HUDDLE Nr. 49 vom 05.12.2002

Das große Umziehen

Drei NFL-Europe-Teams spielen 2003 in neuen Stadien

Die NFL Europe gab letzte Woche den Spielplan für die Saison 2003 bekannt. Das Ende, also das Datum für den World Bowl in Glasgow (14. Juni), hatte man vor kurzem bereits veröffentlicht, womit auch der Beginn der Saison - das Wochenende des 5. und 6. April - klar war, nur den genauen Spielplan hatte man wegen noch nicht endgültig geklärter Fragen bezüglich des Spielortes von Berlin Thunder noch nicht bekannt geben können.

Letzte Woche war in Berlin dann alles klar: Thunder wird seine Heimspiele ab der kommenden Saison im Olympiastadion austragen. Gewollt hatte das die NFL Europe schon länger, bisher waren die Versuche aber an Terminproblemen im Zusammenhang mit den Modernisierungsarbeiten im Olympiastadion gescheitert. Jetzt kam man nach monatelangen Verhandlungen mit der Firma Walter Bau-AG, die den Umbau ausführt, und dem Fußball-Bundesligisten Hertha BSC zu einer Einigung. »Der heutige Tag ist ein sehr wichtiger in der Geschichte von Berlin Thunder. Mit dem Umzug ins Olympiastadion wird nicht nur ein Traum wahr, sondern auch eine neue Ära von Berlin Thunder eingeleitet. Nach zwei Titelgewinnen spielen wir nun im tollsten Stadion der Stadt«, sagte Thunders General Manager Michael Lang auf einer Pressekonferenz und verwies auf das Prestige des Olympiastadions, das »unseren Event aufwerten« wird.

 

Mercenaries ohne Head Coach

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Obwohl der 33 Jahre alte Torbjorn Johansson die Marburg Mercenaries zum Titel in der 2. Bundesliga Süd und zum Aufstieg in die GFL geführt hat, trennen sich nun die Wege des Schweden und der Söldner. Johansson ist wieder nach Mexiko aufgebrochen. Dem Team war die Entscheidung des Vorstandes über die Nichtverlängerung des Vertrages bereits im August mitgeteilt worden. »Nach einem langen Gespräch mit dem Rest des Trainerstabes haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen«, so Präsident Carsten Dalkowski, der sich aber noch einmal ausdrücklich bei Toby Johansson für seine geleistete Arbeit bedankte. »Die Entscheidung beruht allein auf professionellen Gesichtpunkten und wurde von Toby auch so akzeptiert«, so der Marburger Rechtsanwalt.

 

Die Kassenlage bleibt angespannt

Ohne US-Spieler wollen die Panther die Klasse halten

Vor einer Schlüsselspielzeit stehen die Düsseldorf Panther. Nachdem der sechsfache deutsche Rekordmeister in diesem Jahr das »Abenteuer Regionalliga« ausgesprochen erfolgreich abschloss, stehen die Rheinländer als Regionalliga-Meister und Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nord vor einer ganz entscheidenden Saison. Die Frage lautet: Bleiben die Panther auf ihrem Konsolidierungskurs oder werden sie zur Fahrstuhlmannschaft? Oder anders ausgedrückt: Bleiben die Raubkatzen in der zweiten Liga (und damit mittelfristig auf GFL-Kurs) oder steigen die Düsseldorfer wieder ab?

 

Vorentscheidungen in der NFC gefallen

Packers holen Divisionstitel, auch die übrigen Playoff-Teams stehen nahezu fest

Es bleibt dabei: Das Playoff Picture in der NFL ist vier Spieltage vor Schluss genauso zweigeteilt wie die Liga in ihre beiden Conferences, die im Januar in separaten Playoffs die beiden Super-Bowl-Teilnehmer ermitteln werden. Während die Green Bay Packers am Sonntag ihren inzwischen dritten »Matchball« verwandelten und nach Niederlagen in den vorangegangenen zwei Wochen den letzten noch fehlenden Sieg zum Gewinn des Divisionstitels feierten, fünf weitere NFC-Teams dank der Niederlagen der Verfolger aus New York, Washington und St. Louis praktisch kaum noch von den Playoff-Rängen zu verdrängen sind, tobt in der AFC der Kampf zwischen 13 nur durch maximal zwei Siege voneinander getrennten Teams um die Teilnahme an der AFC-Endrunde.

