HUDDLE Nr. 02 vom 09.01.2003

Garcias furioses Finale

San Francisco 49ers schaffen zweitgrößtes Playoff-Comeback

Lange Zeit galt QB Jeff Garcia in San Francisco nur als Notlösung, bis die 49ers einen »richtigen« Spielmacher der Zukunft gefunden haben. Spätestens nach seiner Leistung beim 39:38-Sieg im Wild Card Game gegen die New York Giants werden ihn die Fans des Teams in einem Atemzug mit den einstigen Quarterback-Größen Joe Montana und Steve Young nennen. In bester Montana- oder Young-Manier führte Garcia die 49ers nach fast aussichtlosem 14:38-Rückstand noch zum Sieg. Es war das zweitgrößte Comeback der NFL-Geschichte in einem Playoff-Spiel. Allerdings wären Garcias »Heroics« fast umsonst gewesen. Den Rest gaben sich die Giants selbst, durch zwei kapitale Fehler des Field-Goal-Teams.

 

Ende einer Tradition

Falcons werfen Packers aus Playoffs

Vor einer Woche hatten es die Green Bay Packers noch in der Hand, den Heimvorteil durch die Playoffs hindurch erobern zu können, jetzt kommen die Ferien früher als erwartet. Mit 7:27 verlor man im heimischen Lambeau Field vor der Rekordkulisse von 65.358 Zuschauern gegen die Atlanta Falcons. »Zu sagen, dies ist eine große Enttäuschung, wäre die größte Untertreibung, die ich machen könnte«, beschreibt Packers-Head-Coach Mike Sherman wohl am besten, wie die Gefühlslage bei den meisten nach dem Spiel war, ausgenommen die der Falcons selbstverständlich.

 

Furioses Comeback in Pittsburgh

Steelers besiegen Browns zum dritten Mal in dieser Saison

Die Cleveland Browns können gegen die Pittsburgh Steelers einfach nicht gewinnen. Nach zwei Niederlagen in der regulären Saison (16:13 und 23:20) verloren die Browns auch die dritte Partie, wiederum mit nur drei Punkten Unterschied, mit 33:36. Dabei hatten die Browns die Steelers lange Zeit sicher im Griff und führten bereits mit 24:7. Erst als schon Tausende von Steelers-Fans die Heimreise angetreten hatten, führte QB Tommy Maddox sein Team mit drei Touchdown-Pässen noch auf die Siegerstraße. Und als RB Chris Fuamatu-Ma´afala 54 Sekunden vom dem Ende die Steelers zum ersten Mal dauerhaft in Führung brachte, brach ein Freudensturm im Stadion aus. Es war das größte Comeback in der Geschichte der Steelers.

 

Jets fliegen auf und davon

Bittere Zu-Null-Schlappe für die Colts

Die New York Jets führten im ersten Playoff-Duell zweier schwarzer Head Coaches die Indianapolis Colts mit 41:0 vor und bewiesen damit einmal mehr, dass sie keine Eintagsfliege sind. Damit bleibt auch die Hoffnung erhalten, dass QB Chad Pennington in die Fußstapfen von Kurt Warner, Trent Dilfer und Tom Brady treten könnte, die in den letzten drei Jahren allesamt die Saison als Ersatzmann begannen und ihr Team zum Super Bowl führten.

 

Der Hawaii-Bonus

All-Stars für Pro Bowl nominiert

Bis zum Super Bowl sind es noch zweieinhalb Wochen, die - so lassen es die Wild-Card-Spiele vermuten - noch Dramatik versprechen. Nach dem Stress und der Hektik der Super-Bowl-Woche und der Playoffs haben sich auch hoch bezahlte Mitarbeiter wie die NFL-Profis oder -Funktionäre einen gemütlichen Betriebsausflug redlich verdient. Und wie sich das in den USA so gehört, wenn die Geschäfte gut laufen, hat das Management als Reiseziel Hawaii auserkoren...

 

Ausgeglichener denn je zuvor?

Einen klaren Favoriten gibt es immer noch nicht

»Dies ist das ausgeglichenste Teilnehmerfeld, seit ich in der NFL spiele«, kommentierte Raiders-S Rod Woodson den Beginn der Playoffs in der letzten Woche. Unabhängig davon, ob dies so ist, sind zwei Faktoren in den Playoffs besonders wichtig. Da sind zum einen die Turnovers, deren ohnehin hohe Bedeutung sich in den Playoffs zu vervielfachen scheint. Und zum anderen die Saisonendform. Teams, welche mit mehreren Siegen in Folge in die Playoffs starten, scheinen einen mentalen Vorsprung zu haben...

