HUDDLE Nr. 06 vom 05.02.2004

Favoriten im Glück

Brady und Vinatieri führen New England Patriots zum Super-Bowl-Erfolg

Eine Sternstunde für die NFL und wenig schmeichelhaft für die Fachleute, das war der Super Bowl XXXVIII. Eine Abwehrschlacht mit wenigen Punkten hätte es nach Meinung Letzterer werden sollen, keine verlockende Vorstellung für die mehrheitlich doch eher offensiv- und punktversessenen Fans. Aber es kam ganz anders. In einem der dramatischsten Spiele in knapp vier Jahrzehnten Super-Bowl-Geschichte überraschten die New England Patriots und die Carolina Panthers, zumindest in den letzten 33 Minuten der Partie, mit ungewohnter Angriffspower, leisteten sich deren viel gepriesenen Abwehrreihen so manch herben Lapsus. Die Folge war, bei diesen beiden Kontrahenten eher selten, telegener Football. Das glücklichere Ende dabei hatten die favorisierten Patriots. Ein 41-Yard-Field-Goal von K Adam Vinatieri wenige Sekunden vor Spielende bescherte ihnen einen 32:29-Sieg und den zweiten Super-Bowl-Erfolg innerhalb von drei Spielzeiten.

 

Von Helden und Versagern

Mike Vrabel hätte die MVP-Ehre ebenfalls zugestanden

Da saß er nun, der eigentliche Held des Abends. Das Gesicht noch etwas verschmiert, das stolze Söhnchen auf den Knien, umringt von Journalisten: Mike Vrabel, Linebacker der New England Patriots, und beantwortete brav die vielen Fragen an den heimlichen MVP. Ja, er komme immer mal wieder als dritter Tight End bei Goal-Line-Situationen aufs Feld, erzählt er, und ab und zu fliege auch einmal ein Ball in seine Richtung - zuletzt in der vorigen Saison in San Diego: »Dort habe ich ihn aber nicht gefangen«, schiebt der 28-Jährige umgehend nach. Im Gegensatz zu jenem Touchdown-Pass von QB Tom Brady am Sonntag, 2:51 Minuten vor dem Ende, mit dem die Patriots die Führung von den Carolina Panthers wieder zurückgeholt hatten.

 

Klein aber fein

John Elway und Barry Sanders sind die neuen Stars der Hall of Fame

Zwei absolute Superstars der NFL haben es auf Anhieb geschafft. Wie von allen Fachleuten vermutet, sind QB John Elway (Denver Broncos) und RB Barry Sanders (Detroit Lions) in ihrem ersten Jahr der Wahlfähigkeit (fünf Jahre nach dem Karriereende) in die Hall of Fame aufgenommen worden. Das Gremium aus 39 Wahlmännern, allesamt Journalisten, war sich in seiner Entscheidung einig und sicherte beiden einen Tag vor dem diesjährigen Endspiel einen Platz in der begehrten Ruhmeshalle. Ergänzt werden diese beiden noch durch DE Carl Eller (Minnesota Vikings 1964-78, Seattle Seahawks 1979) und OT Bob Brown (Philadelphia Eagles 1964-68, L.A. Rams 1969-70 und Oakland Raiders 1971-73).

 

Kein Firlefanz mehr

Faxen der Spieler sollen aufhören

Wie üblich lud der Commissioner der NFL am Freitag vor dem Endspiel die Journalisten zu seiner jährlichen Ansprache mit einem Blick auf die Situation der Liga ein. Das in den letzten Jahren am meisten diskutierte Thema, Chancengleichheit für schwarze Coaches, trat angesichts der Verpflichtungen des letzten Jahres diesmal in den Hintergrund. Dafür gab es eine Menge neuer Themen, welche für ein wenig Abwechslung gegenüber den letzten Veranstaltungen sorgten. Besonders das Thema Jubelaktionen einiger Spieler nach einem Touchdown rief scharfe Worte des Commissioners hervor.

 

Noch viel Potenzial

USC kann das dominierende Team der nächsten Jahre werden

Das kontroverse Ende der Saison 2003 mit zwei National Champions, LSU und USC, ist mit ein paar Wochen Distanz fast vergessen. Was aus Sicht von USC bleibt: Nach 25 Jahren stehen die Trojans wieder da, wo sie nach eigenem Verständnis eigentlich ständig hingehörten. In nur zwei Jahren bekam Head Coach Pete Carroll das einstige Flaggschiff des College Footballs an der Westküste wieder flott. Und die Aussichten für die nächsten Jahre sind rosig. Carroll war beim Werben um die Top-Talente aus dem High-School-Bereich in den letzten Jahren so erfolgreich, dass USC das Potenzial dazu hat, eines der dominierenden Teams der nächsten Jahre zu werden.

 

Viele gute Vorsätze

Vikings fühlen sich tauglich für 2. Bundesliga

Den 12. Dezember 2003 werden die Weyhe Vikings so schnell nicht vergessen. Es war der Tag, an dem das AFVD-Ligadirektorium den Niedersachsen und Nachbar Bremens schriftlich bestätigte, dass sie eine Lizenz für die 2. Bundesliga Nord erhalten haben. Es ist die - vorläufige (?) - Krönung einer Wechselvollen Vereinsgeschichte.

 

Talentförderung läuft

Mit speziellen Talentfördertagen geht der AFV Baden-Württemberg auch in diesem Jahr wieder den Weg, die Nachwuchsausbildungen den Talenten regelmäßig quasi »frei Haus« zu liefern, statt sie nur an einigen Wochenenden in zentralen Camps oder Clinics abzuhalten. Über 70 Spieler besuchten im Januar die ersten beiden Trainingseinheiten der Reihe in Holzgerlingen und Tauberbischofsheim, am 1. Februar beim dritten Termin, musste dann witterungsbedingt zwar in die Halle ausgewichen werden, doch tat dies der Motivation und Begeisterung der Teilnehmer keinen Abbruch.

 

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