 

Saints are marching on

New Orleans holt Tampa Bay auf den Boden zurück

Die Tampa Bay Buccaneers dominieren mit der besten Defense der Liga den Rest der NFL, doch die New Orleans Saints sind von ihnen nicht zu bezwingen. Am Ende war das Angriffsspiel der Saints effektiver. Ein solides Laufspiel und zwei Touchdown-Pässe von QB Aaron Brooks im dritten Viertel sorgten für die Entscheidung beim 23:20-Heimsieg der Saints über Tampa Bay.

 

Die Zeit läuft ab

St. Louis nach Pleite in Philadelphia vor dem Playoff-Aus

Wenn schon Revanche, dann gleich richtig: Die Philadelphia Eagles sorgten mit einem 10:3-Erfolg gegen die St. Louis Rams dafür, dass beim amtierenden NFC Champion der Strohhalm, an den man sich in Sachen Playoff-Hoffnungen seit Wochen klammert, wieder ein Stückchen kürzer wurde. Auch wenn es angesichts des knappen Ausgangs komisch klingt, hatten die Eagles bei der Neuauflage des letztjährigen NFC Championship Games mit den verunsicherten und dezimierten Rams relativ leichtes Spiel. Die machten sich die wenigen Chancen, die sie hatten, nämlich mit Fehlern selbst zunichte.

 

McNair nicht zu halten

Game Ball für die Mediziner!

Sollten die Tennessee Titans, wie es im Football üblich ist, nach einem Sieg »Game Balls« an jene verteilen, die entscheidend zum Sieg beigetragen haben, dann sollten sie nach dem 32:29-Sieg nach Verlängerung bei den New York Giants einen an die medizinische Abteilung vergeben haben, als Dank dafür, dass die den von diversen Verletzungen geplagten QB Steve McNair doch noch fit bekam. McNairs Pässe waren es, die die Titans nach einem 14:26-Rückstand heran brachten.

 

Man soll den Tag nicht...

49ers halten Seahawks im Zaum

Es sollte die Rehabilitierung für die schwache Vorstellung im Montagsspiel gegen die Eagles werden. Doch obwohl sich die San Francisco 49ers am Ende einen 31:24-Sieg über die Seattle Seahawks gutschreiben lassen konnten und fast das gesamte Spiel dominiert hatten, am Ende waren alle auf Seiten der 49ers froh, dass das Spiel nicht noch ein paar Minuten länger gedauert hat.

 

Immer diese Overtimes

Broncos fallen hinter Chargers zurück

Was haben LaDainian Tomlinson, Corey Dillon und Napoleon Kaufman gemeinsam? Auf den ersten Blick eigentlich nur, dass sie Football spielen und Running Back sind - aber sie erzielten auch in einer Partie gegen die Denver Broncos jeweils mehr als 200 Yards Raumgewinn. Wenn die San Diego Chargers nicht RB LaDainian Tomlinson hätten, dann würden die Kalifornier mit Sicherheit in dieser Saison nicht so erfolgreich Football spielen. Gegen die Denver Broncos gelangen dem Ausnahmeathleten drei Touchdowns, trug er somit wesentlich zum 30:27-Erfolg über den Divisionsrivalen bei - auch wenn die Entscheidung erst in der Verlängerung durch ein Field Goal von K Steve Christie fiel.

 

Ausdruck von Freude oder nur Rowdytum?

Bei Siegesfeiern kommt es immer öfter zu Ausschreitungen

Auf den Spielfeldern im College Football geht es in dieser Saison hoch her. Auch am letzten Spieltag gab es den schon obligatorischen Favoritensturz, Oklahoma verlor bei Oklahoma State mit 28:38, und USC nahm Notre Dame beim 44:13-Erfolg die letzten Hoffnungen aufs Finale. Getrübt wird die Freude an gutem Sport und packenden Spielen allerdings durch die in den letzten Wochen immer häufiger mit Ausschreitungen endenden Siegesfeiern der Fans beziehungsweise durch gewalttätiges Verhalten in den Stadien.

 

Demontage eines Titelanwärters

Oklahoma State zerstört Oklahomas Endspiel-Träume

Beim 38:28-Sieg von Oklahoma State gegen Oklahoma rieb sich nicht nur Oklahomas Head Coach Bob Stoops verwundert die Augen angesichts der Tatsache, dass, und der Art, wie der Titelanwärter drei Viertel lang regelrecht vorgeführt wurde. Der Sieg der Cowboys an sich war gar nicht mal so überraschend, und das nicht nur, weil die schon im letzten Jahr auswärts gegen die Sooners gewonne hatten (16:13) und sich Oklahoma selbst im Meisterjahr 2000 gegen sie richtig schwer getan hatte (12:7).

 

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