtpfoten wird ihnen nicht viel nützen, denn sie müssen tanzen, um sich ihre Tatzen nicht zu verbrennen«, war im Vorwort der Hamburger Stadionzeitung von Geschäftsführer Karsten Peter Steffens noch zu lesen gewesen.

 

Dünne Offense-Vorstellung

Adler blamieren sich in Hannover

Das erste Heimspiel der Hannover Musketeers in der GFL gegen die Berlin Adler schien eine deutliche Sache zu werden. Die Hauptstädter waren hoch favorisiert, die HUDDLE Line errechnete eine Punktedifferenz von nicht weniger als 19 Zählern zugunsten der Adler. In Hannover hatte man in der Woche vor dem Spiel dementsprechend tief gestapelt, es wurde von einer Standortbestimmung in der Nord-Gruppe gesprochen. Doch wie schon in der Vorwoche wurden die Berliner ihrer klaren Favoritenrolle nicht gerecht und zitterten sich gegen den Aufsteiger zu einem knappen 16:13-Erfolg.

 

Biedenkapp-Gala

Unicorns halten Hurricanes auf Distanz

Eine Heimpremiere nach Maß feierten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im Hagenbachstadion. Ihr Spiel gegen die Saarland Hurricanes gestaltete sich lange Zeit offen, auch wenn die Unicorns ab dem ersten Viertel in Führung lagen. Am Ende landeten sie einen deutlichen und verdienten 45:20-Sieg.

 

Draft der Chiefs erwartet unerwartet

Nach dem enttäuschenden Saisonfinale 2003 soll es diesmal besser laufen

Im vergangenen Jahr sorgten die Kansas City Chiefs mit einer beeindruckenden Startserie für Aufsehen. Für viele war eigentlich nur die Frage, wer der Gegner der Chiefs im Super Bowl sein würde. Doch in den Playoffs kam für die Mannschaft aus Missouri bereits in der ersten Runde das Aus. Immerhin konnte das Team von Dick Vermeil 13 der 16 Spiele in der regulären Saison gewinnen und sich frühzeitig für die Playoffs qualifizieren - zum ersten Mal nach sechs Jahren.

 

Ein Leben wie eine Seifenoper

Mit Mark Gastineau ging es nach der NFL-Laufbahn bergab

Wie eine Seifenoper war die NFL-Karriere von Mark Gastineau, den sein langjähriger Mitspieler Marty Lyons einst als »Footballspieler und Entertainer« bezeichnete. Seine Affäre mit Model und Schauspielerin Brigitte Nielsen war wie ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Auf dem Spielfeld war der 1,96 Meter große und 124 Kilo schwere Defensive End ein brandgefährlicher Pass Rusher, der sich eher zu schade dafür war, nur gegnerische Running Backs zu tackeln. Seine Angewohnheit, nach jedem seiner Quarterback Sacks wie ein Indianer umher zu tanzen, war jedoch selbst seinen Mitspielern ein Dorn im Auge und führte schließlich zu einem Verbot solcher Freudentänze.

 

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