 

Es geht wieder aufwärts

Ex-Bundesligist nach stetigem Neuaufbau wieder in der Regionalliga

Die Berlin Rebels stehen nach einer Perfect Season als Aufsteiger in die Regionalliga fest. Somit kehrt ein ehemaliger Bundesligist nach seinem Rückzug aus dem Männer-Football zurück und schickt sich an, an alte Erfolge anzuknüpfen. Die Rebels, die unter der Fahne des international bekannten Sport Clubs Charlottenburg (SCC), unter anderem Ausrichter des jährlichen Berlin-Marathons, spielen, haben die sportliche Talsohle durchschritten, nachdem man 1998 die Männermannschaft aufgelöst hatte.

 

Vergessen die Jahrzehnte des Frusts

Ohio State nach Fiesta-Bowl-Sieg gegen Miami National Champion

College-Football-Geschichte würde im diesjährigen Fiesta Bowl so oder so geschrieben, das wusste man vorher, aber nur wenige hätten ernsthaft geglaubt, dass es so ausgehen würde. Mit einem 31:24-Sieg nach Verlängerung in einem an Dramatik nur schwer zu überbietenden Spiel gegen Titelverteidiger Miami wurde Ohio State nach 34 Jahren Pause und unzähligen Frust-Erfahrungen endlich wieder einmal National Champion. Mit ihrem Sieg beendeten die Buckeyes zugleich eine der längsten Siegesserien in der Geschichte des College Footballs. Die in Tempe als klarer Favorit angetretenen Hurricanes hatten zuvor seit Anfang September 2000 34 Mal in Folge gewonnen.

 

Sugar Bowl

Georgia Druck stoppt Seminoles

Georgia profitierte beim 26:13 gegen Florida State von den Quarterback-Problemen des Gegners. Bei den Seminoles fehlten StammSpielmacher Chris Rix, der intern gesperrt wurde, nachdem er im Dezember eine Semester-Abschlussprüfung im Fach Religion verpasst hatte (er hatte verschlafen), und Ersatzmann Adrian McPherson, der wegen der Verwicklung in einen Fall von Scheckbetrug aus dem Team geflogen war. So mussten Fabian Walker, der in dieser Saison erst acht Pässe geworfen hatte, und WR Anquan Boldin, der zuletzt in der High School Quarterback gespielt hatte, ran.

 

Rose Bowl

Kein Happy End für Price

Oklahoma ruinierte mit einem 34:14 die Abschiedsvorstellung von Washington States Head Coach Mike Price, der nach insgesamt 20 Jahren im Trainerstab der Cougars zu Alabama wechselt. Bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Washington State mitgehalten. Die Abwehr und die Special Teams sorgten für den entscheidenden Durchbruch zugunsten der Sooners.

 

Gator Bowl

Rekordmeister ohne Chance

North Carolina State wollte ein Zeichen setzen und tat das mit dem 28:6 gegen Notre Dame eindrucksvoll. »Es schien die ganze Woche über, als wären wir nur das andere Team. Es hieß immer, Notre Dame dies, Notre Dame das. Wir dachten, wir hätten etwas zu beweisen, nicht nur Notre Dame, sondern dem ganzen Land«, beschrieb ILB Dantonio Burnette die Einstellung, mit der sein Team in das Duell mit dem Rekordmeister gegangen war.

 

Orange Bowl

Brillante zweite Halbzeit

USC unterstrich mit dem 38:17-Sieg gegen Iowa im Orange Bowl, dass es am Ende dieser Saison eines der besten Teams ist. Und so sprach WR Kareem Kelly, der im ersten Viertel mit einem gefangenen 65-Yard-Pass (First Down an Iowas 9-Yard-Linie) das 7:7 vorbereitet hatte (der Ausgleich fiel drei Spielzüge später), mit seiner Einschätzung für die gesamte Mannschaft. »Ich wünschte, es gäbe Playoffs, denn ich würde gerne gegen den Sieger des Miami-Ohio-State-Spiels spielen. Ich glaube, wir sind ohne Frage das beste Team im Land«, hatte Kelly gesagt.

 

Leben auf des Messers Schneide

Ohio State im Fiesta Bowl einen Tick besser als Miami

Ohio States 31:24-Sieg gegen Miami nach der zweiten Verlängerung wird als eines der besten Spiele in die College-Football-Geschichte eingehen. Es gab viele dramatische Wendungen, bis hin zu einer Schiedsrichterentscheidung in der zweiten Verlängerung, über die man noch lange diskutieren wird. Letztlich hatten sich die Hurricanes die Niederlage selbst zuzuschreiben, weil sie mehr Fehler machten.

 

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